Streaming Report 2025: Dieser deutsche Streaming Anbieter wächst so schnell wie kein anderer
DSLWEB Streaming Report Deutschland 2025
Der deutsche Streaming Markt startet ins Jahr 2025 stärker als je zuvor. Der DSLWEB Streaming Report 2025 zeigt, welche Anbieter in Deutschland besonders stark sind, wie die Streaming Dienste vermehrt auf Sportrechte als Zugpferd setzen und warum FAST-Channels immer bedeutender werden.

Themen im Überblick
Sportrechte immer attraktiver für Streaming Anbieter
Sportrechte sind für Streaminganbieter attraktiv, da sie Live-Exklusivität, hohe Zuschauerbindung und Werbepotenzial bieten. Im Gegensatz zu abrufbaren Serien erzeugen Sport-Events direkte Nachfrage und stärken die Kundenloyalität. Zur Zeit findet ein Wandel in Bezug auf die Sportrechte statt, der sich auch 2025 weiter fortführen wird. Der Wandel im Markt wird durch steigende Rechtekosten und die Verlagerung von Zuschauern zu Streaming-Diensten vorangetrieben. Sport soll bei den Streaming Diensten in Zukunft als Zugpferd dienen. Gleichzeitig treiben steigende Rechtekosten klassische Pay-TV-Anbieter wie Sky in die Enge, während Streamingplattformen mit flexiblen Abo-Modellen profitabler agieren. Hierdurch werden Sportrechte für Streaminganbieter immer attraktiver.
Im deutschen Streamingmarkt zeichnen sich für das Jahr 2025 bedeutende Veränderungen bei den Sportübertragungsrechten ab. Ab der Saison 2025/26 übernimmt DAZN beispielsweise die Übertragungsrechte für die Bundesliga-Samstagskonferenz, die zuvor bei Sky lag. Zudem behält DAZN die Rechte an den Sonntagsspielen. Sky hingegen sichert sich die Einzelspiele am Freitag- und Samstagnachmittag sowie das Topspiel am Samstagabend. Im Bereich der 2. Bundesliga bleibt Sky der Hauptanbieter im Pay-TV, während RTL die Free-TV-Rechte für die Topspiele am Samstagabend von Sport1 übernimmt. Diese Entwicklungen unterstreichen den zunehmenden Wettbewerb im deutschen Streamingmarkt.
Doch nicht nur Fußball ist ein Thema bei den Sportübertragungsrechten. Denn die Anbieter im deutschen Streaming-Markt haben zunehmend in Sportrechte über den Fußball hinaus investiert, um ihr Portfolio zu diversifizieren und ein breiteres Publikum anzusprechen. So hat sich DAZN neben Fußball auch Übertragungsrechte für Basketball, American Football, Tennis und Kampfsport gesichert. MagentaSport von der Telekom bietet umfassende Berichterstattung über die Basketball-Bundesliga (BBL), die Deutsche Eishockey Liga (DEL) und die 3. Fußball-Liga. Der neue Streaming-Dienst Dyn fokussiert sich auf Handball, Basketball, Volleyball und Tischtennis und hat entsprechende Rechte erworben. RTL+ überträgt ab 2025 unter anderem die NFL, das Topspiel der 2. Bundesliga am Samstagabend, sowie Highlights der 1. und 2. Bundesliga. Zusätzlich sicherte sich der Streaming-Dienst Rechte an MMA-Events von Oktagon und zeigte das Australian-Open-Finale 2025.
In der nachfolgenden Tabelle zeigen wir bei wem 2025 welche Sportrechte liegen. Dabei nennen wir die wichtigsten Events:
Sportrechte: Wer streamt was? | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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RTL+ startet 2025 als am stärksten wachsender deutscher Streaming-Anbieter
RTL+ startet das Jahr 2025 mit mehr als 6 Millionen zahlenden Abonnnenten und ist damit weiterhin der am stärksten wachsende Streamingdienst in Deutschland. Erst im Januar 2025 verkündeten RTL+ und die Telekom, dass ihre Partnerschaft fortgeführt wird und RTL+ weiterhin bis 2030 fester Bestandteil fast aller MagentaTV Tarife sein wird. Seit 2021 profitieren Kunden der Deutschen Telekom von einer engen Partnerschaft, bei der RTL+ Premium in zahlreichen MagentaTV-Tarifen enthalten ist. Die Zusammenarbeit zwischen RTL+ und MagentaTV ist ein zentraler Baustein in der Wachstumsstrategie von RTL+.
