Sat TV
Satelliten-TV punktet bei Senderauswahl und Kosten
Die meisten Haushalte in Deutschland empfangen ihr TV-Programm über eine Satelliten-Anlage. Die Vorteile von Sat TV liegen auf der Hand: Satellitenfernsehen punktet mit vielen Sendern, hoher Bildqualität und langfristig niedrigen Kosten. Allerdings stehen dem höhere Anschaffungskosten gegenüber. Und: Nicht überall ist Sat-Fernsehen möglich. Unser Überblick zu Sendern, Empfangsgeräten und Sat TV Alternativen.
Satellitenfernsehen: Massig Sender, private HD Sender mit HD+
Fernsehen über Satellit erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Die allermeisten Haushalte in Deutschland nutzen für den Empfang des täglichen Fernsehprogramms eine Sat-Anlage. Schließlich bietet die Technik eine große Senderanzahl bei überschaubaren Kosten. Zwar müssen Verbraucher einen höheren Aufwand bei Anschaffung und Installation betreiben. Dafür fallen später für die Sender-Grundversorgung keine monatlichen Grundgebühren an (abgesehen vom Rundfunkbeitrag).
Die öffentlich-rechtlichen Programme kommen über Satellit ohne Zusatzgerät und ohne weitere Kosten in HD-Qualität auf den Fernseher. Wer die großen Privatsender in HD sehen möchte, kann einfach eine HD+ Karte buchen bzw. ein HD+ Abo abschließen. Dann landen auch RTL HD, ProSieben HD und Co. in gestochen scharfer Qualität auf dem TV-Gerät.
Astra und Eutelsat 13/Hotbird bestimmen Programmauswahl über Satelliten-TV
Wer zuhause Satellitenfernsehen nutzt, empfängt das Sat TV Programm in der Regel über Astra. Der Astra Satellit ist der mit Abstand meistgenutzte Satellit in Deutschland. Auf 19.2° Ost bietet er über 200 deutschsprachige Sender aus dem Free-TV, viele davon sogar in HD. Denn die öffentlich-rechtlichen Programme von arte und Das Erste über die Dritten Proramm bis hin zum ZDF werden unverschlüsselt in HD-Qualität übertragen. Die allermeisten Fernseh-Haushalte mit Sat-Anlage greifen hierzulande auf die üppige Astra Senderliste zu.
Ein anderer in Europa genutzter TV-Satellit ist Hotbird auf 13.0° Ost. Er gehört zur Eutelsat Gruppe und wird deswegen auch als Eutelsat 13 bezeichnet. Mit knapp 2000 Programmen beinhaltet er die meisten Sender aller in Europa empfangbaren Satelliten. Allerdings sind nur vergleichsweise wenige deutschsprachige Sender dabei. Der Großteil der Kanäle bietet Unterhaltung in ost- und südeuropäischen Sprachen. Einen Überblick zur Sendervielfalt verschafft unsere Seite Sat TV Senderliste.
HD über die Sat Anlage
Ist der Satellitenempfang einmal eingerichtet, empfangen Verbraucher eine breite Auswahl an Kanälen ohne weitere Kosten. Dazu zählen neben den öffentlich-rechtlichen Programmen auch die großen Privatsender in Standard-Qualität. Sollen RTL, ProSieben und Co. ebenfalls in HD auf dem Fernsehschirm landen, dann muss HD+ her. Komplett kostenlos in HD sind zudem viele private Programme aus der zweiten Reihe, die zumeist Nachrichten-, Shopping- und Spartenthemen bedienen.
Private HD-Sender über HD+
Satellitenfernsehen empfangen
Bei den Kosten kommt es in entscheidendem Maße darauf an, ob man bereits auf eine Sat-Anlage zurückgreifen kann oder ob die Sat-Schüssel erst installiert werden muss. Ist die Satelliten-Anlage inklusive Verkabelung schon vorhanden, dann wird lediglich ein Empfangsgerät benötigt - entweder ein Receiver oder ein Fernseher mit eingebautem DVB-S-Tuner. Dann heißt es nur noch: Einstöpseln, Sendersuchlauf durchführen und Satelliten-Fernsehen genießen.
Sat Anlage günstig im Set kaufen
Ist keine Satelliten-Anlage vorhanden, dann muss erst eine neue Sat-Anlage angeschafft und installiert werden. Eine einfache Lösung bestehend aus Parabolspiegel, LNB und Verbindungskabel ist schon günstig im Set zu bekommen und lässt sich ggf. auch ohne die Hilfe eines Technikers einrichten. Mittlerweile sind zudem Flachantennen erhältlich, die unauffällig auf dem Balkon von Mietwohnungen Platz finden. Deren Einrichtung ist noch einfacher.
