Einfalltor in WLAN Router nur versteckt statt geschlossen?

Die Sicherheit von WLAN Routern stand in den vergangenen Wochen vermehrt im Mittelpunkt. So wurde erst im Februar ein Hack der weit verbreiteten Fritz!Box gemeldet, über welchen Angreifer sensible Daten abschöpfen konnten. Auch Router der Telekom und von o2 waren betroffen. Nun könnte ein weiterer Skandal ins Haus stehen: Ein vermeintlich geschlossenes Sicherheitsleck bei Netgear Routern wurde offenbar bewusst nicht behoben, sondern nur besser versteckt. Das will der Sicherheits-Experte Eloi Vanderbeke herausgefunden haben.

Absichtliches Sicherheitsleck in Netgear Routern?
Sicherheitslücken in WLAN Routern stellen ein gravierendes Problem dar. Denn über dieses Einfallstor können Hacker im Einzelfall Passwörter entwenden, Routereinstellungen manipulieren oder den Internet-Traffic des Anwenders überwachen. Dass kein System vor Fehlern gefeit ist, haben mehrere Fälle aus den vergangenen Monaten bewiesen. Entsprechend rasch bemühten sich die Hersteller um Sicherheitsupdates. Ist nun also die Router-Welt erst einmal wieder sicher?

Weit gefehlt, denn über ein Sicherheitsproblem neuer Qualität berichtete gestern Die Welt. Laut der Tageszeitung sei der IT-Sicherheitsforscher Eloi Vanderbeken auf eine Lücke im WLAN Router "Netgear DGN 1000" gestoßen, die vom Hersteller bewusst nicht geschlossen wurde. Ursprünglich wurde bei mehreren Netgar Modellen bereits im Januar ein Sicherheitsleck bekannt; anschließend, so Vanderbeke, sei mit einem Update die Lücke besser versteckt und sogar noch erweitert worden.

Geplantes Feature?
Daraufhin spekuliert Die Welt, ob es sich nicht etwa um ein weiteres Versehen, sondern um ein "geplantes Feature" handele, das "Hackern oder Geheimdiensten eine Hintertür in die Geräte" verschafft. Über die Lücke sei es jedesfalls möglich, alle internetfähigen Geräte auszuspionieren, die über den Router mit dem Internet verbunden sind.