Petition gegen DSL-Drosselung: über 150.000 Unterstützer
Rund eine Woche nach Start hat eine von dem Düsseldorfer Gymnasiasten Malte Götz initiierte Petition das selbst gesteckte erste Ziel von 150.000 Unterschriften erreicht. Die Online-Petition richtet sich gegen die Drosselungspläne der Deutschen Telekom für Festnetz Internetzugänge (DSLWEB berichtete Ende der Flatrate? Telekom drosselt künftig DSL Zugang) und soll den DSL Marktführer dazu bewegen, die geplanten Vertragsänderungen nochmals zu überdenken.
Auch nach dem Erreichen des ersten Etappenziels kann die Petition weiter digital unterzeichnet werden. Das neue Ziel liegt nun bei 200.000. Jede Unterschrift löst automatisch eine E-Mail an Telekom-Chef René Obermann mit folgendem Inhalt aus:
"Die Drosselung von Internetanschlüssen stellt einen Einschnitt in die Netzneutralität dar, da bestimmte Dienste wie beispielsweise IP-TV nicht unter die Drosselung fallen. Damit entsteht eine Klassengesellschaft im Netz, dies ist so nicht hinzunehmen! Der Verbraucher sollte Anspruch auf eine Internetverbindung haben, die ihm ermöglicht, Inhalte seiner Wahl zu senden und zu empfangen, Dienstleistungen und Anwendungen nach seinen Wünschen zu nutzen sowie Hardware seiner Wahl anzuschließen und Software nach seinen Vorstellungen zu verwenden, solange diese dem Netzwerk keinen Schaden zufügt. Aus diesem Grund fordere ich einen sofortigen Stopp des Vorhabens!"
Konzernchef Obermann reagiert auf den wachsenden Druck
Ob die Initiative des 18-jährigen zur gewünschten Erfolg führt wird sich zeigen. Nach wie vor schlägt das Thema hohe Wellen und der Druck auf den Bonner Konzern wächst. Vorstandsvorsitzender René Obermann sah sich bereits gezwungen, die Pläne zu verteidigen (DSLWEB berichtete Nächste Runde im Telekom DSL Flatrate Streit). Die Drosselung nach einem fixen monatlichen Datenvolumen betreffe nur rund 3 Prozent der Telekom Kunden, argumentierte Obermann in dem offenen Brief an Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP).
Zugleich wies Obermann den Vorwurf zurück, die Telekom verstoße mit dem Plan gegen die Netzneutralität. Hintergrund ist die Tatsache, dass der hauseigene TV-Dienst Entertain von der Anrechnung zum begrenzten Datenvolumen ausgeschlossen ist. "Die Internetdienste der Telekom wie Videoload.de, Telekom-Cloud und andere werden ebenso in das individuell verfügbare Volumen eingerechnet wie die Dienste von Wettbewerbern, wie beispielsweise Google oder Amazon." Telekom Entertain hingegen sei kein Internet-Dienst sondern "eine von den Landesmedienanstalten durchregulierte separate Fernseh- und Medienplattform, für die Telekom Kunden ein entsprechendes Zusatzentgelt bezahlen."
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