Kostenlose Warteschleife an der Hotline
Warten... und nicht bezahlen
"Sie werden gleich verbunden" - das Ausharren in der Warteschleife der Kundenhotline ist für die meisten Verbraucher eine Tortur mit Berieselungsmusik im Hintergrund. Immerhin: Für die in der Warteschlange verbrachte Zeit darf der Provider inzwischen keine Gebühren mehr berechnen.
Die Nutzung einer Service-Hotline ist in erster Linie bei einer Störung des Telefon- oder Internetanschlusses eine naheliegende Option. Aber auch um sich über Produkte zu informieren beziehungsweise um ein Angebot zu bestellen, wählen viele die Nummer einer solchen Hotline. Allerdings können hier oftmals (und mitunter sehr hohe) Gebühren entstehen.
Selten ist zudem direkt ein Service-Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung, sondern zunächst gilt es üblicherweise, in einer Warteschleife auszuharren. Besonders ärgerlich: In der Vergangenheit haben die meisten Anbieter auch für diese Wartezeit Hotline-Gebühren berechnet.

Die EU hat dem jedoch 2011 einen Riegel vorgeschoben und den Mitgliedsstaaten neue Auflagen für ihre Telekommunikations-Gesetzgebung verordnet, die unter anderem Warteschleifen-Gebühren abschaffen. Seit 2012 trägt das deutsche Telekommunikationsgesetz diesem nun Rechnung. Allerdings wurde den Anbietern eine verlängerte Frist eingeräumt, da diese technisch nicht in der Lage waren, das Gesetz im zunächst vorgegebenen Zeitraum umzusetzen.
Eine der negativen Konsequenzen der Kostenbefreiung ist, dass statt der Warteschleifen immer häufiger Wählmenüs Anwendung finden, in denen der Nutzer per Tasteneingabe weitergeleitet wird, wofür wiederum Gebühren verlangt werden können. Außerdem kann es vorkommen, dass Hotline-Mitarbeiter den Anrufer ab dem Zeitpunkt der Gebührenberechnung länger in der Leitung halten als nötig, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.
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