Kabel Baden-Württemberg steigt ins Internet-Telefoniegeschäft ein

Als erster deutscher Kabelnetzbetreiber startet Kabel Baden-Württemberg (Kabel BW) mit einem vollständigen Telefonanschluss auf Basis von Voice-over-IP (VoIP) und im Gegensatz zu anderen Anbietern können Nutzer ihre bisherige Rufnummer behalten. Mit diesem Angebot greift das Unternehmen direkt die Deutsche Telekom an, weil man damit auch kostenlose Telefonate führen kann. Dies berichtet die Financial Times in ihrer heutigen Ausgabe.
Rund 2,3 Millionen Kunden nutzen die Angebote der Kabel BW und ist damit die Nummer 3 im deutschen TV-Kabelmarkt.Obwohl das Angebot auf die Region Baden-Württemberg beschränkt ist zeigt dies jedoch die Möglichkeiten der Kabelnetzbetreiber und auch Unternehmen wie Freenet oder United Internet machen dem Festnetzgeschäft der Telekom mit ihren VoIP-Angeboten schwer Konkurrenz.
“Vor allem, da neue Telekomanbieter oder Kabelkonzerne ihre Netze für Bündelangebote aus Video, Internet und nun auch Telefonie nutzen, kommen die etablierten Telefonkonzerne stärker unter Druck“, so Mark Shuper der Fondsgesellschaft Morgan Stanley.
Von den 2,3 Millionen Kunden der Kabel BW nutzen derzeit 15.000 das Telefonieangebot aber ihre alten Telefon-Nummern konnten sie nicht mitnehmen aber dies soll sich jetzt mit dem neuen Angebot ändern.
Rund 630.000 Kabelhaushalte sind bereits mit Internet-Telefonie ausgestattet und sollen bis Ende diesen Jahres um 120.000 auf 750.000 angehoben werden.
Trotz dieser Erhöhung kommt Kabel BW damit nicht an die rund 4,5 Millionen DSL-Anschlüsse und den 56 Millionen Telefonkunden der Telekom heran, allerdings könnte das Unternehmen massiv unter Druck geraten wenn weitere Kabelnetzbetreiber in den Telefon-, und Internetmarkt einsteigen.
Der Kabelexperte Bernd Jäger zeigt sich skeptisch ob die deutsche Kabelbranche eine geschlossene Strategie fährt, denn der Marktführer Kabel Deutschland hat bislang nur ein paar Testballons in Großstädten mit Internet-Telefonie gestartet.
“Ich habe nicht das Gefühl, dass Internet-, und Telefonieangebote ausreichend stark vorangetrieben werden“, merkt der Kabelexperte Bernd Jäger gegenüber der Financial Times Deutschland an.
Aufgrund der geplanten Fusion zwischen den Kabelnetzbetreibern KDG, Kabel BW, Iesy und Ish die ehemalige Tochterfirmen der Deutsche Telekom AG sind, berät sich die Kartellbehörde derzeit.
Sollte es zu einer Fusion zwischen den vier Kabelnetzbetreibern kommen hätte das Unternehmen mit 17 Millionen Kunden dann eine marktbeherrschende gegenüber kleineren TV-Sendern und Kabelgesellschaften, wird in Branchenkreisen vermutet.
Wenn der neue Kabelkonzern der aus der Fusion entstehen und gegenüber der Telekom in Konkurrenz treten würde, könnte das Kartellamt den geplanten Zusammenschluss der vier Kabelnetzbetreiber positiv betrachten.
Mehr Infos zu Kabel BW auf www.kabelbw.de
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