Unitymedia im Q4 2014: Liberty Global kauft Kabel BW Übernahme frei
Rechtlich stand die Übernahme von Kabel BW durch Unitymedia seit Sommer 2014 wieder auf der Kippe. Wie jetzt bekannt wurde, haben die Telekom und NetCologne ihre Beschwerde bei den Kartellwächtern inzwischen zurückgezogen - im Zuge eines Vergleichs mit der Konzernmutter Liberty Global.
Die Absicherung des Jahre zurückliegenden Übernahme-Deals gehört sicher zu den interessantesten Erkenntnissen aus den am heutigen Freitag veröffentlichten Unitymedia-Unternehmensmeldungen zum Jahresabschluss 2014. Doch auch sonst ist es für den Kabelnetzbetreiber in den zurückliegenden Monaten gut gelaufen. So lag beispielsweise der Jahresumsatz des Unternehmens 2014 erstmal über 2 Mrd. Euro. Der weiter bestehende Netto-Verlust wiederum konnte deutlich gesenkt werden - von 286 Mio. Euro im Jahr 2013 ist dieser auf 190 Mio. Euro zurückgegangen.
Highspeed-Internet ist Verkaufsschlager
Die Zahl der Unitymedia Internet-Abonnenten ist im Q4 2014 um weitere 78.300 auf insgesamt 2,896 Mio. angewachsen. Die Anschlussgeschwindigkeiten über 100 Mbit/S haben sich dabei als besonders zugkräftig erwiesen. Zwischen Oktober und Ende Dezember 2014 entschieden sich so ganze 65 Prozent der Unitymedia Internet-Neukunden für einen dieser Highspeed-Anschlüsse.
Dies liegt natürlich nicht zuletzt an der hohen Verfügbarkeit entsprechender Kabel Internet Angebote im Netz von Unitymedia und Kabel BW begründet: Seit November 2014 kann der Kabelprovider so bereits flächendeckend seinen neuen 200 Mbit Internetanschluss anbieten (Unitymedia Kabel BW ab 03.11. mit 200 Mbit/s Anschluss) - während die Konkurrenten aus der DSL Sparte noch an der schrittweisen Einführung ihrer VDSL Vectoring Angebote mit "lediglich" 100 Mbit/s in der Spitze arbeiten. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die durchschnittliche Breitband-Geschwindigkeit der Unitymedia und Kabel BW Kunden in diesem Zuge um rund 30 Prozent auf 54 Mbit/s erhöht.
Markenname Kabel BW erlebt seinen letzten Frühling
Unter Dach und Fach war die Angelegenheit danach jedoch noch lange nicht. So wurde die Übernahme auch nach der ursprünglichen Genehmigung durch die Kartellwächter weiter angefochten. Als Reaktion auf eine Beschwerde seitens der Deutschen Telekom und dem regionalen Netzbetreiber NetCologne revidierte das Oberlandesgericht Düsseldorf im August 2013 schließlich die Entscheidung des Bundeskartellamts - die Fusion musste erneut geprüft werden (Fusion von Unitymedia + Kabel BW rückwirkend gestoppt).
Das erneute Verfahren ist inzwischen jedoch hinfällig, die beiden klagenden Konkurrenten haben ihre Beschwerde inzwischen zurückgezogen. Noch im Q1 2015 wird die Genehmigung der Übernahme von Kabel BW durch Liberty Global damit endgültig bindend. Wie Unitymedia nun verlautbart hat, resultierte diese Wende aus einer Vereinbarung mit den Wettbewerbern aus dem Q4 2014. Diese beinhaltet auch eine Zahlung an beide Unternehmen, die nach der Einstellung des Verfahrens durch eine weitere, nicht näher benannte Liberty Global Tochterfirma erfolgen soll - welche Summen dabei fließen sollen, ist nicht bekannt.
Damit kann die Integration von Unitymedia und Kabel BW in die letzte Phase gehen. Das bedeutet nicht zuletzt den schon angekündigten endgültigen Abschied von der Marke Kabel BW (Neuaufstellung: Unitymedia stampft Marke Kabel BW ein). Noch im Frühjahr 2015 will der Kabelnetzbetreiber seine Außendarstellung auch in Baden-Württemberg auf den Markennamen Unitymedia umstellen.
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