Mitbewerber wollen Telekom Vectoring per Eilverfahren stoppen

Die Bundesnetzagentur hat sich entschieden und der Telekom das nahezu exklusive Recht am Vectoring-Einsatz in den Hauptverteiler-Nahbereichen zugesprochen. Das letzte Wort im Vectoring-Streit ist aber noch nicht gesprochen, womöglich muss die Telekom den Ausbau nun sogar vorerst auf Eis legen.
So sehr sich die Bundesnetzagentur auch bemüht hat, einen Schlussstrich unter die Vectoring-Kontroverse zu ziehen - der Streit schwelt weiter. Das war allerdings schon direkt nach der Bekanntgabe der finalen Entscheidung der Behörde klar. Schließlich hat der Regulierungsbeschluss nicht nur reichlich Unmutsäußerungen aus der Branche nach sich gezogen, sondern auch die konkrete Ankündigung von EWE, gegen den Beschluss gerichtlich vorzugehen (siehe News BNetzA macht Vectoring-Entscheidung final).
Eine entsprechende Klageschrift hat der Anbieter laut eigener Aussage bereits Anfang September beim Verwaltungsgericht Köln eingereicht. Auf kurze Sicht ist dadurch aber natürlich noch nichts gewonnen, weshalb EWE und mindestens 15 weitere Unternehmen nun zusätzlich ein Eilverfahren anstreben, das verhindern soll, dass die Telekom ihren Vectoring-Ausbau bis zur Entscheidung über die Klage fortsetzen kann. Wie der Branchenverband BREKO bekanntgegeben hat, ist das Verfahren am heutigen Freitag beim Verwaltungsgericht Köln beantragt worden.
Unter Einsatz der Vectoring-Technologie lassen sich auch über das Kupferkabel der klassischen "Letzten Meile" Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s erzielen. Allerdings macht es das Verfahren erforderlich, dass ein Betreiber die technische Kontrolle über den Kabelverzweiger übernimmt - wollen die Mitbewerber Vectoring-Anschlüsse vor Ort anbieten, müssen sie entsprechende Vorleistungsprodukte vom betreffenden Konkurrenten anmieten.
Der Deal mit der Bundesnetzagentur würde der Telekom - gegen eine entsprechende Ausbauverpflichtung - das exklusive Ausbaurecht in fast allen Hauptverteiler-Nahbereichen sichern. Die Mitbewerber fürchten zum einen, dass dadurch ihre eigenen Netz-Investitionen vor Ort entwertet werden könnten. Zum anderen würde die Fokussierung auf die "Zwischentechnologie" Vectoring dem weiteren Ausbau der wesentlich zukunftstauglicheren FTTH- oder FTTB-Glasfaseranschlüsse im Weg stehen, der gerade von regionalen Netzbetreibern stark vorangetrieben wird.
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