Im Jahr 2025 konnte RTL+ zudem bereits erste große Erfolge feiern. Mit einem Nutzungsvolumen von 59,54 Millionen Stunden, das sind 7,78 Millionen mehr als noch im Dezember, ist RTL klare Nummer Eins. RTL+ führt das AGF-Ranking bei den 14- bis 49-Jährigen bereits den sechsten Monat in Folge an und verzeichnet dabei einen Nutzungsanteil von 26,5 Prozent. Mit einer kumulierten Nettoreichweite von 10,25 Millionen Menschen stellte RTL+ im Januar einen neuen Rekord auf und überschritt erstmals die Marke von 10 Millionen Nutzern – ein Höchstwert, den bisher kein privater Anbieter erreicht hat. Damit setzt die Plattform einen neuen Bestwert und verzeichnet die bislang höchste monatliche Nutzung.
Laut RTL+ ist die Zusammenarbeit mit Stefan Raab mitverantwortlich für das enorme Wachstum. Öffentlich ist allerdings umstritten, ob Raab als Streaming-Push funktioniert hat. Zwar gab es am Anfang einen regelrechten Boom auf seine Exklusiv-Sendung bei RTL+, doch dieser Boom flaute ebenso schnell ab. Inzwischen gibt es die Inhalte mit Stefan Raab auch im Free-TV zu sehen.
Des Weiteren hat RTL in den letzten Jahren seine Kernzielgruppe von 14-49 auf 14-59 Jahre erweitert, um den veränderten demografischen Gegebenheiten gerecht zu werden. Angesichts eines Durchschnittszuschaueralters von 58 Jahren könnte jedoch eine weitere Anpassung auf eine Zielgruppe von 14-65 Jahren oder sogar eine grundlegend neue Ausrichtung notwendig werden. Formate wie der Golden Bachelor zeigen, dass RTL bereits versucht, auch ältere Zielgruppen anzusprechen.
Quelle: DSLWEB
Joyn als größter Konkurrent von RTL+
Da es noch keine einheitlichen Messmethoden gibt, ist es zur Zeit schwer, die Streaminganbieter miteinander zu vergleichen. Was aber feststeht, ist, dass auch Joyn ein phänomenales Wachstum im Jahr 2024 vorweisen konnte. Zwar blieb RTL+, was die zahlenden Abonnenten angeht, das ganze Jahr vor Joyn, jedoch überholte Joyn im Dezember RTL+ in Bezug auf die Watchtime. Im Vergleich zu Dezember 2023 erreichte Joyn im Dezember 2024 eine Steigerung der Watchtime um 44%.
Und auch in das neue Jahr 2025 startete der Superstreamer Joyn mehr als erfolgreich und feierte im Januar die größte Reichweite seiner Geschichte mit 7,6 Millionen Video Usern. Im Dezember 2024 waren es noch 6,2 Millionen. Und auch die Watchtime ist im Januar 2025 weiter gestiegen. Joyn hat einen Anstieg der Watchtime um 67% im Vergleich zum selben Monat 2024. Der Streamingdienst fährt also die richtige Strategie und es bleibt abzuwarten, was Joyn 2025 noch zu bieten hat.
Streaming Trend Werbung setzt sich weiter fort
Schon in unserem Streaming Report 2024 war der Trend, dass Streaming mit Werbung angeboten wird, ein Thema. Amazon Prime, Netflix, RTL+ und Disney+ haben bereits Abomodelle mit Werbung. Im Jahr 2025 wird sich dieser Trend offensichtlich fortsetzen. Paramount+ plant nun ebenfalls, ein werbefinanziertes Abonnement in Deutschland einzuführen. Hinweise darauf finden sich in den aktualisierten Nutzungsbedingungen, die seit Januar 2025 gelten. Dort ist von "verschiedenen Arten von Abonnements" mit unterschiedlichen Inhalten und Funktionen die Rede, was auf die Einführung eines günstigeren, werbefinanzierten Tarifs hindeutet.
