Versatel lagert technischen Außendienst aus

Kommunikationsanbieter Versatel hat noch immer mit hohen Umsatzeinbußen zu kämpfen und betreibt aktuell die rigorose Umstrukturierung des Konzerns. Bisher konnten der Rückzug aus dem Privatkundengeschäft und die Fokussierung auf den Geschäftskunden-Bereich die Verluste jedoch nur bedingt eindämmen. Die nun veröffentlichten Quartalszahlen vom Mai 2011 offenbaren ein erneutes Minus von 9 Mio. Euro. Ob durch das aktuell erfolgende Outsourcing des technischen Außendienstes an Ericsson effektive Ersparnisse erzielt werden können, wird sich erst noch zeigen.

Ericsson profitiert vom “Outsourcing-Trend“
Nachdem bereits im letzten Jahr Vodafone Deutschland die Wartung und den Service seiner Netze an den schwedischen Telekommunikationsausrüster Ericsson ausgelagert hat, nutzt nun auch der so genannte alternative Festnetzbetreiber Versatel das Outsourcing dieser Bereiche zur Einsparung von Kosten. Die Auswirkungen dieser Maßnahme auf den finanziell angeschlagenen Versatel Konzern werden sich erst in den nächsten Monaten abzeichnen, Ericsson hingegen kann jetzt schon von weiterem Profit ausgehen, immerhin machte die Wartung, Instandhaltung und Verwaltung der fremden Netze mit einem Gewinn von rund zwei Milliarden Euro ein Zehntel des gesamten Konzernumsatzes des letzten Jahren aus.

Versatel “schrumpft“ immer weiter
Für die folgenden 5 Jahre hat Versatel zunächst alle technische Dienstleistungen in den Bereichen Wartung, Instandhaltung, Logistik und den Anschluss neuer Kunden in die Hände des schwedischen Vertragspartners gelegt. Laut Handelsblatt will der Kommunikationsanbieter diese Verringerung der Aufgabenbereiche nicht nur zur Kosteneinsparungen nutzen, sondern sieht darin auch die Möglichkeit, sich noch stärker auf die Kundenbeziehungen konzentrieren zu können. Eine weitere Etappe der Neukonsolidierung, in deren Verlauf das Unternehmen immer weiter zu schrumpfen scheint. Kürzlich wurden zudem die Maßnahmen zum Abbau von 370 Stellen mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt. Welche weiteren Einschnitte in Zukunft noch nötig sein werden, bleibt abzuwarten.