Quartalszahlen veröffentlicht
Vodafone im Q2 2024: Bitte anschnallen, jetzt geht's ins Auge des Sturms
Nein, die Kundschaft hat die Preiserhöhungen aus dem letzten Jahr noch nicht verziehen - die Zahl der Vodafone Internetverträge geht weiter zurück. Die neue Gesetzeslage sorgt derweil für einen Massenexodus bei den Kabel-TV Kunden. Aber immerhin, zumindest die Talsohle ist inzwischen klar in Sicht.
Aus diesen Gründen sinkt der Umsatz
Anfang 2024 ist der Festnetz-Serviceumsatz bei Vodafone Deutschland bereits ins Minus gerutscht, in der Zwischenzeit hat sich die Situation weiter verschärft. Im Q2 2024 lag der Serviceumsatz der Festnetz-Sparte mit 1,547 Mrd. € nun 2,0 Prozent unter dem Vorjahreswert. Eines ist auch schon klar: Es wird weiter abwärts gehen - und zwar kräftig.
Die Umsatzdelle hat zwei verschiedene Ursachen. Zum einen hat Vodafone im Frühjahr 2023 durch Preiserhöhungen für Bestandskunden für einen deutlichen Umsatzschub gesorgt. Nach mehr als einem Jahr schlägt sich dieser nun nicht mehr direkt in den aktuellen Vergleichszahlen nieder.
Weitaus schwerer wiegt allerdings der Wegfall des Nebenkostenprivilegs. Bis zum endgültigen Ende am 1. Juli wurden dadurch Millionen Mieter von der bisherigen Kabelpflicht entbunden, was Vodafone weiter massenweise TV-Kunden kostet. Die Entwicklung der Festnetz-Serviceumsätze wurde dadurch im Q2 2024 um 2,1 Prozentpunkte belastet.
Weiterer Kundenrückgang: Der Groll hält an
Während sich der Umsatz-Effekt aus der letztjährigen Vodafone Preiserhöhung inzwischen normalisiert hat, ist sie den Kunden noch sehr gut im Gedächtnis geblieben. Daher hält die Kundenabwanderung bei Vodafone auch weiter an. Zwischen Anfang Mai und Ende Juni ist die Zahl der Vodafone Internet-Kundenverträge so um weitere 55.000 auf 10,165 Mio. abgesunken. Immerhin schwächt sich der Kundenrückgang inzwischen zunehmend ab. Laut Vodafone sollen die neuesten Zahlen aus dem Juni und Juli zudem eine erste wirklich substanzielle Trendverbesserung zeigen.
Vodafone Kundenentwicklung im Q2 2024
- Festnetz-Breitband:
10,165 Mio. (-55.000) - Kabel-Internet:
ca. 7,8 Mio. (-32.000) - DSL:
ca. 2,4 Mio. (-23.000) - TV (Kabel/IPTV):
11,103 Mio. (-655.000)
Richtig steil nach unten ging es erwartungsgemäß bei den TV-Kundenverträgen. Wie im vorangegangenen Quartal hat Vodafone hier abermals über 650.000 Verträge eingebüßt. Ausgestanden sind die Auswirkungen der Gesetzesänderung damit aber leider noch lange nicht.
Ausblick: Schussfahrt über die Talsohle
Im Vodafone Geschäftskalender läuft aktuell das Q2 2025 - und dieses soll nun tatsächlich "das Auge des Sturms" darstellen. Schließlich hat das Quartal direkt mit dem endgültigen Stichtag für das Nebenkostenprivileg begonnen. Damit schlägt auch die nächste, vielleicht härteste Welle an Kabel-Kündigungen zu.
Auch wenn es für Vodafone laut Unternehmensangaben an dieser Front bisher weitgehend nach Plan gelaufen sein soll: Am Ende wird der Anbieter nach den eigenen Prognosen wohl nur rund 50 Prozent der 8,5 Millionen betroffenen TV-Kunden halten können. Für die Endabrechnung ist es jedoch noch viel zu früh: Ende Juni hatten 2,6 Millionen Kundenverträge abgesichert, der Rest ist weiter im Spiel.
Entsprechend düster fällt der Ausblick für das laufende Geschäftsquartal aus: Alleine die Geschehnisse rund um das Nebenkostenprivileg sollen den Festnetz-Serviceumsatz um rund 4 Prozentpunkte nach unten zerren. Die Verjährung der letzten Preissteigerungen wird den Umsatzrückgang zusätzlich verstärken. Kurzum, es steht ein kräftiges Minuswachstum ins Haus, das sich auch auf der internationalen Konzernebene deutlich bemerkbar machen wird.
Vodafone stehen also nochmal einige ruppige Monate bevor. Zugleich sind die zuletzt angestoßenen Transformationsprozesse aber weiter in vollem Gange. Das Unternehmen wird verschlankt, modernisiert und baut aus. Das bedeutet Licht am Horizont: Spätestens mit dem Beginn des Geschäftsjahres 2026 soll Vodafone Deutschland - neu aufgestellt - wieder mit dem Markt wachsen.
Ausführliche Infos zum gesamten Marktgeschehen rund ums Festnetz-Internet in Deutschland gibt es im DSLWEB Breitband Report 2024
Was sich unterdessen im Mobilfunkgeschäft von Vodafone getan hat? Das berichten wir in der Newsmeldung Vodafone Mobilfunk im Q2 2024: Postpaid geht die Puste aus
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