Microsoft: Internet wird TV-Konsum überholen

DSLWEB News | , 16:45 Uhr

In seiner neuen Studie "Europe Logs On - European Internet Trends of Today and Tomorrow" hat der Software-Riese Microsoft aktuelle Zahlen zur Internet-Nutzung in Europa gebündelt und wirft außerdem einen Blick in die Kristallkugel. Eine der Vorhersagen: Sollten die gegenwärtigen Nutzungs-Trends anhalten, werden die Europäer schon 2010 mehr Zeit online als vor dem Fernseher verbringen.

Schon heute surft der durchschnittliche europäische Nutzer rund 8,9 Stunden pro Woche um Web. Andere Angebote wie Printmedien, Filme und Videospiele hat das Netz damit bereits hinter sich gelassen. Zu den beliebtesten Online-Anwendungen gehören mittlerweile Videos. Mehr als ein Viertel der Europäer sieht demnach kurze Clips oder längere Videos aus dem Internet. Dass diese Bewegtbildformate so erfolgreich sind, liegt natürlich auch an der zunehmenden Verbreitung schneller DSL Anschlüsse . Seit 2004 ist deren Zahl um fast 95 Prozent gewachsen, aktuell sind etwa 83 Prozent aller Internetzugänge in Europa Breitband-Anschlüsse.

In absoluten Zahlen gemessen, hat Deutschland mit 55 Millionen Nutzern die größte Online-Population aller europäischen Länder. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung haben jedoch die skandinavischen Länder die Nase vorn. In Norwegen etwa nutzen 86 Prozent der Menschen das Internet, während die Online-Durchdringung in Deutschland noch bei 67 Prozent liegt. Im gesamteuropäischen Vergleich wird ein starkes Nord-Süd-Gefälle erkennbar. Liegt die Internet-Verbreitung im hohen Norden bei durchschnittlich 76 Prozent, beträgt sie im südeuropäischen Raum nur 45 Prozent.

Wie eingangs erwähnt, könnte das Internet schon bald das Fernsehen als Leitmedium ablösen. Die Art und Weise, wie das Internet genutzt wird, soll sich bis dahin jedoch ebenfalls stark verändern. Mit 95 Prozent wird heute fasst ausschließlich vom PCs aus auf das Internet zugegriffen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre, so die Studie, könnte dieser Anteil auf etwa 50 Prozent fallen, da Online-Dienste in Zukunft immer häufiger auch über Medien-Receiver, Spielekonsolen oder Handys abgerufen werden. Eine große Rolle spielen hier etwa das moderne Internet Fernsehen und Video-on-Demand Angebote, denn die Zuschauer bestimmen zunehmend selbst, wann sie welche Inhalte sehen. So konsumiert ein Siebtel der 18-24 Jährigen nach eigenen Angaben schon jetzt gar kein Live-TV mehr.



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