Einigung: Vodafone vor Kabel Deutschland Übernahme

Vodafone steht vor der Übernahme von Kabel Deutschland. Zumindest die beiden Unternehmen haben sich diesbezüglich geeinigt, der Kabel Deutschland Vorstand unterstützt das Angebot. Insgesamt will Vodafone 84,50 Euro pro Aktie bezahlen, hinzukommen werden noch 2,50 Euro als Dividende für das laufende Geschäftsjahr. Vodafone wird damit rund 7,7 Milliarden Euro auf den Tisch legen müssen, insgesamt dürfte das Finanz-Volumen samt Schulden bei circa 10,7 Milliarden Euro liegen.

Vodafone kann Angebote deutlich ausbauen
Für Vodafone werden sich durch die Übernahme neue Möglichkeiten ergeben, da das Unternehmen aufgrund des dann hauseigenen Kabel Deutschland Netzes in vielen Teilen Deutschlands nicht mehr auf die Infrastruktur der Deutschen Telekom angewiesen ist. Hier verspricht sich Vodafone hohe Einsparmöglichkeiten.

Da Kabel Deutschland allerdings nicht in allen Bundesländern verfügbar ist, greift Vodafone in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen für die Schaltung besonders schneller Internetanschlüsse auch weiterhin auf die Netze der Telekom zurück. Hierzu wurde erst kürzlich eine Vereinbarung über das sogenannte VDSL Vectoring getroffen.

Liberty Global geht leer aus, Bundeskartellamt prüft Übernahme
Für Kabel Deutschland hatte neben Vodafone mit Liberty Global noch ein weiterer Provider mitgeboten. Durch die Kabel Deutschland Übernahme hätte das in Deutschland mit den Marken Unitymedia und Kabel BW vertretene Unternehmen allerdings ein Monopolstellung im Kabel TV Netz erlangt, von daher wäre die Wahrscheinlichkeit einer Zusage durch das Bundeskartellamt eher gering gewesen.

Bei Vodafone wiederum ist diese deutlich höher, da sich im Kabelnetz mit der Kabel Deutschland Übernahme nicht viel ändern würde. Allerdings wird sich der Abstand zum Breitband-Marktführer Deutsche Telekom deutlich verringern und Vodafone damit seine Bedeutung sehr stark ausbauen. Über die Kartellbehörde hinaus müssen aber freilich auch noch die Kabel Deutschland Aktionäre zustimmen.