Kabel Deutschland verwehrt Netzzugriff

Schon seit längerer Zeit drängt die Deutsche Telekom auf die Regulierung der Kabel-TV Netze durch die Bundesnetzagentur. Dies stößt erwartungsgemäß auf Widerstand bei den Kabel Providern, die ihre Netze nicht zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stellen wollen. Während die Telekom seit Jahren ihr Netz, wenn auch gegen hohe Gebühr, zur Fremdnutzung freigeben muss, sieht die Bundesnetzagentur beim Kabel-TV Netz bisher keinen Handlungsbedarf: So beträgt der Marktanteil der Kabel Anbieter im besonders strittigen Segment Breitbandinternet kaum 12%.
Kein Allgemeinnutzen durch Netz-Öffnung
Tatsächlich gebe es, Kabel Deutschland Firmen-Chef Adrian von Hammerstein zufolge, sogar stichhaltige Gründe, die gegen eine Öffnung der Kabel-Netze zur Nutzung durch Internet und DSL Anbieter sprechen. So würde sich die Breitbandinternet-Versorgung in puncto Ausweitung der Verfügbarkeit "zunächst einmal nicht ändern - und die Investitionsanreize für die DSL-Anbieter würden wohl eher abnehmen". Eine durchaus schlüssige Argumentation, da Kabel Deutschland bereits ein sehr umfangreiches und auch bis in ländliche Regionen reichendes Netz besitzt. Zwar könnten die Kabel Provider bei freiwilliger Öffnung für die Netznutzung durch Fremdanbieter nach eigenem Ermessen Gebühren erheben. Diese zusätzlichen Einnahmen scheinen jedoch kein wirklicher Anreiz zu sein, ohne gesetzliche Verordnung auf die Forderungen der Telekom einzugehen.
Telekom kämpft an zwei Fronten
Da also der Breitbandinternet-Ausbau durch die Öffnung der Kabel-Netze kaum beschleunigt würde und bisher noch nicht von einer tatsächlichen Bedrohung der führenden Größen auf dem DSL Markt ausgegangen werden kann - letzte Marktzahlen bescheinigen den deutschen Kabel Providern einen Anteil von insgesamt 12 Prozent am Breitbandmarkt - liegt der Schluss nahe, dass es der Telekom in ihrem Anliegen um mehr als nur die Internetversorgung geht. Tatsächlich ist der "rosa Riese" aktuell besonders darum bemüht, weiteren Boden auf dem TV-Markt zu gewinnen und bewirbt massiv seine Entertain-Produkte, die nun sowohl über die DSL Leitung als auch per Satellit empfangen werden können. Mit Zugriff auf das Kabel-Netz wäre hier natürlich noch mehr Spielraum für den Vertrieb der Telekom TV-Pakete und der Konkurrenzdruck auf die Kabel Provider, die beim Thema Internet wiederum im Stammrevier der Telekom wildern, würde sich weiterhin erhöhen.
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