Aktueller Quartalsbericht
Deutsche Telekom im Q1 2025: Wo der Marktführer jetzt nachbessern will
Gesättigter Markt, harter Wettbewerb: Zum ersten Mal seit über zehn Jahren muss die Deutsche Telekom einen Rückgang der Breitbandkunden in Deutschland vermelden. Für den Marktführer ist das natürlich kein Grund zur Panik - aber Zeit, Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Wettbewerb hat sich weiter verschärft
Es ist nicht einfach, dem doch sehr stark gesättigten deutschen Breitbandmarkt noch Kundenzugewinne abzutrotzen. Ein Kunststück, das der Deutschen Telekom in den letzten Jahren dennoch durchgehend gelungen ist.
Im Q21 2025 ging die Rechnung nun allerdings nicht mehr auf. Unterm Strich ist die Zahl der Telekom Breitband-Kundenverträge zwischen Januar und Ende März so um 7.000 auf 15,145 Millionen gefallen, der erste Netto-Rückgang für den Marktführer seit 2014.
Zwar konnte die Deutsche Telekom laut eigenen Angaben weiterhin eine hohe Zahl an Neuanschlüssen verzeichnen, gleichzeitig habe sich aber die Abwanderungsrate unter den eigenen Festnetzkunden deutlich erhöht.
Gerade in Ausbaugebieten, in dem sich die Wettbewerber gegenseitig überbauen, musste die Telekom demnach Kunden an die Konkurrenz abgeben. Dazu kommt, dass insbesondere Vodafone in den vergangenen Monaten eine aggressive Preispolitik gefahren und sein Gigabit-Internet von Oktober bis Ende März erneut zum Kampfpreis angeboten hat.
Telekom Kundenverträge Q1 2025
- Festnetz-Breitband:
15,145 Mio. (-7.000) - davon FTTH Glasfaser:
1,598 Mio. (+128.000) - MagentaTV:
4,675 Mio. (+37.000) - MagentaTV (OTT):
ca. 650.000
Natürlich ist der leichte Rückgang bei den Kundenverträgen verschmerzbar, sonderlich glücklich ist die Telekom über diese Entwicklung allerdings nicht. Deshalb will das Unternehmen frühzeitig gegensteuern - ein Aktionsplan mit entsprechenden Maßnahmen ist bereits in die Wege geleitet.
Eigenen Stärken treu bleiben
An ihrer grundsätzlichen Strategie wird die Telekom nichts ändern. Sie setzt weiterhin auf Klasse statt Masse - wichtiger als das Kundenwachstum ist ihr die Monetarisierung der bestehenden Kundenbasis.
Der wichtigste Wachstumsfaktor ist dabei das Upselling auf höhere Geschwindigkeiten. Hier macht die Telekom stetige Fortschritte. So ist beispielsweise der Anteil der Telekom-Kunden, die eine Anschluss-Geschwindigkeit von 100 Mbit oder mehr nutzen, im Vergleich zum Vorjahr um weitere 5 Prozentpunkte auf 52 Prozent angestiegen.
Im Q1 2025 lag der Breitband-Umsatz der Telekom 3,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Der monatliche Durchschnittsumsatz pro Anschluss hat im Jahresvergleich um 3 Prozent zugelegt. Auch ohne große Kundenzugewinne zeigt sich die Telekom daher zuversichtlich, ihre Breitband-Umsätze im Gesamtjahr 2025 wie angekündigt erneut um 3 bis 4 Prozent zu steigern. Das soll zudem ganz im Sinne des Mehr-für-Mehr Prinzips gelingen - für klassische Preiserhöhungen sieht die Telekom derzeit keine Notwendigkeit.
Magenta TV öffnet sich weiter
Auch wenn es nicht direkt in die Breitband einzahlt, ist das Telekom-Fernsehen Magenta TV eine wichtige Säule des Upsellings. Nach dem Push durch das Ende des Nebenkostenprivilegs im letzten Jahr konnte die Telekom im Q1 2025 einen soliden Zuwachs von 37.000 klassischen MagentaTV-Abonnenten verbuchen. Dazu kommen allerdings nochmals 50.000 neue Kunden, die MagentaTV als OTT-Produkt ohne Telekom-Anschluss nutzen. Hier zählt die Telekom inzwischen rund 650.000 Abonnements.
Aktuell arbeitet der Anbieter daran, Einstiegs-Hürden abzubauen: Seit Ende April 2025 sind ausgewählte Magenta TV Inhalte für alle Interessierten kostenlos und ohne Login abrufbar. Darüber hinaus will die Telekom "in Kürze" ein kostenloses 7-Tage-Probeabo einführen. Telekom-Festnetzkunden sollen dann einen kostenlosen Magenta TV Probemonat nutzen können. (Mehr zu Magenta TV im aktuellen DSLWEB Streaming Report 2025)
Verstärkung aus dem eigenen Haus
Ein wichtiger Baustein ist für die Telekom aber auch die Zweitmarke Congstar, die erst letztes Jahr wieder als Breitband-Vermarkter revitalisiert wurde. Seit Sommer 2024 sind unter dem Tarifnamen Congstar Zuhause neue VDSL Angebote mit 100 und 250 Mbit/s verfügbar.
Angesichts der jüngeren Congstar Zielgruppe handelt es sich zudem um reine Internetangebote ohne Festnetz-Telefonie. Das ermöglicht es der Telekom, in ein anderes Kundensegment vorzustoßen, ohne die Premium-Ausrichtung der Hauptmarke zu verwässern.
Telekom will die Mietshäuser erobern
Es ist kein großes Geheimnis, dass die tatsächliche FTTH-Nachfrage dem Glasfaserausbau derzeit noch stark hinterherhinkt. Als dritte große Maßnahme will die Telekom daher insbesondere die Glasfaser-Vermarktung in Mietshäusern stärker vorantreiben.
Dazu hat sie mit Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft bereits Vereinbarungen über die Inhouse-Verkabelung für rund sechs Millionen Wohnungen abgeschlossen. Darüber hinaus will sie aber noch weitere Anreize setzen und noch enger mit Wohnungsbaugenossenschaften in Kontakt treten, um Überzeugungsarbeit für die Glasfaser als unabdingbare Zukunftstechnologie zu leisten. Da setzt dann übrigens auch die Telekom einmal auf Masse statt Klasse - der Marktführer glaubt, hier vor allem durch seine Größe und Mannstärke punkten zu können.
Was ist sonst noch los auf dem deutschen Breitbandmarkt? Mehr Zahlen zum aktuellen Marktgeschehen und einen Schwerpunkt zum Glasfaser-Wettrennen gibt es im aktuellen DSLWEB Breitband Report
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