Vectoring
Anbieter, Angebote und Hintergründe zu VDSL Vectoring
Vectoring heißt das Stichwort der Stunde, wenn es um den Ausbau des Breitband-Internets in Deutschland geht. Durch VDSL Vectoring wird die bisherige Höchstgeschwindigkeit von DSL verdoppelt, statt bis zu 50 Mbit/s sind nun 100 Mbit/s möglich. Noch eine Stufe weiter geht Super-Vectoring, das bis zu 250 Mbit/s ermöglicht.
Das VDSL Vectoring Verfahren erhöht die Geschwindigkeit über DSL bzw. VDSL-Leitungen auf bis zu 100 Mbit/s im Download und 40 Mbit/s im Upload. Damit wird der (V)DSL Anschluss konkurrenzfähig zum Internetanschluss über das TV-Kabel. Dort sind schon seit längerem Datenraten von 100 Mbit/s und mehr möglich.
Der VDSL 100 Internetanschluss ist mittlerweile in vielen PLZ-Bereichen verfügbar. Seit August 2018 wird darüber hinaus Super-Vectoring im großen Stil ausgerollt. Der maximale Surfspeed steigt hier auf bis zu 250 Mbit/s an.
VDSL 100 Tarife jetzt deutschlandweit erhältlich
Der Vectoring-Ausbau läuft weiter auf Hochtouren, die Telekom, Vodafone, o2 und 1&1 können den Anschluss mittlerweile in immer mehr Regionen schalten. In den Shops der Anbieter wird der VDSL Vectoring Anschluss im Komplettpaket mit Internet und Telefon angeboten, meist unter der Bezeichnung "VDSL 100", "VDSL 100.000" oder "DSL 100.000". Hier ein Überblick mit den aktuellen VDSL 100 Tarifen:
Telekom Magenta Zuhause L |
1&1 DSL 100 |
Vodafone GigaZuhause 100 DSL |
o2 Home M |
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Tipp! 100 Mbit
| 100 Mbit
| 100 Mbit
| 100 Mbit
|
Speedport Smart 4 | 1&1 HomeServer | EasyBox 805 | Fritz!Box 7530 AX |
47,95 €/Monat | 44,99 €/Monat | 44,99 €/Monat | 39,99 €/Monat |
24 Monate lang | 10 Monate lang | 24 Monate lang | 24 Monate lang |
Telekom Magenta Zuhause XL |
Vodafone GigaZuhause 250 DSL |
1&1 DSL 250 |
o2 Home L |
---|---|---|---|
250 Mbit
| 250 Mbit
| 250 Mbit
| 250 Mbit
|
Speedport Smart 4 | EasyBox 805 | 1&1 HomeServer | Fritz!Box 7530 AX |
54,95 €/Monat | 49,99 €/Monat | 49,99 €/Monat | 44,99 €/Monat |
24 Monate lang | 24 Monate lang | 10 Monate lang | 24 Monate lang |
VDSL Vectoring Verfahren und aktueller Ausbaustatus
Beim Vectoring wird im Wesentlichen auf die vorhandene Infrastruktur zurückgegriffen. Wo bereits jetzt VDSL Leitungen, bestehend aus Glasfaser- und Kupferkabeln, vorhanden sind, müssen lediglich die Kabelverzweiger umgerüstet werden. Das ist relativ schnell und kostengünstig möglich. Ein aufwendiges Verlegen von Glasfaserkabeln entfällt.
Durch diese Umrüstung werden einerseits die Datenraten von bisher maximal 50 Mbit/s auf bis zu 100 Mbit/s gesteigert. Aus VDSL 50 wird also VDSL 100. Zum anderen steigt aber auch im Allgemeinen die Verfügbarkeit von VDSL: An einzelnen Adressen, wo bisher zum Beispiel nur DSL 16000 möglich ist, kann künftig VDSL 25 oder VDSL 50 geschaltet werden.
Technisch gesehen setzt Vectoring am Kupfer-Teilstück zwischen Kabelverzweiger und Hausanschluss an. Dort kommt es bisher mit der herkömmlichen VDSL-Technik zu den größten Geschwindigkeits-Verlusten.
Das Vectoring-Verfahren lässt sich grob so umschreiben: Vom Kabelverzweiger verlaufen mehrere tausend Teilnehmeranschlussleitungen eng zusammengefasst in einem Hauptkabel. Werden dabei Signale für Daten- oder Sprachdienste durchgeleitet, kommt es zu Störungen zwischen benachbarten Leitungen/Kabeln. Der Datendurchsatz wird so reduziert, die Internetgeschwindigkeit sinkt deutlich.
Bis zum Kabelverzweiger gibt es also Höchstgeschwindigkeit, der Rest der Verbindung - über die "Letze Meile" - wird über alte Kupferleitungen zurückgelegt. In diesem Stückchen sinkt die für den Kunden nutzbare DSL Geschwindigkeit schnell ab. Je länger das Kupferstück, desto geringer die Datenrate.
Beim Vectoring werden die Störungen nun durch eine spezielle Kanalkodierung vermindert. Dabei kommt ein spezieller DSLAM (Digital Subscriber Line Multiplexer) zum Einsatz, der ein gegenläufiges Signal versendet und Störsignale neutralisiert.
Ausbaupläne: Glasfaser bis zum Verteiler + Vectoring-Technik
Durch VDSL-Vectoring wird also das Geschwindigkeits-Problem zwischen Kunde und Kabelverzweiger gelöst. Für die DSL Anbieter hat das den Vorteil, dass Glasfaserkabel nicht zwingend bis in die Wohnungen der Kunden, sondern nur bis zum nächstgelegenen Kabelverzweiger verlegt werden müssen. Dieses Ausbauprinzip wird auch als Fiber to the Curb, kurz FTTC, bezeichnet.
Um möglichst großflächig ein leistungsstarkes Breitbandnetz zu schaffen, haben die Internetanbieter zugesichert, den Glasfaser-Ausbau bis zu den Verteilern bzw. den Einsatz von Vectoring Technik voranzutreiben. Allein die Deutsche Telekom will in den kommenden Jahren 6 Milliarden Euro in den Ausbau der Telekom Vectoring Infrastruktur investieren. Dennoch wird Vectoring eher als Übergangslösung verstanden. Als leistungsstärker und zukunftssicher gelten Glasfaserverbindungen direkt bis zum Kunden. Einen Überblick zu derzeitigen Angeboten und zur Verfügbarkeit verschafft unsere Seite zum Thema: Glasfaser