VDSL-Vectoring: Erste Technologie im Feldeinsatz

Bisher waren die Ausbauprognosen für die neue VDSL-Vectoring Technologie eher verhalten. Mit dem Start der Vermarktung der beschleunigten Breitbandinternetanschlüsse rechneten Branchenkenner erst 2014, doch nun scheint es möglich, dass schon Ende 2013 erste Angebote für den Kunden bereitgestellt werden können. Laut den Netzwerkausrüstern Lantiq und Keymile wurde kürzlich eine große Menge an für Vectoring benötigter Technik an einen unbenannten Netzbetreiber geliefert. Die sogenannten Line-Cards seien sogar bereits im Feldeinsatz.
Bauteile für die Netzbeschleunigung
Bei den besagten Line-Cards handelt es sich um Steuerelemente, die in der speziell für Vectoring-Technologie abgestimmten Variante zum einen die Übersprechstörungen der einzelnen Kupferdoppeladern eines Kabelbündels senken. Zum anderen ermöglichen sie die Verwaltung einer besonders hohe Anzahl an Übertragungskanälen, in diesem Fall bis zu 192. Line-Cards tragen einen entscheidenden Teil dazu bei, dass durch Vectoring über VDSL Anschlüsse statt wie bisher maximal 50 Mbit/s Bandbreite bis zu 150 Mbit/s verfügbar werden.
Die neue Technologie bietet aber noch einen anderen entscheidenden Vorteil. Außer der Datenrate wird hier auch die Reichweite erhöht. So kann der maximale Highspeed über eine noch größere Distanz hinweg erzielt werden. Bisher galt für 50 Mbit/s über VDSL eine Reichweite von 250 Metern. Durch Vectoring werden zukünftig 600 Meter die maximale Distanz sein. Das bedeutet, dass mehr Nutzer von der höheren Geschwindigkeit profitieren können.
Der "unbenannte" Netzbetreiber
Auch wenn die Netzwerkausrüster keinen Namen bekannt gaben, verdichten sich die Hinweise, dass es sich beim belieferten Netzanbieter um die Deutsche Telekom handelt. Diese hatte als erstes den Vorstoß gewagt und bei der Bundesnetzagentur die Genehmigung der Vectoring-Technologie beantragt. Diese war erst im vergangenen Monat erteilt worden, zuvor hatte auch die EU-Kommission eine ausgiebige Prüfung des Antrags vorgenommen. Ganz unstrittig sind die Vectoring-Pläne der Telekom aber auch weiterhin nicht, müssen für einen besonders effizienten Einsatz der Technologie doch alle Leitungen eines Kabelverzweigers von einem Anbieter kontrolliert werden. Wettbewerbern wird somit der Zugriff auf betroffene Netzabschnitte verwehrt, weshalb hier über eine mögliche Re-Monopolisierung durch die Telekom diskutiert wird.
Allerdings hat die Bundesnetzagentur im Vorfeld einen entsprechenden Regulierungsentwurf verabschiedet, welcher dieser Entwicklung weitestgehend entgegenwirken soll. So darf die Telekom beispielsweise nur Netzabschnitte für das Vectoring verwenden, in denen Telekom Wettbewerber anderweitig Zugriff auf die von ihnen benötigte Infrastruktur erlangen können, etwa durch die Partnerschaft mit einem unabhängigen Netzbetreiber.
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