Grundpreis Strom
Die verbrauchsunabhängigen Kosten auf der Stromrechnung
Eines ändert sich auf der Stromrechnung nicht: der Grundpreis. Wir erklären, was es mit der konstanten Gebühr auf sich hat, welche Kosten mit dem Strom Grundpreis abgedeckt werden und warum sich dieser von Anbieter zu Anbieter unterscheidet.

Grundpreis: konstanter Bestandteil der Stromrechnung
Zwei Komponenten sind fester Bestandteil der Stromrechnung: Zum einen der Grundpreis, auch Grundgebühr genannt, zum anderen der Arbeitspreis. Beides miteinander verrechnet (Arbeitspreis x Verbrauch in kWh + Grundpreis = Strompreis) ergeben die Kosten auf der Stromrechnung. Der Stromgrundpreis ist ein festgelegter Betrag und wird bei Stromtarifen meist mit einem Monatspreis angegeben, abgerechnet wird dann jährlich. Zuweilen geben die Stromanbieter auch einen jährlichen Grundpreis an.
Ganz gleich wie viel oder ob überhaupt Strom verbraucht wird, die Grundgebühr ändert sich nicht und ist damit verbrauchsunabhängig. Allerdings ist die Grundgebühr nicht bei jedem Anbieter oder Tarif gleich. Deshalb können Verbraucher über einen Stromanbieter- oder Tarifwechsel den Grundpreis niedrig halten.
Grundgebühr Bestandteile: Bereitstellung & Verrechnung
Um besser zu verstehen, welche Kosten mit dem Strom Grundpreis abgedeckt werden, lässt sich dieser weiter aufschlüsseln in einen Bereitstellungs- und einen Verrechnungspreis. Wie der Name bereits erahnen lässt, deckt der Bereitstellungspreis die Kosten ab, damit überhaupt Strom geliefert wird. Der Verrechnungspreis dagegen beinhaltet Zählerkosten, das Zählerablesen oder administrative Aufgaben, wie die Rechnungserstellung.
Somit ist der Strom Grundpreis abhängig vom Stromanbieter und kann je nach Tarif unterschiedlich hoch ausfallen. Viele Tarife haben eine niedrige Grundgebühr, dafür aber einen hohen Arbeitspreis oder anders herum. Manche Anbieter führen in all ihren Tarifen einheitliche Grundgebühren, während andere von Tarif zu Tarif Unterschiede machen.
Im Vergleich: Strom Grundpreis vs. Verbrauchspreis
Wie eingangs erwähnt, steht dem Grundpreis der Verbrauchspreis beziehungsweise Arbeitspreis gegenüber. Hier fließt der tatsächliche Stromverbrauch ein, welcher in Cent pro Kilowattstunde (Kwh) abgerechnet wird. Diesen Teil des Strompreises haben Verbraucher also selbst in der Hand. Allerdings fließen noch weitere Komponenten in den Arbeitspreis, auf den Stromnutzer keinerlei Einfluss haben. Da wären neben Steuern und verschiedenen Umlagen auch die Netzentgelte sowie Kosten zur Erzeugung des Stroms. Die detaillierte Aufschlüsselung des Strompreises erläutern wir ausführlich auf der Seite Srompreiszusammensetzung.

Sparen mit dem richtigen Strom Grundpreis
Wie lassen sich aber nun der Stromverbrauch senken und Stromkosten einsparen? Grundsätzlich hängt dies vom Verhalten des Nutzers ab. Sind beispielsweise Geräte wie Laptop oder PC, Fernseher, Trockner und Backofen häufig im Einsatz, ist zu überlegen, ob deren Einsatz reduziert werden kann. Aber auch die Geräte selbst tragen wesentlich zum Stromverbrauch bei. Heutzutage gibt die Einstufung in Energieklassen, wie beispielsweise beim Kühlschrank oder der Waschmaschine, Hilfestellung, ob mit einem hohen Stromverbrauch zu rechnen ist. In puncto Licht tragen beispielsweise Energiesparlampen wesentlich zu einem niedrigeren Stromverbrauch bei. Diese Überlegungen sollten Verbraucher bei der Wahl ihres Stromtarifs mit einbeziehen.
Welcher Tarif ist der richtige?
Stellt sich nun die Frage, mit welchem Stromtarif Verbraucher günstiger davon kommen: Mit einem Angebot, das einen hohen Strom Grundpreis und einen niedrigen Arbeitspreis beinhaltet oder umgekehrt? In jedem Fall lohnt sich ein Stromtarifvergleich. Dabei ist Folgendes zu bedenken:
Hoher Grundpreis bei hohem Stromverbrauch
Wird bereits von einem hohen Stromverbrauch ausgegangen, wie beispielsweise in einem Mehrpersonenhaushalt, ist ein höherer Grundpreis in Ordnung. Da jede genutzte Kilowattstunde abgerechnet wird, ist es hier sinnvoll auf einen niedrigen Arbeitspreis und den zukünftigen Stromverbrauch zu achten. Durch Stromeinsparungen kann die monatliche Stromrechnung durchaus niedriger ausfallen als mit einem Tarif, der einen hohen Arbeitspreis beinhaltet.
