DSL Anbieter fordern Senkung der TAL-Gebühren

Unter der Teilnehmer-Anschlussleitung (kurz TAL) versteht man das Leitungsstück, das von der örtlichen Verteilerstelle direkt in die einzelnen Haushalte führt. Obwohl viele alternative DSL Anbieter über eigene Breitband-Infrastrukturen verfügen, ist diese sogenannte "Letzte Meile" fast immer in der Hand der Telekom. Die Konsequenz: Will ein Provider einen DSL Anschluss beim Kunden schalten, muss er die TAL in aller Regel vom Ex-Monopolisten anmieten.

Das einheitlich festgelegte TAL-Entgelt beträgt aktuell 10,50 Euro im Monat. Der Telekom ist das jedoch nicht genug: Im Rahmen der bevorstehenden Neuregelung beantragte der Marktführer eine Erhöhung der TAL-Miete auf 12,90 €/Monat. Bei den Mitbewerbern, die sich schon lange für eine deutliche Absenkung der Pauschale einsetzen, stieß dieser Vorschlag erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe.

In einer gemeinsamen Erklärung fordern die Netzbetreiber HanseNet, Telefonica Deutschland, Vodafone und QSC nun sogar eine Senkung der TAL-Entgelte um ganze 25 Prozent. Ein Gutachten über die EU-Richtlinien zur TAL-Miete soll ihrer Forderung zusätzlich Nachdruck verleihen. Als Begründung für ihre gegensätzlichen Forderungen bringen beide Parteien die Kosten des Breitband-Ausbaus ins Spiel. Einheitlicher Tenor: Sollte die neue Abmachung der eigenen Seite nicht entgegenkommen, müsste man von den nötigen Milliarden-Investitionen absehen.

Trotz des derzeitigen Säbelrasselns gibt es durchaus Fortschritte bei der Zusammenarbeit zwischen den Netzbetreibern. So bietet der Vodafone-Vorsitzende Friedrich Joussen der Telekom eine "Infrastruktur-Allianz für Deutschland" an. Derzeit laufen in den Städten Heilbronn und Würzburg Pilotprojekte, in deren Rahmen die beiden Konzerne gemeinsam am Ausbau des Breitband-Netzes arbeiten.