Jahresabschluss

Vodafone im Q1 2024: Nebenkostenprivileg endet, Kabel-Exodus beginnt

DSLWEB News | , 10:00 Uhr | Ingo Hassa

Preiserhöhungen aus dem letzten Kalenderjahr sorgen bei Vodafone im Q1 2024 weiter für Kundenverluste. Einen echten Einbruch gab es im TV-Bereich - hier macht sich das nahende Ende des Nebenkostenprivilegs nun überdeutlich bemerkbar. Bevor Vodafone wieder richtig durchstarten kann, heißt es also vorerst durchhalten.

Vodafone Geschäftsbericht - Analyse
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Vodafone Kennzahlen - Q1 2024

Kundenverträge

Breitband: 10,220 Mio. (-3,9% yoy)
davon Kabel Internet: ca. 7,8 Mio. (-3,1% yoy)
davon DSL: ca. 2,4 Mio. (-5,6% yoy)

Mobilfunk: 30,156 Mio. (-3,2% yoy)
davon Postpaid: 19,336 Mio. (+1,3% yoy)
davon Prepaid: 10,820 Mio. (-10,3% yoy)

Kabel-TV: 11,758 Mio. (-7,9% yoy)

Segmentumsatz

Festnetz (Service): 1,582 Mrd. € (-0,3% yoy)

Mobilfunk (Service): 1,257 Mrd. € (+1,8% yoy)

Vodafone Deutschland steht im Fokus

Eines steht für die Vodafone Gruppe im neuen Geschäftsjahr 2025 ganz oben auf der Prioritätenliste: Das schwächelnde Deutschland-Geschäft soll endlich auf Vordermann gebracht werden. Kein Wunder, schließlich war Vodafone Deutschland 2024 für 38 Prozent des Konzernumsatzes verantwortlich. Trotz ersten Erfolgen wird das noch einige Anstrengung erfordern - denn Baustellen gibt es aktuell genug.

Vodafone Kabelnetz zurück zu alter Stärke

Eine wichtige Grundlage für weiteres Wachstum ist die Performance des eigenen Kabelnetzes. Das war angesichts der stark gestiegenen Auslastung während der Pandemie-Jahre bisweilen an seine Grenzen gekommen. Hier hat Vodafone in den letzten zwei Jahren mit Hochdruck nachgebessert - und darf nun die Erfolge ernten. In den großen unabhängigen Netztests hat sich der Anbieter so inzwischen wieder nach vorne gearbeitet. Im Chip Festnetz-Test 2024 beispielsweise konnte Vodafone jüngst sogar den Sieg davontragen - und das zum zweiten Mal in Folge.

Vodafone Kundenverträge Q1 2024

  • Festnetz-Breitband:
    10,220 Mio. (-62.000)
  • Kabel-Internet:
    ca. 7,8 Mio. (-45.000)
  • DSL:
    ca. 2,4 Mio. (-17.000)
  • TV (Kabel/IPTV):
    11,758 Mio. (-653.000)

Preiserhöhungen könnten noch teuer werden

Die Zahl der Vodafone Breitband-Kundenverträge war im Q1 2024 abermals rückläufig - sowohl im schwindenden DSL-Segment, als auch im Kabel Internet Bereich. Über das gesamte Vodafone Geschäftsjahr 23/24 hat der Netzbetreiber damit insgesamt rund 392.000 Internetverträge eingebüßt.

Dieser stark beschleunigte Rückgang ist nicht zuletzt ein Resultat aus den Preiserhöhungen, die Vodafone im Frühjahr 2023 durchgesetzt hatte. Immerhin: Die dadurch ausgelöste Kundenabwanderung ist laut Unternehmensangaben inzwischen abgeflaut. Der Januar 2024 soll demnach der letzte Monat gewesen sein, in dem sich der Negativ-Effekt aus der Erhöhung der Bestandskundenpreise signifikant niedergeschlagen hat.

Wie sich herausstellen sollte, ist der Ärger rund um die große Vodafone Preiserhöhung damit aber noch längst nicht ausgestanden. Denn der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) war gar nicht einverstanden mit dem Vorgehen des Providers und hat bereits im November Klage gegen Vodafone eingereicht. Seit April können sich nun auch betroffene Verbraucher der Sammelklage anschließen. Diese Möglichkeit wurde offenbar auch rege genutzt - innerhalb einer Woche hatten sich bereits über 40.000 Personen in das zugehörige Klageregister eingetragen. Insgesamt waren rund 7,5 Mio. Kunden von den Preiserhöhungen betroffen.

Abwehrschlacht gegen die TV-Konkurrenz

Am 1. Juli wird Kabelfernsehen Mietersache - der TV-Anschluss kann spätestens dann nicht mehr über die Mietnebenkosten abgerechnet werden. Dass diese Gesetzesänderung bei Deutschlands größtem Kabelnetzbetreiber an die Substanz gehen würde, war von Anfang an klar.

Anfang 2024 hat die Talfahrt nun richtig Tempo aufgenommen - zwischen Januar und Ende März ist die Zahl der Vodafone Kabel-TV Kundenverträge bereits um über 650.000 abgestürzt. Bis zum Stichtag gilt es für Vodafone nun zu sichern, was zu sichern ist. Insgesamt sind rund 8,5 Millionen betroffene TV-Haushalte im Spiel und mit ihnen etwa 800 Mio. Euro an margenstarkem Umsatz.

Ende März 2024 hatte Vodafone nun die ersten 1,9 Millionen Kunden mit neuen persönlichen Verträgen in trockenen Tüchern. Für den großen Verteilungskampf hat sich Vodafone ein Budget von 100 Mio. Euro zur Seite gelegt - die Hälfte davon geht nun in den aktuellen Endspurt. Die Erwartung der Konzernspitze ist, am Ende etwa 50 Prozent von Umsatz und Mietern zu halten.

Wie sich Vodafones Mobilfunk-Sparte unterdessen entwickelt hat, verraten wir im passenden SMARTWEB Newsbericht: Vodafone Mobilfunk im Q1 2024 - Das wichtige Stückchen Stabilität

Ausführliche Infos zum gesamten Marktgeschehen rund ums Festnetz-Internet in Deutschland gibt es im DSLWEB Breitband Report 2024


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