TV Markt in 2020: Video-Streaming überholt Fernsehen

Netflix, Maxdome, Amazon und Co.: Live-Streaming und Video-on-Demand werden laut Providerverband Eco in den kommenden Jahren stark an Bedeutung gewinnen. Eine aktuelle Prognose geht davon aus, dass sich der Umsatz der Branche bis 2018 verdreifacht. 2020 soll die Nutzung der flexiblen Dienste die des klassischen TV übersteigen.

Laut Verband der deutschen Internetwirtschaft eco werden sich die Sehgewohnheiten der Deutschen und damit die deutsche Fernsehlandschaft in den kommenden Jahren radikal verändern. Das klassische, lineare Fernsehen wird mehr und mehr an Bedeutung verlieren. Lösungen für flexiblen TV-Konsum treten zunehmend an dessen Stelle.

Michael Westphal, Leiter der eco Kompetenzgruppe Streaming Media, sieht vor allem durch den Markteintritt des US-Anbieters Netflix einen Schub für Video on Demand in Deutschland gegeben. "Immer mehr Dienstleister, zielgruppengerechte Angebote und ständig verbesserte Technik führen zunehmend zu einer Etablierung von Streaming und Co."

Westphal stützt sich bei seinen Aussagen auf aktuelle Studien, die den Trend bestätigen. So sieht etwa Digital TV Research die Anzahl der Abonnenten von VoD-Diensten bis 2020 auf 11 Millionen ansteigen. Das entspräche etwa 30 Prozent der deutschen Haushalte. Goldmedia erwartet, dass sich die Umsätze der Provider bis 2018 auf fast eine halbe Milliarde Euro verdreifachen.

In der Tat sind derlei Prognosen nicht neu. Aktuelle Zahlen belegen das starke Wachstum von Streaming und Video on Demand in 2014 (bzw. Anfang 2015). Unter Internetusern beträgt der Anteil der VoD-User bereits 35 Prozent. Marktführer ist derzeit Amazon Instant Video, dahinter folgen iTunes und Maxdome (Stand Februar 2015). Spannend wird sein, wie sich öffentlich-rechtliche und private Sendeanstalten künftig auf dem Markt positionieren. Auch der Bezahlsender Sky hat mit Snap und Sky Go zwei Formate für das Streaming von Inhalten über das Internet im Programm.