o2

Kundenzahlen und Marktanteile von o2 im DSLWEB Business-Report

o2 zählt zu den drei größten Anbietern von Telekommunikations-Dienstleistungen in Deutschland und gehört zum spanischen Konzern Telefónica. Telefónica wiederum ist einer der großen Akteure auf dem globalen Markt und nicht nur in Europa, sondern auch in weiten Teilen Latein- und Südamerikas präsent. In Deutschland werden über die Marke o2 Mobilfunktarife und Internet-Festnetz Lösungen für zu Hause angeboten.

von Thomas Rauh
Aktualisiert 08.05.2023
o2 - Marktanteile und Kundenzahlen im Überblick
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o2 Festnetz - kleines Standbein Heim-Internet

Das Hauptgeschäftsfeld von Telefónica Germany liegt eindeutig auf dem Bereich Mobilfunk. Dort kann sich das Unternehmen mittlerweile des Titels als kundenstärkster Provider rühmen. Dennoch ist die Reduzierung einzig auf den Bereich mobiles Internet falsch, denn unter der Marke o2 werden nach wie vor auch festnetzbasierte Internet-Lösungen angeboten.

o2 DSL rangiert in Deutschland auf Platz der 4 der Anbieter von Festnetz-Internet. Ebenso wie etwa 1&1 und Vodafone kann o2 nahezu deutschlandweit DSL Pakete anbieten. Der Höchststand an o2 DSL Kunden liegt zwar einige Jahre zurück, allerdings verzeichnet der Provider inzwischen wieder stetige Kundenzuwächse verzeichnen und kann mit über 2,2 Mio. Breitband-Kundenverträgen fast wieder an das alte Niveau anknüpfen.

Im Marktvergleich haben die Konkurrenten Vodafone, Unitymedia und 1&1 sowie vor allem die Telekom die Nase vorn. Zum Vergleich: 1&1 DSL kann auf rund doppelt so viele Kunden blicken. Marktführer Telekom liegt schier uneinholbar mit über 13 Millionen Breitband-Kundenverträgen vorn.

Tarifstruktur: Internet + Telefon im Paket

Seine Internetanschlüsse bietet o2 ebenso wie die Konkurrenz in Bündel-Tarifen an. Die DSL Pakete hören auf den Namen "o2 my Home" und kombinieren den Internet- und IP-Telefonie-Anschluss mit einem Doppel-Flatrate Tarif. o2 my Home ist in unterschiedlichen Geschwindigkeits-Varianten buchbar, mit DSL 16000, VDSL 50, VDSL 100 und VDSL 250. Die tatsächliche Buchungsmöglichkeit hängt vom Ausbaustand an der Zieladresse ab. Als passende Ergänzung hat o2 unter anderem auch ein Internet-TV Angebot im Programm.

o2 DSL: Kundenentwicklung Breitband

Quelle: DSLWEB Breitband Report 2022

Kundenzahlen Breitband-Anbieter 2021

Quelle: DSLWEB Breitband Report 2021

Marktanteile Breitband-Anbieter 2021

Quelle: DSLWEB Breitband Report 2021

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o2 DSL


o2 Mobilfunk - plötzlich Nummer 1

Trotz der Präsenz auf dem Festnetz-Markt spielt die wahre Musik für Telefónica im Segment Mobilfunk. Der spanische Konzern ist seit Jahren auch eine feste Größe auf dem deutschen Mobilfunkmarkt und Verbrauchern durch Angebote wie die o2 Blue und o2o Tarife bekannt. Gleichzeitig ist o2 einer von drei Netzbetreibern.

Fusion mit E-Plus sorgt für Bewegung

Über Jahre hinweg war o2 nur die Nummer 4 auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, während die Telekom, Vodafone und E-Plus allesamt mehr Kunden vorweisen konnten. Die Fusion von Telefónica Deutschland mit dem Konkurrenten E-Plus wirbelte diese Ordnung jedoch ordentlich durcheinander. Die E-Plus Gruppe wurde in das Unternehmen integriert, Kunden der Marken Base und Blau in den eigenen Kundenstamm überführt. Sie alle telefonieren und surfen mittlerweile im gemeinsamen Netz von o2 und E-Plus. Beim Löwenanteil der o2-Netz-Nutzer handelt es sich um o2 Kunden, aber auch um Kunden der Tochtermarken Fonic, Blau, Base und Ay Yildiz. Außerdem greifen viele Drittanbieter wie zum Beispiel Klarmobil, Deutschland-SIM, Yourfone, Smartmobil oder Tarifhaus auf die Netzinfrastruktur von o2 zurück.

