Telekom Jahresbericht veröffentlicht
Telekom 2024: Ein paar Hundertausend MagentaTV Kunden mehr oder weniger
Rekord-Ergebnis, Rekord-Überschuss, Rekord-Prognosen - die Deutsche Telekom kann mit Schwung in ihr Jubiläumsjahr 2025 starten. Das deutsche Breitband-Geschäft hat sich zum Jahresende allerdings abgeschwächt - am Ende war sogar eine bislang eisern verteidigte Zielmarke nicht mehr zu halten.

Starke Konkurrenz im Festnetz: Die 40% waren nicht mehr zu halten
Die gute Nachricht: Das Breitbandgeschäft der Telekom wächst weiter. Insgesamt konnte der Marktführer die Zahl seiner Internet-Kundenverträge im letzten Jahr um 134.000 auf 15,152 Millionen steigern. Vor allem im Q4 2024 hat sich das Kundewachstum aber sichtlich abgeschwächt, hier sind nur noch 16.000 Internetverträge hinzugekommen. Im Gesamtjahr 2023 hatte die Deutsche Telekom über 300.000 Netto-Neuverträge eingefahren.
Laut Finanzvorstand Christian P. Illek ist das geringere Kundenwachstum vor allem auf die erstarkte Konkurrenz durch Kabelnetzbetreiber zurückzuführen. Eine Kennzahl aus dem Q4 2024 dürfte besonders schmerzen: Erstmals seit langem ist der eigene Marktanteil bei den Breitband-Neukunden unter 40 Prozent gerutscht. Die Verteidigung genau dieser 40-Prozent-Marke hatte sich die Telekom aber eigentlich fest ins Pflichtenheft geschrieben.
Telekom Kundenverträge Q4 2024
- Festnetz-Breitband:
15,152 Mio. (+16.000) - davon FTTH Glasfaser:
1,47 Mio. (+134.000) - MagentaTV:
4,638 Mio. (+48.000) - MagentaTV (OTT):
ca. 600.000
Glasfaser-Kundenzahl legt kräftig zu
Auf der anderen Seite kann die Deutsche Telekom eine deutlich gestiegene Nachfrage beim Glasfaser Internet vermelden. Allein im Q4 2024 konnte die Telekom rund 134.000 zusätzliche FTTH Kundenverträge gewinnen, im Jahresvergleich ergab sich für 2024 ein Plus von insgesamt 472.000 Glasfaser-Kunden. Gegenüber dem Vorjahr (+294.000 FTTH Kundenverträge) hat das Neukundengeschäft im Glasfaser-Segment somit um stolze 61 Prozent angezogen.
Unterm Strich ist die Telekom mit fast 1,5 Millionen aktiven FTTH Kundenverträgen ins Geschäftsjahr 2025 gestartet. Theoretisch erreicht die Telekom über ihr Glasfaser-Netz seit Jahresende bereits mehr als 10 Millionen deutsche Haushalte. Allerdings handelt es sich hier um Homes Passed, also Haushalte in direkter Nachbarschaft zu einer geeigneten Glasfaserleitung - der eigentliche Hausanschluss ist hier noch nicht zwingend erfolgt. Dadurch, räumt der Telekom-CEO Tim Höttges ein, hätte sein Unternehmen auch durchaus Kundenanschlüsse an Mitbewerber verloren, die sich mehr auf die Homes Connected fokussiert haben. (Mehr zu den verschiedenen Glasfaser-Ausbaustufen im DSLWEB Breitband Report 2025).
MagentaTV: Ohne Telekom-Zwang ein heimlicher Hit?
Der deutsche Breitbandmarkt ist enorm gesättigt, weshalb der cleveren Monetarisierung bzw. dem Upselling innerhalb der bestehenden Kundschaft immer mehr Bedeutung zukommt. Die eigene TV-Plattform MagentaTV ist daher ebenfalls ein wichtiger Baustein für die Telekom-Strategie.
Im letzten Jahr hatten die Magenta TV Angebote erheblichen Rückenwind. Zum einen durch die Fußball-EM im Sommer, vor allem aber durch den Wegfall des Nebenkostenprivilegs.
Im Gesamtjahr 2024 konnte die offizielle Magenta TV Kundenzahl so um 311.000 auf knapp 4,64 Millionen zulegen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr (+205.000), angesichts der Millionen Mieter, die 2024 vom Kabel-Zwang befreit wurden, dürfte sich die Telekom hier jedoch mit ziemlicher Sicherheit wesentlich mehr erhofft haben.
Allerdings erzählen die Zahlen oben nicht die ganze Geschichte. Denn sie beziehen sich ausschließlich auf das "klassische" Magenta TV, das mit einem Telekom Internetvertrag gekoppelt ist. Alternativ ist Magenta TV aber auch als Standalone-Produkt zu bekommen. Diese OTT Variante (Over-the-Top) konnte im vergangenen Jahr extrem stark zulegen. Während die Zahl der OTT-Abos Ende 2023 noch an der Marke von 300.000 kratzte, schnellte sie 2024 laut Telekom-Angaben um mehr als 300.000 nach oben. Das würde also eine glatte Verdoppelung der Abonnentenzahl innerhalb von 12 Monaten bedeuten.
Keine Frage, dass die Telekom "vollwertige" MagentaTV Kunden bevorzugen würde. Aber auch bei den neuen App-Nutzern mit Magenta TV ohne Telekom Internet hat sie nun zumindest einmal einen Fuß in der Tür. Ob das Telekom-Upselling auch in diese Richtung funktionieren kann, wird sich zeigen.
Überhaupt sind viele Fragen offen: Kann die Telekom eigentlich auch sportlich mithalten? Ist Magenta TV im Kern ein Super-Aggregator? Für mehr Infos zum deutschen Streamingmarkt empfehlen wir einen Blick in den neuen DSLWEB Streaming Report 2025
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