Fragen vor dem Kauf einer Sat Anlage
Nimmt man die Installation nicht selbst vor, müssen natürlich die Kosten für den Installateur noch mitberechnet werden. Nach Anschaffung und Installation der kompletten Technik entstehen keine weiteren Kosten - zumindest für die Grundversorgung mit den Free-TV-Programmen. Es empfiehlt sich, die Anschaffung der Sat Anlage nicht zu überstürzen. Verbraucher sollten in einem ersten Schritt ihren Bedarf ermitteln. Sie sollten sich im Vorfeld eine Reihe von Fragen stellen:
- Welchen Satelliten möchte ich für meine Sat TV Sender ansteuern? Genügt Astra für die gängigen deutschsprachigen Programme? Oder sollte Eutelsat für mehr fremdsprachige Sender hinzukommen?
- Auf wie vielen Endgeräten möchte ich fernsehen? Genügt der Sat TV Empfang auf einem Fernseher oder kommt ein Zweit-, Dritt- oder sogar Viert-Gerät ins Spiel?
- Will ich nur die unverschlüsselten Sender abdecken oder auch Pay-TV beziehen?
Satelliten TV einrichten: Hardware und Installation
Die Sat-Empfangsanlage (DVB-S) besteht aus der "Satellitenschüssel" (Parabolspiegel), einem Signalumsetzer (LNB) sowie dem notwendigen Zubehör für Montage und Verkabelung bis in die Wohnung. Vor allem bei der Auswahl des LNBs gilt es, ein paar Dinge zu beachten. Denn dieser bestimmt, wie viele Satelliten die Anlage später ansteuern kann und wie viele Fernseher oder Receiver zeitgleich Programme empfangen können.
Achtung bei der Wahl des LNBs
Ein Single-LNB ist besonders günstig, ermöglicht aber nur Empfang des Sat-Programms auf einem Fernseher. Viel sinnvoller sind meist LNBs, die mehrere Empfänger mit dem Sendersignal versorgen. Ein TWIN-LNB besitzt etwa zwei getrennte LNB-Anschlüsse, womit zwei Receiver unabhängig voneinander TV- und Radio-Programme empfangen.
- Single
- Twin
- Quad
- Quattro LNB mit Multi-Switch / Multischalter
- Octo LNB
- Unicable
- Monoblock LNB, um zwei verschiedene Satelliten anzusteuern
Außerdem eine Überlegung wert: Wer nicht nur Programme über Astra empfangen möchte, sondern die Senderauswahl weiterer Satelliten auf den Fernseher holen möchte, braucht ebenfalls eine Sonderlösung. Empfohlen sind hier beispielsweise Monoblock LNB, welche etwa die Satelliten Astra und Hotbird gleichzeitig ansteuern können.
Standort für die Satellitenschüssel
Die Satellitenschüssel kann an unterschiedlichen Orten am oder auf dem Haus angebracht werden. Wichtig ist bei der Wahl des Standorts vor allem, dass keine Gegenstände oder Bäume den Empfang behindern. Folgende Möglichkeiten der Befestigung sind denkbar: Dachmontage, Wandmontage oder einfache Befestigung mit Stativ oder Klemmvorrichtung für Balkone oder Fenster. Ist die Satellitenschüssel montiert und ausgerichtet, muss (mindestens) ein Kabel vom LNB zum Fernseher oder Receiver gelegt werden.
Was gehört alles zu einer Sat-Anlage?
Für die Einrichtung von Satelliten TV benötigen Verbraucher in der Regel folgende Bestandteile:
- Parabolspiegel (Satelliten-Schüssel), ab 60 cm Durchmesser
- passender Signalumsetzer (LNB)
- Verkabelung vom LNB zum Fernseher (Koaxialkabel)
- optional: Kabeldose
- DVB-S Receiver oder
- Fernseher mit DVB-S Tuner
Hardware für den Empfang von Sat TV | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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TECHNISAT DIGIDISH 45 TWIN Sat-Anlage |
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TECHNISAT DIGIT S3 Sat-Receiver |
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HUMAX Digital Quad-LNB |
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Strong Slimsat Flachantenne |
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Premiumx Monoblock LNB |
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Sat Receiver und Fernseher mit DVB-S Emfpänger
Ist die Sat-Anlage installiert und eingestellt, wird der Rest ein Kinderspiel. Fernseher besitzen heute in der Regel bereits einen eingebauten DVB-S Empfänger, sind also direkt einsatzbereit für Satellitenfernsehen. Nutzer stecken das Koaxialkabel einfach in die vorgesehene Buchse auf der Rückseite und führen einen Sendersuchlauf durch. Dabei wird auch der gewünschte Satellit gewählt.
