Breite Kritik an stockendem Glasfaserausbau

Der Glasfaserausbau in Deutschland gerät immer mehr ins Stocken, denn viele Anbieter gehen davon aus, dass sich die hohen Kosten nicht rentieren werden. Tatsächlich ist der Großteil der deutschen Internet Kunden laut Wirtschaftsprüfer Deloitte davon überzeugt, dass der momentane Ausbaustatus von Kupferkabelnetz und der Infrastruktur der Kabel Anbieter für die Versorgung ausreicht. Deloitte geht aber davon aus, dass der Breitbandbedarf künftig stark zunehmen und der weitere Glasfaserausbau unabdingbar sei wird.
Konzeption noch in den Kinderschuhen
Den Glasfaserausbau hemmen, so Deloitte, jedoch nicht nur die verhältnismäßig hohen Kosten, sondern auch ein fehlendes Gesamtkonzept. So seien beispielsweise bisher nur Privatkunden Zielgruppe für die Vermarktung der neuen Anschlüsse gewesen. Pläne für die Einbindung von Groß- und Geschäftskunden gäbe es noch nicht und auch über Kooperationen zwischen Unternehmen und mögliche staatliche Förderung sei bislang nur unzureichend und ohne präzise Zielformulierungen diskutiert worden. Ein Manko, das zukünftig zu ernsthaften Versorgungsproblemen führen werde.
So wie es scheint, treffen solcherlei Mahnungen keineswegs auf taube Ohren, denn es beginnen sich bereits Fortschritte abzuzeichenen: Seit Kurzem stehen der Bundesverband Breitbandkommunikation, zu dessen Mitgliedern Festnetz-Anbieter wie Versatel und Telefónica Deutschland gehören, und die Branchenorganisation FTTH Council Europe in Verhandlung über eine künftige Kooperation. Diese soll den Ausbau in Deutschland durch intensiven Informationsaustausch über Marktdaten, Strategien, Fördermöglichkeiten, neue Projekte und Dienste fördern.
Auch Telekom zögert mit Investitionen
Massive Kritik bezüglich mangelnder Bereitschaft zur Konzeptionierung und Zukunftsplanung muss vor allem die Deutsche Telekom hinnehmen. So äußerte das ehemalige Telekom Vorstandsmitglied Gerd Tenzer gegenüber der Zeitschrift Focus kürzlich seine Befürchtungen, dass der aktuelle deutsche Marktführer in den Bereichen Telekommunikation und DSL den Glasfasermarkt an die Kabel- und City-Anbietern verlieren werde, sollte er auf das Eingreifen der staatlichen Regulierung warten. Zudem würden weitere Verzögerungen nur zu Schwierigkeiten bei der Durchführung des Glasfaserausbaus führen. Bisher zeige die Telekom diesbezüglich jedoch nur wenig Handlugsbereitsschaft.
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