Studie: Wohin steuert der deutsche DSL Markt?

DSLWEB News | , 11:13 Uhr

Für eine gemeinsame Marktstudie haben sich die Investmentbank Sal. Oppenheim und die Firmenberater von OC&C Strategy Consultants eingehend mit dem deutschen Breitbandmarkt auseinandergesetzt. Die Studie bestätigt, was sich bereits seit längerem abzeichnet: Der DSL Markt steht vor einem tiefgreifenden Umbruch und erneute Konsolidierungen sind für weiteres Wachstum unvermeidlich. Zudem gehen die Analysten hart mit den Plänen der Bundesregierung ins Gericht.

Deutschland einer der härtesten Breitband-Märkte der Welt
Aus Sicht der Analysten stellt Deutschland neben Großbritannien den Breitband-Markt mit den schwierigsten Konditionen dar. Zu den Hauptproblemen zählen hier die hohe Wettbewerbsdichte - vielerorts ringen bis zu zehn Anbieter um Kunden - und die niedrigen Gewinnmargen, dazu müssten alle Marktteilnehmer erhebliche Investitionen aufbringen. Da sich die angebotenen Produkte in diesem Segment außerdem zwangsweise stark gleichen, können sich die Konkurrenten letztlich nur durch den Preis effektiv voneinander abheben - Faktoren wie die Qualität der Leistungen und der Kunden-Service spielen dagegen eine untergeordnete Rolle. Genau dieser Umstand befördert die Profitabilität des Geschäfts wiederum in eine Abwärtsspirale. Dem steht außerdem eine zunehmende Sättigung des DSL Marktes gegenüber: Die Studienersteller gehen so für das Jahr 2009 von "deutlich" unter 2 Millionen Neuanschlüssen in Deutschland aus, im kommenden Jahr sollen sogar nur noch etwas mehr als 1 Million neue Breitband-Verträge zusammenkommen.

Weitere Konsolidierungen als notwendiger Entwicklungsschritt
Um Synergie-Effekte zu erreichen und Kosten gering zu halten, seien weitere Zusammenschlüsse unter den Breitband-Anbietern erforderlich. Sal. Oppenheim zählt hier insgesamt 77 denkbare Übernahme-Szenarien, von denen 18 als möglich oder sogar wahrscheinlich angeführt werden. Als eines der Fallbeispiele für den Zwang zur Konsolidierung dient Telefonica O2. Für das weitere Engagement des Konzerns in Deutschland sehen die Analysten mehrere Möglichkeiten, darunter auch den vollständigen Rückzug auf den Mobilfunk-Bereich. Wirklich praktikabel sei jedoch nur die Strategie, das eigene DSL Geschäft massiv auszubauen. Dies müsse allerdings durch den Zukauf eines Mitbewerbers geschehen, da dieses Ziel aus eigener Kraft realistisch nicht zu erreichen sei. Tatsächlich steht die Spanische Telefonica kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen zur Übernahme des DSL Anbieters HanseNet. Zwar wird auch der 1&1 Mutterkonzern United Internet bisweilen als möglicher HanseNet-Käufer erwähnt, Sal. Oppenheim zufolge dürften dem Unternehmen nach der kürzlichen Übernahme von Freenet DSL aktuell kaum die nötigen Mittel zur Verfügung stehen.

Breitband-Strategie der deutschen Regierung in Zweifel gezogen
Auch von politischer Seite gebe es einiges zu tun: Die derzeitigen Pläne der Bundesregierung zur Förderung des Breitband-Ausbaus sollten laut den Machern der Studie noch einmal überdacht werden. Statt auf eine "vermeintlich investitionsfreundliche" Regulierung zu setzen, sei es sinnvoller, kleinere Anbieter direkt durch die KfW finanziell zu unterstützen. Ohne ein solches Finanzierungsprogramm sei es unwahrscheinlich, dass, wie angestrebt, bis zum Jahr 2014 drei Viertel aller Haushalte in Deutschland über mindestens 50 Mbit/s schnelle Breitband-Anschlüsse verfügen. Ebenso können die Analysten die bestehenden Bedenken der deutschen Kartellwächter gegenüber möglichen Konsolidierungen im Segment der Kabelnetzbetreiber nicht nachvollziehen. Selbst ein Zusammenschluss größerer Anbieter wie Unitymedia und Kabel BW dürfte für den Wettbewerb auf dem deutschen Breitband-Markt keine nachteiligen Auswirkungen haben.



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