Aktueller Geschäftsbericht
1&1 DSL im Q4 2021: Alles startklar für den großen Kraftakt
Der 1&1 Mutterkonzern kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurückblicken. Das geht allerdings weit über gute Ergebnis-Kennzahlen hinaus, denn vor allem hat United Internet die letzen wichtigen Weichen für den Aufbau des kommenden 1&1 Mobilfunknetzes gestellt.

Bei den Mobilfunkverträgen konnte 1&1 im Geschäftsjahr 2021 erneut einen deutlichen Zuwachs verzeichnen. Unterm Strich hat sich die Zahl der eigenen Mobile Internet Verträge dabei um rund 670.000 auf 11,19 Millionen erhöht. Im Q4 2021 allein konnte das Unternehmen 180.000 Mobilfunkverträge hinzugewinnen.
Die Zahl der Breitband-Kundenverträge war hingegen weiter rückläufig. Sie ist im Jahresverlauf um weitere 70.000 auf 4,24 Millionen abgesunken (- 20.000 im Q4 2021). Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Rückgang der Breitband-Kundenverträge damit merklich beschleunigt, 2020 lag das Netto-Minus noch bei 30.000 Verträgen.
Umsatz und Ergebnis legen zu
Der konzernweite Umsatz kletterte gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent auf 5,646 Mrd. Euro. Das operative EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wiederum konnte um 3,4 Prozent auf knapp 1.26 Mrd. Euro zulegen.
Auch die Sparte "Consumer Access" - also das Geschäft rund um 1&1 - entwickelte sich weiter positiv. Sie verzeichnete ein Umsatzplus von 3,3 Prozent auf 3,883 Mrd. Euro. Getrieben wurde dieses vor allem durch die um 3,6 Prozent auf 3,128 Mrd. Euro gestiegenen Serviceumsätze. Die sonstigen Umsätze, bestimmt vom eher margenschwache Hardwaregeschäft, sind um 2,2 Prozent gestiegen.
Positiver Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr
Für 2022 erwartet United Internet weiteres Wachstum. Nach Abschluss des Geschäftsjahres hat das Unternehmen seine Prognose nun sogar noch einmal erhöht. Statt mit 5,80 Mrd. Euro rechnet United Internet so inwischen mit einem Konzernumsatz von 5,85 Mrd. Euro. Das EBITDA soll 2022 auf dem Vorjahresniveau gehalten werden - trotz drastisch höherer Investitionen.
Milliarden für das eigene Netz
Im aktuellen Jahr wird United Internet viel Geld in die Hand nehmen: Insgesamt dürfte sich die Investitionshöhe 2022 auf 800 Millionen bis eine Milliarde Euro belaufen. Denn 1&1 steht vor einer gewaltigen Aufgabe - schließlich soll nun endlich das geplante 1&1 Mobilfunknetz an den Start gehen. Auch die eigene Glasfaser-Infrastruktur wird weiter ausgebaut, beide Projekte sind eng miteinander verflochten.
Rund 400 Millionen Euro der geplanten Ausgaben sollen direkt in das 1&1 Netz fließen. Damit nimmt der Konzern ein Vielfaches der Vorjahre in die Hand. In 2020 standen so erst rund 38 Mio. Euro als Startkosten für das 1&1 5G Netz in den Büchern, 2021 hat sich dieser Wert immerhin schon auf rund 70 Mio. Euro erhöht. Eines unterstreicht United Internet allerdings schon jetzt: 2022 wird noch nicht den Höhepunkt der Netzinvestitionen markieren.
Ausbau-Voraussetzungen geschaffen
Der kommende Ausbaustart hat das vergangene Geschäftsjahr stark geprägt, denn erst im Laufe von 2021 hatte United Internet endlich "alle zentralen Bausteine zusammen". So wurde im Mai die lange verhandelte National Roaming Vereinbarung zwischen 1&1 und Telefónica geschlossen. Im August wurde dann Rakuten mit seiner OpenRAN-Technologie als Netzpartner bekanntgegeben (siehe auch United Internet hebt Prognose und verrät Netzpartner). Ein weiterer wichtiger Baustein war ein Intercompany-Vertrag zwischen 1&1 und 1&1 Versatel, der im Dezember formalisiert wurde - die Schwestergesellschaft stellt die Glasfaseranbindung und die Rechenzentren für das Mobilfunknetz bereit.
Als letzten großen Wurf schloss United Internet vor Jahresende außerdem einen Vertrag mit der Vodafone-Tochter Vantage Towers. Der Dienstleister stellt Antennenstandorte zur Verfügung und übernimmt auch die Installation neuer Antennen. Bis Ende 2025 wird 1&1 dadurch 3.800 Standorte mitnutzen können, mit der Option auf eine Erweiterung auf bis zu 5.000 Standorte.
Fahrplan für den Netzstart
Starten soll das 1&1 Mobilfunknetz nun zum Jahresende 2022. Wie von der Bundesnetzagentur gefordert, sollen bis dahin 1000 Basisstationen in Betrieb sein. Zunächst werden über diese ersten Standorte jedoch lediglich 5G-basierte Homespot Angebote bereitgestellt. Ab Sommer 2023 geht es dann mit dem nationalen Roaming über das Telefónica-Netz los, wodurch das eigene Netz zur tauglichen Basis für klassische Mobilfunkprodukte wird.
Neue Gigabit-Deals für mehr Glasfaser
Auch im Festnetz-Bereich hat 1&1 in 2021 einige wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. Dieses wird in den kommenden Jahren stark vom Schwenk auf das leistungsstarke FTTH Glasfaser-Internet bestimmt werden.
So konnte das Unternehmen im Februar 2022 schließlich einen fertigen Deal mit der Deutschen Telekom verkünden. In dessen Rahmen hat sich United Internet nicht nur den weiteren Zugang zu VDSL Vorleistungsprodukten der Telekom gesichert, sondern auch den Zugriff auf deren Glasfaseranschlüsse. Schon zum Start wächst die 1&1 Glasfaser Verfügbarkeit damit um rund 750.000 von der Telekom ausgebaute Haushalte an. Schritt für Schritt ist hier aber noch wesentlich mehr drin: Nicht nur zählt die Telekom insgesamt bereits 3,4 Mio. Glasfaser-Haushalte, im Zuge des Netzausbaus sollen fortan jedes Jahr mindestens 2 Millionen weitere Einheiten hinzukommen (siehe u.a. DSLWEB Breitband Report 2021).
Bereits länger zurück liegt ein Deal mit Tele Columbus und einer ungewöhnlichen Vorgeschichte. Im Zuge der Übernahme des Netzbetreibers durch die Investmentfirma Kublai hat sich 1&1 einen verbindlichen Vorvertrag über die Nutzung des Kabel- und Glasfasernetz von Tele Columbus gesichert (siehe auch Tele Columbus im Q3 2021: Der nächste Umbruch ist schon eingeleitet).
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