Studie: Video on Demand Geschäft vor dem Durchbruch?

Kommerzielles Video on Demand, also der kostenpflichtige Abruf von Filminhalten über das Internet, machte 2013 erst 10 Prozent der Umsätze auf dem deutschen Videomarkt aus. Einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Goldmedia stehen die Chancen gut, dass sich dies nun rasch ändern wird: Bewahrheiten sich die Annahmen der Analysten, könnten VoD Angebote bereits 2018 gut die Hälfte des hiesigen Videomarktes ausmachen. Eine besondere Rolle dürfte demnach den Abo-Modellen zukommen.
Angebot & Nachfrage - Breites Publikum schlicht noch nicht da?
Bereits im Dezember hatte der Geschäftsführer von Goldmedia, Prof. Dr. Goldhammer, in einem Gastbeitrag für den Mediendienst kress.de die großen aktuellen Probleme des deutschen Video on Demand Marktes konstatiert. Zwar gebe es in Deutschland inzwischen rund 50 Anbieter, was bislang aber fehle, sei eine entscheidende treibende Kraft, ein "Marketmaker". Dem am nächsten komme hier noch das Angebot Watchever des französischen Vivendi-Konzerns, das den Markt mit vergleichsweise hohen Werbeinvestitionen treibt.
Auf einem anderen Blatt stehe zudem, ob in Deutschland überhaupt die Nachfrage nach einem "VoD-Gigant" gegeben sei. Die breit aufgestellten Angebote nämlich seien genauso da wie die Zugangsmöglichkeiten, dennoch kommt der Markt nur langsam in Fahrt. Wichtige Faktoren seien hier zum einem die geringe Durchsetzung des deutschen Fernsehens mit Werbung, traditionelle Nutzungsmuster und die fehlende Affinität des Publikums zum sogenannten "Binge Watching".
Bis 2018 rasante Entwicklung möglich
Im Jahr 2013 machte die deutsche Video on Demand Branche rund 163 Mio. Euro Umsatz. Mit 73 Mio. Euro verfiel der Löwenanteil davon auf das "Transactional Video on Demand" (T-VoD), also die kostenpflichtige Miete von Filminhalten. Auf Platz zwei rangierte der Vertrieb von Kauffilmen nach dem "Download-to-Own" Prinzip (DtO), der 57 Mio. Euro beisteuerte. Schlusslicht bildete mit einem Umsatz von 33 Mio. Euro das "Subscription Video on Demand" (S-VoD) im Sinne von Flatrate-Abonnements. Insgesamt haben 2013 etwa 4 Mio. Bundesbürger kommerzielle Video on Demand Angebote genutzt. Im Schnitt haben sie dabei acht Filme geliehen und sechs Filme gekauft.
In den nächsten Jahren könnte laut Goldmedias "Video-on-Demand Forecast 2018" nicht nur der Markt bedeutend wachsen, auch die Verteilung zwischen den Geschäftsmodellen würde sich stark ändern. Für 2018 sagt die Studie so einen Gesamtumsatz von 449 Mio. Euro vorher. Knapp 300 Mio. Euro, also zwei Drittel, verfallen dabei auf Video on Demand Abos, während die anderen Modelle deutlich verlieren.
Diese Prognose basiert allerdings auf einem plausiblen, aber eng gesteckten Szenario - vorausgesetzt wird nämlich der Aufstieg eines großen Abonnement-Anbieters. Ein Schelm, wer da nicht auch an den lang erwarteten Deutschlandstart des amerikanischen Netflix denkt.
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