Beispiel (gleichbleibender Stromverbrauch):
Ein 3-Personenhaushalt hat einen durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 3.500 kWh. Die Kosten berechnen sich aus dem Arbeitspreis multipliziert mit dem Jahresstromverbrauch. Anschließend wird der Grundpreis (Jahreswert) hinzu addiert. Auf der Stromrechnung kommen dann noch die Strom- und Mehrwertsteuer dazu, welche wir zur besseren Veranschaulichung in der Rechnung außen vor lassen. Zum Vergleich: Bei einem höheren Arbeitspreis und gleichbleibendem Stromverbrauch zeigt sich, dass die Kosten trotz Strom niedrigerem Grundpreis höher ausfallen.
Hoher Grundpreis, niedriger Arbeitspreis:
10,69 €/Monat (128,27 €/Jahr), 29,46 Cent/kWh
Hoher Arbeitspreis, niedriger Grundpreis:
8,11 €/Monat (97,28 €/Jahr), 31,48 Cent/kWh
Rechnung |
Arbeitspreis x Jahresstromverbrauch + Grundpreis |
---|---|
Hoher Grundpreis |
29,46 Cent x 3.500 kWh 1.031,10 € + 128,27 € |
Hoher Arbeitspreis |
31,48 Cent x 3.500 kWh 1.101,80 € + 97,28 € |
Niedriger Grundpreis bei geringem Stromverbrauch
Kunden mit einem niedrigen Stromverbrauch dagegen, sollten bei der Stromtarifwahl auf einen niedrigen Grundpreis achten. Selbst wenn der Arbeitspreis etwas höher ausfällt, lässt sich dieser durch einen geringen Stromverbrauch und die niedrige Grundgebühr ausgleichen. Solche Stromtarife eigenen sich für Einpersonenhaushalte beziehungsweise Haushalte, in denen elektrische Geräte wenig zum Einsatz kommen.
Beispiel (variierender Stromverbrauch)
Ein 1-Personenhaushalt hat einen durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von 1300 kWh. Gerechnet wird wie im Beispiel davor. Zum Vergleich: Würde der Stromverbrauch bei 1800 kWh und damit höher liegen, fallen die Kosten mit einem niedrigen Grundpreis höher aus.
Grundpreis: 8,10 €/Monat (97,28 €/Jahr)
Arbeitspreis: 31,48 Cent/kWh
Rechnung |
Arbeitspreis x Jahresstromverbrauch + Grundpreis |
---|---|
Niedriger Grundpreis |
31,48 Cent x 1.300 kWh 409,24 € + 97,28 |
Niedriger Grundpreis |
31,48 Cent x 1.800 kWh 566,64 € + 97,28 € |
Den passenden Strompreis suchen & finden
Da Endkunden in erster Linie über ihren eigenen Stromverbrauch die Stromrechnung beeinflussen können, ist es wichtig, den richtigen Stromanbieter zu finden. Passen der Grundpreis oder der Arbeitspreis des aktuellen Stromtarifs nicht mit dem eigenen Stromverbrauch zusammen, sollte ein Stromanbieterwechsel in Betracht gezogen werden. Hier lässt sich am Ende gut Geld sparen.
Vor- & Nachteile: Stromtarif ohne Grundpreis
- Grundpreis entfällt
- Fokus liegt auf reinen Kosten des Verbrauchs
- bessere Kostenkontrolle
- Stromkosten sinken durch Energiesparmaßnahmen
- meist höhere Verbrauchspreise
- oft Bindung an Mindestabnahmemenge
- nur bei geringem Stromverbrauch sinnvoll
Stromanbieter ohne Grundgebühr
Die meisten Anbieter führen Standard-Stromtarifen, die sich aus Grundpreis und Arbeitspreis zusammensetzen, es gibt aber auch Stromanbieter ohne Grundpreis. Sie bieten Tarife, bei denen die reinen Kosten für den Stromverbrauch im Mittelpunkt stehen. Gezahlt wird also nur das, was an Kilowattstunde auch tatsächlich verbraucht wurde. Gleichzeitig entfällt der Grundpreis.
