Halbjahresbericht 2021
1&1 im Q2 2021: United Internet hebt Prognose und verrät Netzpartner
Die erste Hälte des Geschäftsjahres 2021 hat United Internet erfolgreich hinter sich gebracht. So soll es weitergehen: Das Unternehmen hat seine Jahresprognose nun schon einmal leicht angehoben und Details zum bevorstehenden 5G Netzausbau verraten.

Der 1&1 Mutterkonzern zeigt sich zufrieden mit dem Geschäftsverlauf im 1. und 2. Quartal 2021. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat der Umsatz von United Internet im 1. Halbjahr deutlich zugelegt und ist um 4,4 Prozent auf 2,776 Mrd. Euro angestiegen.
Nach dem bisherigen Verlauf dürfte das Umsatzwachstum für das Gesamtjahr sogar größer ausfallen als bisher erwartet. United Internet korrigiert seine Umsatzprognose für 2021 deshalb von bislang 5,5 auf 5,6 Mrd. Euro nach oben.
Kundenentwicklung bleibt auf Linie
Keine wesentlichen Veränderungen gab es bei der Entwicklung der 1&1 Kundenzahlen im Consumer Access Segment. Im Q2 2021 ist die Zahl der 1&1 Mobilfunk-Kundenverträge um 170.000 auf inzwischen 10,83 Millionen angestiegen (+ 310.000 im Halbjahr).
Der Breitband-Kundenbestand im Festnetz war dagegen abermals leicht rückläufig. Nach dem effektiven Nullwachstum im Q1 ist die Zahl der Kundenverträge im Q2 2021 hier um rund 30.000 auf 4,28 Millionen abgesunken.
1&1 baut Glasfaser-Zugang weiter aus
Trotz der weitgehenden Neukunden-Flaute ist hinter den Kulissen durchaus Bewegung im 1&1 Festnetzgeschäft. Eine wichtige Weichenstellung ist etwa ein Deal mit der Deutschen Telekom aus dem April.
Dieser sorgt nämlich unter anderem dafür, dass 1&1 DSL nicht nur wie bisher auf die DSL- und VDSL-Vorleistungsprodukte des Marktführers zurückgreifen, sondern auch Internet über die FTTH Glasfaseranschlüsse der Telekom anbieten kann.
Noch betrifft dies nur rund 750.000 Haushalte, die nun optional auch 1&1 Gigabit Internet beziehen können. Künftig will die Telekom ihren Netzausbau aber stark auf die schnellen Glasfaser-Direktanschlüsse konzentrieren, wovon auch die Verfügbarkeit der 1&1 Glasfaser Angebote profitieren wird. Ab 2021 sollen so jedes Jahr rund 2 Millionen FTTH Haushalte hinzukommen (Mehr zur Glasfaser-Offensive im DSLWEB Breitband Report 2021).
Darüber hinaus konnte United Internet seine Beteiligung an Tele Columbus nutzen, um dort die neue "Fiber Champion"-Strategie zu forcieren (siehe hierzu auch Tele Columbus im Q2 2020: Neue Führung sucht die Kurskorrektur). Durch die Einbringung von Aktienanteilen hat der 1&1 Mutterkonzern an der Übernahme von Tele Columbus durch die Investmentfirma Kublai mitgewirkt.
Im Zuge der Neuaufstellung hat sich United Internet auch gleich einen Vorvertrag über die Nutzung des Kabel-Glasfasernetzes von Tele Columbus gesichert. Unter den neuen Eigentümern und mit frischen Finanzmitteln soll dieses in den nächsten Jahren stark ausgebaut werden.
Rakuten wird Technologie-Partner für das 1&1 Handynetz
Rechtzeitig zur Veröffentlichung des aktuellen Geschäftsberichts hat United Internet nun auch endlich verraten, wer die Technik für das kommende 1&1 5G Mobilfunknetz liefern wird. Als Partner für die Umsetzung wurde das japanische Unternehmen Rakuten gewählt.
Die offene OpenRAN-Technologie von Rakuten soll mehrere Vorteile bringen. Unter anderem ermöglicht der neue Standard den Einsatz von Software- und Hardware-Komponenten unterschiedlicher Hersteller. Was allerdings nicht heißt, dass United Internet beim Mix-and-Match auf Komponenten vom Wühltisch setzen wird.
Die Mobilfunkantennen von NEC, mit denen der künftige Netzbetreiber seine ersten Standorte bestücken wird, sollen so bereits durchgehend echte Gigabit-Geschwindigkeiten liefern. Andere Betreiber würden hier häufig nur mit Softwareupdates nachbessern statt ihre Anlagen von Grund auf mit neuer Hardware auszustatten.
Trotzdem sollen die Betriebskosten bedeutend niedriger ausfallen als bei anderen Systemen. Rakuten übernimmt die Installation des aktiven Equipments und wird sich um die grundsätzliche Performance des 1&1 Mobilfunknetzes kümmern. Der restliche Betrieb hingegen wird im Wesentlichen über eine cloudbasierte Software-Lösung geregelt, mit der sämtliche Netzwerkfunktionen gesteuert werden können. Aufgrund der starken Automatisierung soll es United Internet möglich sein, das gesamte Netz mit lediglich 50 Mitarbeitern betreiben zu können.
Bis der Netzbetrieb aufgenommen werden kann, gibt es jedoch noch sehr viel zu tun. Nicht nur müssen nach und nach die Antennenstandorte eingerichtet und an das Glasfasernetz von 1&1 Versatel angebunden werden, 1&1 Versatel hat auch den Aufbau der restlichen Infrastruktur vor sich, die später in vier zentralen Rechenzentren zusammenlaufen wird. Aktuell steckt United Internet dabei immer noch in der Planungsphase, der eigentliche Bau soll nun im Q4 2021 starten.
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