Telekom: G.fast Technik für günstigen Breitband-Ausbau?

Deutschland braucht ein leistungsfähiges und zukunfträchtiges Breitband-Netz - darin sind sich Industrie, Staat und Telekommunikationsprovider einig. Nur um die Frage der Kosten für den Ausbau wird mit Regelmäßigkeit heftig gestritten. Bisher galt die Verlegung von Glasfaserkabeln als unumgänglich, doch der Ausbau bis in die Haushalte der Verbraucher ist aufwendig und kostenintensiv. Nun könnte es aber einen Weg geben, gerade den Ausbau der "letzen Meile" zu vermeiden. Dazu will die Telekom die neue Technologie "G.fast" testen.
Hohe Internet-Geschwindigkeiten in Kupferkabeln durch G.fast
Wie die Wirtschaftswoche berichtet, will die Telekom in diesem Jahr Feldversuche mit G.fast unternehmen. Bruno Jacobfeuerborn, Chief Technology Officer der Telekom, erklärte das Verfahren zur "wichtigen Technologie zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit". Darum beteiligt sich die Telekom auch "aktiv an der der Standardisierung der G.fast-Technik."
G.fast wurde von Alcatel-Lucent und Huawei entwicklt und ermöglicht in Kupferleitungen über kurze Distanzen Übertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s. Bislang sind Datenraten dieser Größenordnung nur über reine Glasfaser-Leitungen erreichbar. Die Technik könnte gezielt als Überbrückungstechnologie eingesetzt werden: Statt Glasfaserkabel direkt bis in die Haushalte der Verbraucher (Fiber to the Home, kurz FTTH) oder bis zu einem zentralen Punkt im Gebäude zu verlegen (Fiber to the Building, FTTB), würden sie dann nur entlang der Hauptleitungen bis zu den Haupftverteilern benötigt. Ähnlich wie bei VDSL werden die Datenpakete im letzten Abschnitt, also zwischen Kabelverzweiger und Endkunden, über Kupferleitungen transportiert, die auch heute bei DSL Internetanschlüssen zum Einsatz kommen.
Echte Lösung oder Verzögerung des FTTH-Ausbaus?
Weshalb G.fast hohe Bedeutung beigemessen wird, leuchtet beim Blick auf die Kosten schnell ein. Laut Golem.de hat das Wissentschaftliche Institut für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) vorgerechnet, dass ein reiner Glasfaseranschluss durchschnittliche Kosten von etwa 2400 Euro pro Kunde verursacht, ein VDSL Anschluss, bei dem Vectoring zum Einsatz kommt, kostet etwa 550 € pro Kunde. Ähnliche Kalkulationen dürften bei einer Umstellung auf G.fast zutreffen.
Die Telekom will in diesem Jahr und im nächsten Milliarden Euro in neue Glasfaserleitungen investieren, die allerdings vor allem bis zu den Verteilerschränken reichen sollen. Der eigentliche FTTH-Ausbau bis zu den Haushalten könnte so größtenteils verschoben werden.
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