Breitbandmarkt Q1 2018: Vodafone verstärkt Fokus aufs Festnetz

DSLWEB News | , 17:30 Uhr | Ingo Hassa

Vodafone Firmengebäude
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Dass das Breitband-Vertragswachstum im Q1 2018 unterm Strich etwas verhalten ausfiel? Geschenkt. Denn gerade im Festnetz stehen bei Vodafone derzeit alle Zeichen auf Angriff - und das nicht nur durch den Mega-Deal mit Liberty Global.

Verglichen mit dem Vorjahresquartal konnte Vodafone Deutschland im Q1 2018 ein gutes Stück weniger neue Breitband-Kundenverträge hinzugewinnen. Insgesamt hat Vodafone zwischen Januar und Ende März um 79.000 auf 6,62 Millionen Verträge zugelegt. Dabei verfielen 60.000 der Netto-Neuverträge auf das schnelle Kabel Internet, die Zahl der DSL Kundenverträge ist im gleichen Zeitraum um 19.000 auf 3,022 Mio. angestiegen.

Umsatzausschlag: ARD und ZDF füllen Vodafones Kassen
Im Jahresvergleich hat die Zahl der Vodafone Festnetz-Internetkunden um 5,8 Prozent zugelegt. Noch wesentlich stärker fiel das Wachstum beim Serviceumsatz der Festnetz-Sparte aus. Hier konnte Vodafone im Q1 2018 nämlich ein sehr starkes Plus von 14,4 Prozent gegenüber dem Q1 2017 verzeichnen.

Der kräftige Umsatzsprung ist allerdings vor allem durch einen Sondereffekt bedingt: Im Zuge eines Rechtsstreits mussten die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten im Q1 eine rückwirkende Ausgleichzahlung von rund 100 Mio. für die Einspeisung ihrer Programme in das Kabelnetz von Vodafone leisten.

Ohne diesen Sondereffekt ergibt sich für die Breitband-Sparte insgesamt noch ein Serviceumsatz-Zuwachs von 4,2 Prozent und für das Kabelgeschäft im Speziellen 5,0 Prozent (statt 23,0%). Im DSL Segment wiederum ist der Serviceumsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,8 Prozent angestiegen.

"Speed matters" - Kabel-Highspeed auf dem Vormarsch
Nicht nur nimmt die Zahl der Vodafone Breitband-Kunden stetig zu, darüber hinaus greifen die Kunden zu immer höherwertigen Anschlussvarianten. So entscheiden sich laut Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter inzwischen über 70 Prozent der eigenen Kabel-Neukunden für Internettarife mit 200, 400 oder 500 Mbit/s.

Das ist natürlich nicht der steigenden Verfügbarkeit der Highspeed-Kabelangebote geschuldet - sogar der noch recht neue Vodafone 500 Mbit Anschluss kann aktuell bereits für mehr als 5 Millionen Haushalte bereitgestellt werden. Bei ganzen 4,6 Millionen der 6,6 Millionen Vodafone Breitband-Anschlüsse handelte es sich Ende März 2018 bereits um Next Generation-Anschlüsse mit Datenraten von 30 Mbit/s oder mehr.


Entwicklung Vodafone Breitband Verträge

Highspeed-Kabel als wichtige Basis für konvergente Produkte
Um die Kabel Internet Verfügbarkeit weiter auszubauen und möglichst bald auch flächendeckend Gigabit-Internet bereitstellen zu können, hat Vodafone bereits letztes Jahr ein großes Gigabit-Investitionsprogramm an den Start gebracht (siehe auch DSLWEB Breitband Report Deutschland Q3 2017). Es zeichnet sich ab: Der Ausbau der modernen Next Generation Netze hat ordentlich Bewegung in den Festnetzmarkt gebracht.

Laut Vodafone bietet sich gerade durch diese Neuausrichtung eine Gelegenheit, langfristig nach größeren Marktanteilen zu greifen. Das wiederum kommt dem Ziel entgegen, möglichst viele Kunden durch konvergente Produkte aus Festnetz und Mobilfunk noch enger an sich zu binden. Auf diesem Gebiet konnte Vodafone inzwischen Fortschritte machen und steigerte die Zahl seiner Vodafone GigaKombi Verträge innerhalb eines Jahres um 278.000 auf immerhin 700.000.

Wird Vodafone zur neuen Nummer 1 in Europa?
Der wirklich große Sprung kündigte Vodafone einige Tage vor der Veröffentlichung seiner Zahlen zum Geschäftsjahr 2017/18 an: Die schon lange angedachte Übernahme von Unitymedia durch Vodafone soll nun Wirklichkeit werden (siehe auch Einigung perfekt: Vodafone kauft Unitymedia).

Nicht nur wäre Vodafone mit seinem Kabelnetz so schließlich in ganz Deutschland vertreten, der Deal würde Vodafone gleichzeitig zum führenden Next Generation-Anbieter in Europa machen - noch vor der Deutschen Telekom. Ob die Übernahme jedoch wie geplant durchgehen kann, hängt jedoch erst noch vom Okay der europäischen Wettbewerbshüter ab. Vodafone geht derzeit davon aus, die Übernahme bis Mitte 2019 in trockenen Tüchern haben zu können.

Die Vereinbarung mit dem bisherigen Unitymedia-Besitzer Liberty Global dürfte übrigens das letzte große Projekt des Vodafone-Chefs Vittorio Colao sein. Nach zehn Jahren an der Spitze des Konzerns wird dieser im Oktober 2018 seinen Hut nehmen. An seine Stelle soll dann der bisherige Finanzchef Nick Read treten.


Entwicklung Vodafone Breitband Verträge



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