Studie: Big Data, die Deutschen und der Datenschutz

DSLWEB News | , 10:30 Uhr | Ingo Hassa

Neue Studie zu den Themen Big Data, die Deutschen und der Datenschutz liegt vor

Nicht erst seit dem gegenwärtigen NSA-Skandal macht das Schlagwort "Big Data" die Runde. Darunter versteht man die automatisierte Verwertung großer Datenmengen, die sich im Zuge der technischen Entwicklung durch steigende Datenvolumen, immer schnellere Verarbeitung und wachsende Vielfalt möglicher Datenquellen auszeichnet. Eine aktuelle Studie des Handelsblatt Research Institute im Auftrag der Telekom beschäftigt sich mit den Verhältnis der Deutschen zu Big Data und dem Datenschutz.

Deutsche sehen sich selbst als kritische Konsumenten
Mit dem Begriff "Big Data" selbst konnten die wenigsten der im Rahmen der Studie befragten Personen etwas anfangen, nur etwa 8 Prozent konnten das Konzept definieren. Dementsprechend verbanden auch nur zwei Prozent der Befragten negative Konnotationen mit dem Begriff.

Allerdings ist der Datenschutz offenbar ein wichtiges Thema für die Deutschen. Zwar hat die Mehrheit den Eindruck, dass der Datenschutz in Deutschland strenger gehandhabt wird als anderswo, allerdings wünschen sich 62 Prozent noch striktere Regelungen. Auch wenn 82 Prozent glauben, dass ein bewusster Umgang mit den eigenen Daten Missbrauch vorbeugen kann, gehen 63 Prozent der Bürger ebenso davon aus, dass sich persönliche Daten im Netz nicht vollständig schützen lassen.

Die überwiegende Mehrheit der Bundesbürger sieht sich selbst als kritische Konsumenten. Ganze 95 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sagten aus, immer oder zumindest meistens darauf zu achten, an wen sie welche Daten weitergeben. Selbst diejenigen, die grundsätzlich bereit sind, viele Daten preiszugeben, unterscheiden wiederum stark zwischen dem angegebenen Verwendungszweck. Die Verbesserung medizinischer Leistungen (75 %) und die Vermeidung von Staus (44 %) beispielsweise stehen recht hoch im Kurs, für personalisierte Werbung dagegen würde nicht einmal jeder Zehnte aus dieser Gruppe eigene Daten offenlegen wollen.

Das "Privacy Paradox" - Doch eine Nation von Scheinheiligen?
Aber stimmt die Selbsteinschätzung der Deutschen? Hier äußert die Studie berechtigte Zweifel. So gaben etwa weniger als 10 Prozent der Befragten an, dass sie eigene Daten in Sozialen Netzwerken verbreiten oder für Preisausschreiben bzw. Coupons herausgeben. Das passt aber kaum mit anderen bekannten Zahlen zusammen, nach denen inzwischen fast 50 Prozent der Bundesbürger über ein Facebook-Konto verfügen und genauso viele eine Kundenkarte besitzen.

Dieser Eindruck wurde auch durch eine Reihe von Experimenten bestätigt, welche die Forscher begleitend zu ihrer Umfrage durchführten. Hier stellte sich heraus, dass die meisten Probanden bereit waren, sich gegen Geld (in der Studie zwischen 5 und 50 Euro) von persönlichen Daten zu trennen. Umso detaillierter der Zugriff beispielsweise auf Datensätze aus Sozialen Netzwerken sein sollte, umso höher musste allerdings auch der Preis sein - die Deutschen sind sich also durchaus darüber bewusst, dass ihre Daten einen realen Wert haben.

Ruf nach einem modernisierten Datenschutzrecht
Welche Schlüsse ziehen die Studienersteller letztlich aus all dem? Zunächst einmal legten die Deutschen zwar großen Wert auf Datenschutz, seien Big Data gegenüber aber keineswegs grundsätzlich ablehnend eingestellt. Notwendig sei deshalb eine umfassende Reform des heute geltenden Datenschutzrechts, das zum Großteil noch aus der "Vor-Internet-Ära" stammt.

Dabei stellen die Studien-Herausgeber drei grundlegende Anforderungen auf: Zunächst einmal sei mehr Transparanz seitens der Unternehmen und Behörden gefragt, die auf Big Data zurückgreifen. Zudem müsse ein Interessensausgleich zwischen Big Data Nutzern und den um den Datenschutz besorgten Bürgern stattfinden, zum Beispiel durch stärkere Anonymisierung der untersuchten Datensätze. Drittens fordert das Institut mehr Flexibilität ein. So müssten Unternehmen mehr Spielraum für die Datennutzung erhalten, dafür sollte aber gleichzeitig die Missbrauchsaufsicht geschärft werden.



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