Wer Sat TV auf einem älteren TV-Modell empfangen möchte, benötigt einen zusätzlichen Satelliten-Receiver. Die Auswahl an Modellen ist riesig. Sie unterscheiden sich im Funktionsumfang und sind in allen Preisklassen erhältlich. Einfache Receiver kosten meist nur 30 Euro, Top-Geräte mit Aufnahme-Funktionen schlagen mit 100 Euro und mehr zu Buche.
Alternativen zu Sat TV
Nicht jeder kann zuhause Satellitenfernsehen einrichten und nutzen. Gerade für Mieter ist Sat TV oft keine Option. Dann müssen Alternativen zu Satellitenfernsehen herhalten: Kabel TV, DVB-T2 und IPTV bzw. Streaming.
- Kabelfernsehen ist neben Sat TV die am weitesten verbreitete Empfangsart in Deutschland. Hier muss jedoch zwingend ein Kabelanschluss vorhanden sein. Für die Bereitstellung des TV-Signals verlangt der Kabelnetzbetreiber eine monatliche Kabelgebühr, welche derzeit meist über die Nebenkosten abgerechnet wird (Nebenkostenprivileg). Ist ein aktiver Kabelanschluss vorhanden, ist der Empfang denkbar einfach - Fernseher oder Receiver mit der Kabeldose verbinden und schon läuft das TV-Programm. Mehr Infos unter Kabel TV
- Antennenfernsehen ist günstig und einfach einzurichten. Allerdings ist die Senderauswahl über DVB-T2 vergleichsweise begrenzt und von Region zu Region sehr unterschiedlich. Grundsätzlich sind die Sender über Antenne kostenfrei empfangbar, wer allerdings Privatsender (RTL, ProSieben, etc.) sehen möchte, benötigt zwingend ein Freenet TV Abonnement (für 7,99 €/Monat). Die Installation ist bei Antennen-Fernsehen denkbar einfach. Benötigt werden eine Zimmer-/bzw. Hausantenne sowie ein geeignetes DVB-T2 Empfangsgerät.
- Fernsehen über Internet erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das sogenannte IPTV bietet eine große Programmauswahl und oft einen hohen Funktionsumfang. Das bekannteste IPTV-Angebot ist Telekom Magenta TV, wobei Nutzer immer einen Kombivertrag für Internet, Telefonie und Fernsehen abschließen.
- TV-Streaming bringt das Fernsehprogramm ebenfalls über die Internetleitung auf den Fernseher und kleinere Bildschirme. Der Unterschied zur großen IPTV-Lösung: Ein Paket für TV-Streaming kann unabhängig vom Internetanbieter über jede Internetleitung genutzt werden. Streaming TV Angebote wie Waipu TV und Zattoo bieten interessante, ausgereifte Lösungen. Mehr Infos unter TV Streaming
Satelliten TV damals und heute
Der erste künstliche Erdsatellit - Sputnik aus der Sowjetunion - war 1957 noch ganz allein im Orbit. Mittlerweile sind gemäß der amerikanischen Organisation "Union of Concerned Scientists" aktuell 1016 aktive Satelliten in der Erdumlaufbahn. Ein kleiner Teil dient militärischen Zwecken. Circa. 30 sind für GPS verantwortlich. Ein Großteil fällt auf die Meteorologie und mehr als die Hälfte dient Kommunikationszwecken wie Telefonie, Fernsehen, Radio oder der digitalen Datenübertragung. Präsent sind in Deutschland und Europa vor allem der Astra auf 19.2° Ost und der Eutelsat 13.0° Ost. Auf einer Position können mehrere Satelliten angepeilt werden. Beim Astra sind derzeit vier Satelliten im Orbit (Astra 1KR, Astra 1L, Astra 1M und den Astra 1N). Beim Eutel Sat 13 sind es drei (Hotbird 13 B, Hotbird 13 C, Hotbird 13 E).
Tariftipp
Private HD-Sender mit HD+ freischalten
Sat-Empfänger können die privaten HD-Sender von ProSieben HD bis Vox HD mit einem HD+ Abonnement entschlüsseln.
Sender
25 private HD-Sender
Ultra-HD
RTL UHD, ProSiebenSat.1 UHD und UHD1
mehr
auf Wunsch inkl. HD+ Modul
- für 6 € pro Monat oder 75 € pro Jahr
- für 8,75 € pro Monat inkl. HD+ Modul
HD+ im Jahresabo
6 € pro Monat
oder 75 € pro Jahr