Studie: Netflix sorgt für Stau auf der Datenautobahn

DSLWEB News | , 17:15 Uhr | Ingo Hassa

Video-on-Demand, Internet-Fernsehen, Online-Festplatten - hält das World Wide Web diesen Datenmassen noch stand oder droht der Verkehrskollaps auf dem Daten-Highway? Laut einer aktuellen MIT-Studie sind zumindestens die amerikanischen Netze grundsätzlich gut dafür gerüstet. Massive Probleme bereitet in erster Linie ein Anbieter - das Videoportal Netflix. Durch die Einrichtung gesonderter Datenverbindungen könnten diese allerdings schnell behoben werden.

Hält das Internet dem Datenaufkommen stand?
Vor etlichen Jahren hatte der US-Senator Ted Stevens das Internet einmal als eine "Abfolge von Rohren" bezeichnet - mit wachsendem Datenaufkommen laufe diese Gefahr, zu verstopfen. Diese Analogie brachte dem Republikaner schnell eine Menge Hohn ein und die "series of tubes" wurde für eine Weile zum geflügelten Wort in den Medien. Gänzlich fair war der Spott am Ende aber vielleicht doch nicht, denn gerade im aktuellen Streit um das Prinzip der Netzneutralität werden ganz ähnliche Bilder bemüht.

Auch der Fokus einer aktuellen Studie des Massachusetts Institute of Technology lässt sich grob mit dieser Analogie umreißen. In ihrer Untersuchung wollten die Forscher der Frage auf den Grund gehen, ob die Verbindungen zwischen Kunden, Serviceprovidern und Inhalte-Anbietern tatsächlich häufig durch hohe Datenaufkommen "verstopft" werden. Dazu hat das Team wichtige Verknüpfungspunkte für mehrere große amerikanische Breitband-Netzbetreiber überwacht. Dabei sollten vor allem längerfristige und regelmäßig auftauchende Engpässe im Netz aufgespürt werden. Denn nicht nur seien kurzfristige Datenstaus durchaus normal, die völlige Abwesenheit von Performance-Schwankungen würde dagegen eher auf ein letztlich unwirtschaftliches Überangebot an Kapazitäten hindeuten. Grundsätzlich sei das Internet nämlich so konzipiert, normale Belastungsschwankungen elegant zu kompensieren.

Stau-Verursacher Netflix als lösbares Problem
Das Ergebnis der Studie fällt relativ eindeutig aus: Obwohl die Forscher gerade Verbindungspunkte zu Anbietern besonders datenintensiver Services wie YouTube und sogenannten Content Delivery Networks wie Akamai und Limelight untersucht haben, traten selbst an solchen kritischen Punkten nur vereinzelt einmal Probleme. Eine große Ausnahme gab es dann aber doch - und zwar den beliebten Videostreaming-Service Netflix. Der Netflix-Traffic nämlich sorgte an einigen Übergabepunkten nämlich für bis zu 18 Stunden am Tag für Stau. Durch die Einrichtung neuer Verbindungspunkte zwischen Netz- und Content-Anbieter ließen sich diese Probleme schnell beheben. Die entsprechende Vereinbarung zwischen Netflix und dem Kabelbetreiber Comcast habe so bereits deutliche Wirkung gezeigt. 

Probleme, die das Nutzererlebnis der Endkunden beinträchtigen, haben dagegen in der Regel andere Ursachen, die nicht im "Kern" der Breitbandnetze zu verorten sind. Die üblichen Flaschenhälse seien stattdessen überlastete Server der Content-Anbieter und mangelnde Performance auf der "Letzten Meile" der Internetverbindung zwischen dem Verteilerkasten und dem Kundenanschluss. 



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