Alternativ-Anbieter sehen keinen echten Breitbandwettbewerb

DSLWEB News | , 11:49 Uhr

Mit einer teils heftigen Kritik haben die alternativen Telekommunikationsfirmen auf dem Jahresbericht 2004 der RegTP reagiert. Nach Meinung der alternativen Anbieter bestehe kein echter Breitbandwettbewerb, heißt es in einer Pressemitteilung auf Portel.

„Der Bericht liest sich in Punkto Breibandwettbewerb wie eine Erfolgsstory, doch von einem echten Wettbewerb sind wir im deutschen Breitbandmarkt noch weit entfernt“, kommentierte Wolfgang Essig der Colt Telecom GmbH.

Zwar habe der Handelswettbewerb mit Resale-Produkten zu unterschiedlichen Preisen geführt aber dies fördere nicht die Innovationen.

„Was wir in Deutschland daher dringend benötigen, ist die Einführung des so genannten Bitstream-Zugangs, der in nahezu allen Ländern Europas bereits seit Jahren gängige Praxis ist“, erklärte Essig.

Mit einem Bitstrom-Zugang würden die Wettbewerber einen Zugang zum Daten-Netz des Bonner Ex-Monopolisten erhalten und können anschließend eigene höherwertige Breitbanddienste wie zum Beispiel Videotelefonie entwickeln.

„Statt dem gleichen Kleinwagen für alle, gäbe es dann qualitativ hochwertige Angebote á la Mercedes, BMW oder Porsche im hiesigen Breitbandmarkt. Das würde dem Standort Deutschland sicherlich deutlich besser zu Gesicht stehen als die derzeitige Monostruktur im Zukunftsmarkt Breitband.“, meinte Essig weiter.

„Die Analyse der RegTP ist reine Beschwichtigung. Kernproblem ist und bleibt der mangelnde Infrastrukturwettbewerb in Deutschland“, erklärte Omar Khorshed vom Düsseldorfer Billing-Spezialisten Acoreus AG.

Nach Korshed sollte die Regulierungsbehörde eher darauf ausgerichtet sein entweder den massiven Aufbau von alternativen Strukturen zu fördern oder zu schützen.

Dabei könne es sich um Breitbandkabel, WLAN oder Wimax handeln die man fördern und schützen könne, ebenso könnte die Deutsche Telekom zu einer Abgabe ihrer Anschlussnetze gezwungen werden.

“Es ist ja nicht mit den Kosten für die Telekom-Vorleistung getan. Will ich in einer Stadt flächendeckend DSL anbieten, muss ich alle Hauptverteiler über ein Feeder-Netzwerk vernetzen - möglichst auch noch mit Redundanz. Dann benötigt man in den Hauptverteilern eine DSLAM-Technik, Authentifizierungs-Server, Backbone-Router und vieles mehr. Mit einem realistischen Marktanteil von wenigen Prozentpunkten und erzielbaren Preisen von 50 oder 60 Euro monatlich für einen ADSL-Anschluss einschließlich Flat Rate geht das nicht“, erklärte Khorshed.

Laut der aktuellen Vergleichsstudie der Bitkom sind in Deutschland nur 17 % der Haushalte per Breitband im Netz unterwegs und damit sei das Land Schlusslicht in Europa. Andere Länder wie Belgien, österreich, Niederlande und Portugal haben eine Breitband-Penetration von bis zu 35 % und die asiatischen Länder sogar 80 % wodurch es laut der Bitkom für Deutschland noch trostloser aussehe.

„Der Ausbau von breitbandigen Internetzugängen auch in noch nicht erschlossenen Gebieten könnte deutlich stärker und schneller voran gehen, wenn es weniger Behinderungen für Infrastrukturanbieter geben würde und die Preise für die Vorleistung investitionsfreundlicher wären.“, sagte Peer Knauer der Chef des Verbandes der City-, und Regiocarrier Breko e.V. in Bezug auf den Breitbandausbau in regionalen Gebieten.


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