Eco-Verband: DSL-Netz ist wie Schweizer Käse

Der Eco-Verband der deutschen Internetwirtschaft kritisiert den vor rund zwei Wochen von der Bundesregierung gestarteten Breitbandatlas. Dieser zeige dass das DSL-Netz in Deutschland wie ein Schweizer Käse also lückenhaft sei.

“Mit dem Breitbandatlas wird offiziell gemacht, was in der Branche schon lange bekannt ist: das DSL-Netz in Deutschland hat mehr Löcher als ein Schweizer Käse", sagte Eco-Geschäftsführer Harald A. Summa.

Der Breitbandatlas beschönigt laut Eco die tatsächliche Situation, denn die Verfügbarkeit von DSL im Ortsnetz bedeutet nicht dass jeder Haushalt per DSL durch das Netz reisen könne.

Aufgrund dieser beschönigten Situation könne dieser Atlas keine übersicht darüber geben, was für Breitbandzugänge zuhause oder am Firmensitz wirklich genutzt werden könnten.

Der auf dem Breitbandatlas aufgeführte Satelliten-Zugang führe zudem in die Irre, weil er ja flächendeckend zur Verfügung steht und dadurch das Gesamtbild verfälsche.

In Deutschland gibt es 4000 – 5000 Online-Dienstleister aber nicht mal 50 % seien im Breitbandatlas aufgeführt und der fehlende Bitstream-Zugang ist laut Eco ein Grund für die schlechte Breitband-Verfügbarkeit.

Diese Lage habe der Bonner Ex-Monopolist Deutsche Telekom AG nun dazu genutzt am 01.07.2005 die Preise auf drastische Weise zu erhöhen wodurch das DSL-Businesskundengeschäft für die Provider unwirtschaftlich würde.

"Wenn die Telekom bei einer Marktabdeckung von über 70 Prozent in diesem Geschäftsbereich die Preise von heute auf morgen eigenmächtig fast verdoppelt, wird jeglicher Wettbewerb im Keim erstickt!", kritisiert Tarkan Akman, der Marketing-Direktor von Claranet scharf.

"Wenn hier nicht umgehend etwas passiert, wird auch die nächste Auflage des Breitbandatlasses ein Lücken-Atlas sein", warnt Harald A. Summa und fordert die Bundesnetzagentur dazu auf, eine kurzfristige Lösung anzubieten bis ein Bitstream-Zugang zur Verfügung stehe.