Durch die Fusion ist o2 mittlerweile mit über 43 Millionen Verträgen der kundenstärkste Netzbetreiber in Deutschland. Das Unternehmen liegt bei diesen Werten klar vor dem früheren Branchenprimus Telekom und mehr als deutlich vor Vodafone. Allerdings hat o2 die Telekom nicht in jeder Hinsicht überholt. Bei den lukrativen Postpaid-Laufzeitverträgen, die deutlich mehr Umsatz als Prepaid-Verträge bringen, bewegt sich nach wie vor die Telekom an der Spitze. Nimmt man nicht nur klassische Mobilfunkverträge in die Betrachtung mit auf, sondern auch die zusätzlichen SIM-Karten aus der Maschinen-Kommunikation (Internet der Dinge), dann liegen sowohl die Telekom als auch Vodafone deutlich vor o2.

Beim Netzausbau noch Schlusslicht

Noch etwas Nachholbedarf gibt es für die Qualität im Netz von o2 bzw. E-Plus. Das Mobilfunknetz von o2 (E2-Netz) wurde in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich verbessert, rangiert aber immer noch hinter denen von Telekom und Vodafone. Die Erreichbarkeit und die Gesprächsqualität beim mobilen Telefonieren gilt als sehr gut - selbst in ländlichen Gebieten. Einschränkungen bestehen allerdings beim mobilen Surfen. Der Datendurchsatz hinkt denen der D-Netze hinterher. Nach der Zusammenlegung der Netzinfrastrukturen von o2 und E-Plus steht bei o2 sowohl der weitere Ausbau des LTE Standards als auch die Einführung des neuen 5G Mobilfunks auf dem Programm. In absehbarer Zeit will man in Hinsicht auf die Nutzererfahrung zu den beiden Konkurrenten aufschließen.

Tarifportfolio: o2 Free mit oder ohne Datenlimits

Vielen Verbrauchern dürften noch die o2 Blue Mobilfunktarife für Smartphones geläufig sein. Sie waren über Jahre die LTE Tarife des Providers. Diese haben jedoch im Oktober 2016 für die Tarifgruppe "o2 Free" Platz gemacht. Warum aber hat o2 eine erfolgreiche Marke wie o2 Blue aufgegeben? Mit der Einführung der neuen Tarife hat o2 die bislang im Mobilfunk üblichen Volumenbegrenzungen entscheidend aufgeweicht. Die aktuelle Tarifschiene o2 Free Unlimited ermöglicht inzwischen sogar waschechtes Flatrate-Surfen ganz ohne monatliches Datenlimit.

o2: Kundenentwicklung Mobilfunk

Quelle: SMARTWEB Mobilfunk Report 2020

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o2 Mobilfunk


Historie: Die Entwicklung von o2 im Rückblick

o2 Deutschland entsteht aus VIAG Interkom

Die Gründung des Unternehmens VIAG Interkom bedeutete 1995 die Geburtsstunde von o2. An VIAG Interkom waren ursprünglich der Strom-Konzern E.on, die British Telecom Group und das norwegische TK-Unternehmen Telenor beteiligt. E.on und Telenor zogen sich schon wenige Jahre später zurück und VIAG Interkom lag fortan zu 100 Prozent in Hand der BT Group. Diese spaltete 2001 das Festnetz- und das Mobilfunk-Geschäft auf. Die DSL- und Festnetzsparte blieb in der Hand der British Telecom, der Bereich Mobilfunk ging an das neu gegründete Tochterunternehmen "mmo2" woraus 2002 schlicht "o2" wurde. Die Übernahme durch die spanische Telefongesellschaft Telefónica erfolgte im Oktober 2005. Ab Januar 2010 hieß das Unternehmen zunächst Telefónica o2 Germany; heute hört es auf den Namen Telefónica Germany.