Zwar bietet dieses Tarifmodell einen Anreiz zum Stromsparen, denn je niedriger der Stromverbrauch, desto niedriger fällt auch der Arbeitspreis aus. Allerdings muss die Stromrechnung nicht zwangsläufig günstiger werden. In der Regel gehen Stromtarife ohne Grundgebühr mit einem teureren Strompreis pro Kilowattstunde einher. Durch den Wegfall des Grundpreises müssen nämlich die sonst damit abgedeckten Kosten umgelagert werden, wie etwa Serviceleistungen oder Stromzählergebühren.
Empfehlenswert: Stromanbieter ohne Grundpreis für Geringverbraucher
Die Wahl für einen Stromanbieter ohne Grundgebühr ist bei einem sehr geringen oder nur gelegentlichen Stromverbrauch von Vorteil. Wer beispielsweise eine Gartenlaube oder freistehende Garage mit Strom versorgt, behält die bessere Kostenkontrolle. Denn berechnet wird nur der Strompreis pro kWh ohne zusätzliche Fixkosten. Auch für eine Zweit- oder Ferienwohnung, die nicht regelmäßig in Gebrauch ist, kann sich ein Stromtarif ohne Grundgebühr lohnen.
Achtung: Allerdings sollte der Tarif sorgfältig gewählt werden, denn nicht selten sind die Angebote ohne Grundgebühr an eine Mindestabnahme an Kilowattstunden gebunden. Das bedeutet, dass die Mindestmenge auch dann gezahlt werden muss, wenn weniger Strom verbraucht wird.
Stromtarife | mit Grundgebühr | ohne Grundgebühr |
---|---|---|
Grundpreis |
Bereitstellungs- + Verrechnungspreis |
entfällt |
Fixkosten |
verbrauchsunabhängig |
keine |
Arbeitspreis |
Cent/kWH |
Cent/kWH |
bessere Kostenkontrolle |
|
|
geeignet für |
regelmäßiger Stromverbrauch |
gelegentlicher Stromverbrauch |
Fragen und Antworten rund um EnBW Strom
Was ist der Grundpreis beim Strom?
Der Grundpreis ist eine Grundgebühr, die Stromkunden zahlen und deckt die Kosten für die Strombereitstellung, die Zählerkosten und das Ablesen sowie Serviceleistungen. Der Grundpreis wird auch Stromgrundgebühr oder Zählergebühr genannt und ist verbrauchsunabhängig. Das bedeutet, die Grundgebühr wird auch dann fällig, wenn kein Strom verbraucht wurde. Gemeinsam mit dem Arbeitspreis bildet der Grundpreis den auf der Stromrechnung aufgeführten Strompreis.
Was ist der Unterschied zwischen Grundpreis und Arbeitspreis?
Der Grundpreis und der Arbeitspreis bilden gemeinsam den auf der Stromrechnung ausgewiesenen Strompreis. Während der Grundpreis eine vom Anbieter festgelegte Gebühr ist, die unabhängig vom Stromverbrauch erhoben wird, richtet sich der Arbeitspreis nach dem Stromverbrauch. Der Arbeitspreis wird abgerechnet in Cent pro Kilowattstunde und ist vom Kunden beeinflussbar.
Gibt es auch Stromtarife ohne Grundpreis?
Es gibt Stromtarife mit und ohne Grundpreis. Tarife mit Grundpreis decken über diesen die Strombereitstellung, Kosten rund um den Stromzähler sowie Servicelesitungen ab. Stromtarife ohne Grundpreis rechnen lediglich den Stromverbrauch in Cent pro Kilowattstunde ab. Allerdings sind die Tarifgebühren hier oftmals teurer, da die sonst durch den Grundpreis abgedeckte Kosten anderweitig gedeckt werden müssen. Daher empfehlen sich Stromtarife ohne Grundpreis in der Regel bei sehr niedrigem beziehungsweise gelegentlichem Stromverbrauch.
Wie wird der Grundpreis noch genannt?
Der Grundpreis ist, wie es der Name beriets verrät, eine Grundgebühr des Stromtarifs und bildet gemeinsam mit dem Arbeitspreis den zu zahlenden Strompreis. Weiter ist der Grundpreis bekannt unter den Bezeichnungen Grundgebühr, Zählergebühr oder Stromgrundgebühr.
Welche Kosten deckt der Grundpreis ab?
Der Grundpreis ist eine vom Stromanbieter festgelegte Grundgebühr und verbrauchsunabhängig. Er lässt sich weiter in einen Bereitstellungspreis und einen Verrechnungspreis aufschlüsseln. Der Bereitstellungspreis deckt die Kosten für den zur Verfügung gestellten Strom, der Verrechnungspreis hingegen schließt Gebühren rund um den Stromzähler sowie administrative Leistungen mit ein. Gemeinsam mit dem Arbeitspreis bildet der Grundpreis den Strompreis.