Ziel bei den neuen Abomodellen ist es grundsätzlich, neue Nutzergruppen zu erschließen und zusätzliche Werbeeinnahmen zu generieren. Denn Streaming-Dienste stehen zunehmend unter Druck, nachhaltige und profitable Geschäftsmodelle zu entwickeln, da die Konkurrenz wächst und das Wachstum der reinen Abo-Zahlen langsamer wird.
Hohes Wachstum für FAST-Channels
FAST steht für "Free Ad-Supported Streaming Television" und beschreibt ein rein digitales, werbefinanziertes Streaming-Angebot mit linearen Programmen. Im Gegensatz zu klassischen SVoD-Diensten erheben FAST-Plattformen keine Abogebühren, sondern finanzieren sich ausschließlich durch Werbeeinblendungen. Die Sender innerhalb eines FAST-Dienstes sind häufig thematisch ausgerichtet, sodass ähnliche Inhalte gebündelt werden. Teilweise gibt es auch Kanäle, die rund um die Uhr eine einzige Serie oder Show ausstrahlen.
In den letzten Jahren wurde der FAST-Markt immer bedeutender. Laut Omdia könnte der deutsche FAST-Markt bis 2027 auf fast 200 Millionen Euro anwachsen, was einer Verdreifachung der aktuellen Umsätze entspräche. Damit würde Deutschland zu den führenden Märkten außerhalb der USA gehören. Andere Statistiken wie beispielsweise die von Statista sind deutlich vorsichtiger, doch auch sie sagen ein enormes Wachstum voraus. Sollten die Prognosen von Omdia und Statista stimmen, wird der FAST-Markt auch 2025 deutlich wachsen und damit bedeutender werden.
Im deutschen Markt setzen sowohl Joyn als auch WaipuTV verstärkt auf FAST-Channels, um ihr Streaming-Angebot zu erweitern. Während Joyn eine Vielzahl werbefinanzierter Live-Kanäle mit thematisch kuratierten Inhalten anbietet, integriert auch WaipuTV zunehmend kostenlose, lineare Sender in seine Plattform. Beide Dienste folgen damit dem Trend, FAST als Ergänzung zum klassischen TV und zu Abo-basierten Streaming-Angeboten zu etablieren, indem sie Nutzern unkomplizierten Zugang zu einer breiten Auswahl an Live-Programmen ermöglichen. Auch andere deutsche Anbieter wie Pluto TV, Samsung TV Plus oder Rakuten TV bauen ihr FAST-Angebot kontinuierlich aus.
Streaming Angebote wachsen weiter zusammen
Ein Trend, der sich schon 2024 abzeichnete, ist, dass Streaming Angebote immer weiter zusammenwachsen. Die Nutzer möchten immer mehr Streaming Angebote nutzen, je mehr Abonnements sie aber haben, desto komplizierter wird es. Kombi-Pakete sollen hier Abhilfe schaffen. Magenta TV hat beispielsweise inzwischen Kooperationen mit Netflix, Disney+, RTL+ und ganz neu auch mit Apple TV+. Wählt man das Mega Stream Abo, hat man sogar gleich alle Streaming Anbieter mit im Abonnement. Auch Waipu TV springt auf diesen Zug auf. Hier sind Netflix, Disney+, Joyn, WOW und DAZN feste Streaming Partner. Im Gegensatz zu Magenta TV gibt es aber kein Angebot, bei dem alle Streaming Dienste auf einmal enthalten sind.
Auch Joyn möchte Superstreamer werden und will dafür möglichst viele Partner gewinnen. Inzwischen bietet Joyn über 100 Live TV-Sender. Zuletzt machten sie allerdings Schlagzeilen damit, dass sie die ARD und ZDF Mediathek ungefragt gekapert und bei sich integriert haben. ARD und ZDF haben hier bereits rechtliche Schritte angekündigt.
Es sind also nicht nur die einzelnen Streaming-Angebote selbst, die um Publikum kämpfen. Gleichzeitig läuft ein Rennen darum, welche Plattformen sich als erfolgreichste Streaming-Aggregatoren durchsetzen können.
Rückblick 2024

Der Streaming-Boom setzt sich 2024 ungebremst fort, während das lineare Fernsehen weiter Zuschauer verliert. Der DSLWEB Streaming Report 2024 zeigt, welche Anbieter besonders... mehr