Zahlen Q4/12: Kabel Deutschland begräbt Übernahmeplan

DSLWEB News | , 12:40 Uhr

Marktzahlen: Kabel Deutschland sieht von Tele Columbus Übernahme ab

Bereits im Mai letzten Jahres hatte Kabel Deutschland die Übernahme des regionalen Kabelnetzbetreibers Tele Columbus angekündigt. Nachdem das Bundeskartellamt eine "vorläufige Einschätzung" zum geplanten 600 Mio. Euro-Deal abgegeben hat, ist dieser Plan aber vom Tisch. Im gerade veröffentlichten Geschäftsbericht zum 4. Jahresquartal 2012 gibt sich der Konzern dennoch optimistisch - verstärkte Investitionen sollen für Wachstum aus eigener Kraft sorgen.

Wettbewerbshüter forderten mehr Netzverkäufe
Inzwischen steht fest: Die geplante Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland wird wohl kaum stattfinden. Die Zugeständnisse, die Kabel Deutschland im Vorfeld angekündigt hat, waren den Kartellwächtern längst nicht genug, die Forderungen der Behörde wiederum gingen dem Provider eindeutig zu weit. Ursprünglich hatte Kabel Deutschland in Aussicht gestellt, Tele Columbus Kabelnetze in Berlin, Dresden und Cottbus zu veräußern. Das Bundeskartellamt jedoch drängte den Anbieter, fast 60 Prozent der akquirierten Netze in Ostdeutschland abzustoßen.

Die Übernahme von Tele Columbus durch Kabel Deutschland hätte die Wettbewerbs-Situation auf dem deutschen Kabelmarkt deutlich verschärft. Da Tele Columbus auch in einigen Regionen in Nordrhein-Westfalen und Hessen vertreten ist, wäre Kabel Deutschland so zum ersten Mal in direkte Konkurrenz zu Unitymedia Kabel BW getreten.

Auf der anderen Seite könnte Kabel Deutschland allerdings bald selbst zum Übernahmeobjekt werden - gerüchteweise prüft derzeit Vodafone den Kauf des Kabelnetzbetreibers. Zuvor hatte schon der amerikanische Medienkonzern Liberty Global, der bereits Unitymedia und Kabel BW vereint hat, Interesse an einer Fusion aller drei überregionalen deutschen Kabelanbieter angemeldet.

Kräftiges Wachstum, Rekordzuwachs bei Kabel Internet Kunden
Gegenüber dem Vorjahr hat der Umsatz des Unternehmens im 9-Monats-Zeitraum zwischen April und Ende Dezember 2012 um 8,3 Prozent auf 1,36 Mrd. Euro zugelegt. Der Gewinn nach Steuern wiederum hat sich von 100 auf 200 Millionen Euro verdoppelt. Größter Wachstumstreiber war dabei abermals das Internetgeschäft, aber auch das Kabel-TV-Geschäft entwickelt sich weiter positiv. Für die Zuwächse in diesem Bereich sorgte laut Vorstandsvorsitzenden Adrian von Hammerstein vor allem das gesteigerte Kundeninteresse an HDTV Inhalten und zeitversetztem Fernsehen. Dies spiegelt sich in einem gesteigerten Absatz von Pay TV Angeboten und modernen TV Receivern wider. In den letzten 12 Monaten ist die Zahl der Premium-TV Abos bei Kabel Deutschland um 422.000 auf 2 Millionen angewachsen.

Die Zahl der Kabel Deutschland TV Kunden an sich ist gegenüber dem Vorquartal stabil bei rund 8,66 Millionen geblieben. Anders bei den Kabel Internet Kunden: Hier verbuchte Kabel Deutschland mit 84.000 zusätzlichen Abonnements den bisher höchsten Zuwachs zwischen zwei Quartalen (höhere Zuwachszahlen in der Vergangenheit resultierten aus der unterschiedlichen Behandlung von Tochterunternehmen). Insgesamt bezogen Ende 2012 damit rund 1,74 Mio. Kunden Breitband-Internet über Kabel Deutschland.

Kabel Deutschland forciert Netzausbau
Die guten Zuwächse kommen nicht von ungefähr, denn allein vom Q2 bis zum Q4 des Jahres 2012 hat das Unternehmen insgesamt 346 Mio. Euro in Kundengewinnung und Netzausbau gesteckt. Inzwischen umfasst das Kabelnetz von Kabel Deutschland 15,3 Mio. Haushalte, von denen 13,3 Mio. für Internet und Telefon über Kabel ausgerüstet sind. Mehr als 81 Prozent dieser Haushalte wiederum können bereits mit 100 Mbit/s versorgt werden.

Dieses Angebot wird auch gut angenommen, Unternehmensangaben zufolge entschieden sich im Q4 annähernd 40% der Neukunden im Ausbau-Gebiet für einen des Highspeed-Anschlüsse. Allerdings sollte hier beachtet werden, dass Kabel Deutschland die 100 Mbit/s Verbindung im Rahmen einer Sonderaktion derzeit für eine einjährige Testphase ohne Aufpreis schaltet.

Für die kommenden beiden Jahren will Kabel Deutschland über das geplante Budget hinaus weitere 300 Millionen Euro für den Ausbau seiner Netzinfrastruktur aufwenden - Mittel, die teilweise durch die Absage der eigenen Übernahmepläne freigeworden sein dürften.

Mehr Zahlen und Hintergrundinformationen zu den wichtigsten Entwicklungen auf dem deutschen Breitband-Markt bietet der DSLWEB Breitband Report, Informationen zum Abschneiden der deutschen Mobilfunk-Anbieter hält hingegen der neue DSLWEB Mobilfunk Report bereit.



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