Vom Homezone-Tarif Genion zu o2 Blue All-in zu o2 Free

Beim Ausbau seines Geschäfts mit Mobilfunkverträgen zeigten sich VIAG Interkom und später o2 als innovativ. Aufsehen erregte 1999 die Einführung des Tarifs Genion und der Homezone: Erstmals erhielten Handynutzer mit einem Tarif eine Mobilfunknummer und gleichzeitig eine Festnetznummer. Im Umkreis der Homezone waren sie unter der Festnetznummer erreichbar - Nutzer und Anrufer zahlten für Gespräche entsprechend nur reguläre Festnetzpreise.

2009 brachte o2 als einer der ersten Anbieter überhaupt mit o2 o einen Tarif mit Kostenlimit auf den Markt. Für o2 o zahlten Kunden keine monatliche Grundgebühr und waren an keinen monatlichen Mindestumsatz gebunden, sondern zahlten nur einen festen Verbrauchspreis pro Gesprächsminute oder SMS. Durch den "Kosten-Airbag" blieb die monatliche Rechnung auf höchstens 50 Euro begrenzt.

Bis Herbst 2016 konzentrierte sich die Mobilfunksparte von o2 vor allem auf die o2 Blue Tarife für Smartphones. Die o2 Blue All-in Tarife brachten ab 2013 einen gestiegenen Komfort beim Internetsurfen und Telefonieren - durch die Kombination einer Surf Flat mit einer All-Net-Flat. Die All-in Tarife unterschieden sich lediglich bei der maximalen Surf-Geschwindigkeit und beim Volumen-Kontingent für die maximal nutzbare Datenrate.

Im Oktober 2016 erfolgte mit Einführung der o2 Free Tarife erneut eine kleine Revolution. Sie lösten die o2 Blue Tarife ab und boten erstmals eine gelockerte Drosselungs-Regelung: Nach Verbrauch des monatlichen Highspeed-Volumens wird dem Kunden die Internet-Geschwindigkeit zwar weiterhin gedrosselt, aber eben auf ein erträgliches Maß, sodass immer noch mit vernünftigem Speed im Netz gesurft werden kann. Bislang ist o2 der einzige Anbieter mit einem derartigen Tarifmodell (Stand: Dezember 2016).

Von o2 DSL zu o2 Alice und zurück

Nach dem Verkauf des DSL Geschäfts an die BT Group im Jahre 2001 konzentrierte sich o2 jahrelang ausschließlich auf das Mobilfunkgeschäft. Erst 2006 begann das Unternehmen unter dem Dach von Telefónica wieder eigene DSL und Festnetz Angebote zu vermarkten. Telefon- und Internetanschluss wurden gebündelt in DSL Paketen angeboten, die maximal nutzbare Datenrate betrug zunächst 16 Mbit/s, liegt aber mittlerweile bei 50 Mbit/s, in einigen Gebieten sogar bei 100 Mbit/s (VDSL 50 oder 100).

Bis 2010 konnte o2 seine Kundenzahlen im Breitband-Markt zwar sukzessive steigern, kam aber längst nicht an die Telekom, Vodafone oder 1&1 heran. Mitte 2010 lag die Gesamtkundenzahl bei 320.000. Einen gewaltigen Sprung machte o2 erst mit der Übernahme von HanseNet und damit des Anbieters Alice.

Der Kauf der HanseNet Telekommunikation GmbH durch o2 erfolgte 2010 für 900 Millionen Euro. Die Zahl der DSL Kunden stieg damit sprunghaft um 2 Millionen auf 2,4 Millionen an (Q3 2010). Der bekannte Markenname Alice wurde in den beiden folgenden Jahren zunächst weiter verwendet. DSL Pakete konnten sowohl unter "o2 DSL" als auch weiterhin unter "Alice DSL" gebucht werden. Bis 2013 erfolgte aber eine schrittweise Verschmelzung: Aus den Paket-Angeboten Alice DSL Light, Fun und Comfort wurden o2 Alice S, M und L. Zum 16.01.03 liefen die Nutzungsrechte des Markennamens Alice aus, die Internet-Festnetz-Angebote heißen heute schlicht o2 DSL All-in S, o2 DSL All-in M, o2 DSL All-in L und o2 DSL All-in XL.

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