Vodafone setzt auf LTE statt DSL

Während Marktführer Telekom für umfangreiche Kooperation der deutschen Telekommunikations-Unternehmen im Breitbandausbau und um finanzielle Unterstützung durch Staat und Nutzer wirbt, erteilte Fritz Joussen, Chef des Düsseldorfer Vodafone Konzerns, dem Festnetz und damit dem Konkurrenten kürzlich eine klare Absage. In einem Focus Interview gab dieser an, das Unternehmen sehe seine Zukunft in der neuen LTE Technologie und wolle langfristig auch reguläre Breitbandkunden ins LTE-Segment überführen.
Investition statt Leihgebühren
Um Kunden auch flächendeckend mit Telekommunikationsprodukten und -Dienstleistungen versorgen zu können, zahlt Vodafone laut eigenen Angaben jährlich rund 500 Millionen Euro Gebühren für die zusätzliche Nutzung des Telekom Breitbandnetzes. Eine Summe, deren Zahlung man laut Vodafone eher bereit wäre zu leisten, wenn die Telekom die eingenommenen Mietgelder nicht an ihre Aktionäre auszahlen, sondern in den Breitbandausbau investieren würde. Eine Kooperation lehnt Vodafone daher kategorisch ab und setzt lieber auf den Ausbau des eigenen LTE-Netzes. Dieses soll zukünftig deutschlandweit Haushalte mit Internet und Telefonie über Funk versorgen. Langfristig sei sogar geplant, große Teile des DSL Kundenstamms auf die neue Technologie zu überführen, so dass die Mietgebühren für das Telekomnetz möglichst vollständig entfallen. Dafür muss jedoch der LTE Ausbau entsprechend schnell vorangetrieben werden, was aktuell durch Verzögerungen der Genehmigungen durch die Bundesnetzagentur jedoch nicht möglich ist.
Frage nach der Zukunftsfähigkeit
Der schleppende Ausbau ist aber nur ein Punkt, an dem Vodafone-Kritiker ihre Bedenken ansetzen. So steckt LTE zurzeit noch in den sprichwörtlichen Kindeschuhen und muss sich im Alltag zunächst bewähren, bevor es als Universallösung für alle Regionen dienen kann. Aktuell konzentriert sich das Netz größtenteils auf ländliche Gebiete und auch wenn es dort die an LTE gestellten Erwartungen erfüllen mag, ist das noch kein Beleg dafür, dass es auch den Anforderungen einer Großstadt gerecht werden kann. Schließlich basiert LTE auf für mobile Netze üblichen Funkzellen, deren Leistungsstärkte und Stabilität in erster Linie von der Anzahl der Nutzer abhängt. Und auch ein erhöhter Energieverbrauch ist eine Größe, mit der in Zukunft durchaus noch gerechnet werden muss. Vodafone scheint bisher jedoch keinen Grund für größere Bedenken zu sehen und setzt explizit auf LTE als ersetzenden Nachfolger für erdgebundene Breitbandtechnologien.
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