VoIP Anschluss
Telefonieren über den Internetanschluss mit Voice over IP
Die Zuwachsraten bei Voice over IP (VoIP) sind in den vergangenen Jahren recht ordentlich ausgefallen. Telefonierten Ende 2010 noch weniger als 8 Millionen über den Internetanschluss, hat sich die Zahl innerhalb von 5 Jahren fast verdreifacht, denn Ende 2015 gab es in Deutschland bereits 21,4 Millionen VoIP-Anschüsse. Damit hat sich Voice over IP zum Standard Telefonanschluss gemausert.
Beim sogenannten IP-Anschluss handelt es sich nicht um eine "echte" physische Telefonleitung, sondern um eine, die über den Breibandinternet Anschluss realisiert wird. Im Gebrauch lassen sich heutzutage so gut wie keine Unterschiede mehr zum klassischen Telefonanschluss feststellen. Die technische Umsetzung weicht allerdings deutlich ab.
Spezifische Eigenschaften von VoIP
Für Voice over IP Telefonie oder kurz VoIP werden Sprachinformationen in Form von Datenpaketen über den Internetanschluss übermittelt. Dieser beruht immer auf einer digitalen Leitung, sodass auch VoIP Dienste ähnliche bzw. gleiche Standards ermöglichen, wie ein ISDN Anschluss. Im Schema sieht das folgendermaßen aus:
Der VoIP Telefonanschluss bietet folgende Komfort-Merkmale:
- Rufnummernübermittlung beider Teilnehmer bzw. in beide Richtungen
- Rufnummernunterdrückung - Gegenteil zu Nummernübermittlung
- Anklopfen bei besetzter Leitung - Klopfsignal kündigt an, wenn ein weiterer Teilnehmer anruft
- Konferenzschaltung um gleichzeitig mit mehreren Teilnehmern zu sprechen
- Makeln - flexibler Wechsel zwischen 2 Leitungen, ein Teilnehmer bleibt in der Warteschleife
- Rückruf bei besetzter Leitung - automatischer Anrufaufbau, sobald die Leitung wieder frei ist
Hinzu kommt noch der Vorteil, dass weder für die Bereitstellung noch für die Nutzung zusätzliche Kosten anfallen. Dies ist einer der Gründe, warum IP-Telefonie für Anbieter und Nutzer sehr attraktiv ist.
Bis vor einigen Jahren war IP-Telefonie allerdings nur eine zusätzliche Möglichkeit, den DSL Anschluss zu nutzen. Den eigentlichen Telefonanschluss konnte VoIP mangels technischer Kapazität noch nicht ersetzen, aber mit Diensten wie beispielsweise dem Internet-Telefon-Service Skype ließen sich Teile der Telefonkosten einsparen, da für die hierüber geführten Gespräche mit anderen Skype-Teilnehmern keine Gebühren berechnet wurden.
Heutzutage sind VoIP-Technologie sowie Datennetze jedoch bereits so weit ausgereift, dass alle Internetprovider eine permanente Telefonleitung auf IP-Basis anbieten, sodass ein separater kostenpflichtiger Anschluss nicht mehr benötigt wird.
Hardware-Fragen: Was benötige ich, um VoIP nutzen zu können?
Für die ursprüngliche Form von Voice over IP, etwa über den Dienst Skype, wird üblicherweise ein sogenanntes Headset genutzt, das sowohl über ein Mikrofon für die Sprachaufnahme als auch über einen Kopfhörer für die Sprachwidergabe verfügt. Prinzipiell genügt aber auch ein Mikrofon als Ergänzung zum Lautsprecher des PCs, allerdings kann es hier zu unangenehmen Störungen durch Rückkopplungen mit dem Mikrofon kommen.
Dient der VoIP Anschluss als Ersatz für einen separaten Telefonanschluss, wie es bei den meisten DSL und Kabel Internet Komplettpaketen der Fall ist, wird in der Regel ein einfaches analoges Telefon genutzt. Dieses wird entweder über einen Adapter an das DSL Modem oder direkt an die Internet Hardware, falls der Adapter hier schon integriert ist, angeschlossen.
Angebote für den IP Telefonanschluss
Aufgrund der technischen Basis ist ein Voice over IP Telefonanschluss nur dann buchbar, wenn vor Ort ein Internetanschluss zur Verfügung steht. Dabei kann es sich sowohl um einen DSL oder VDSL Zugang als auch um einen Internetzugang über das TV-Kabel handeln. Am weitesten verbreitet sind hier die Angebote von der Telekom und von Vodafone sowie Unitymedia.
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