DSL Markt: United Internet deutlich im Minus

Hohe Abschreibungen haben United Internet, dem Mutterkonzern von 1&1 DSL, die Jahresbilanz ordentlich verhagelt. Während das Unternehmen im Vorjahr noch einen Gewinn von rund 155 Millionen Euro aufweisen konnte, steht für 2008 ein Minus von 121,5 Millionen Euro in den Büchern.

Vor allem die schlechte Performance von Unternehmen wie Versatel, Freenet und Drillisch, an denen United Internet Beteiligungen hält, setzten dem Konzern zu. Insgesamt fielen 275 Millionen Euro an Abschreibungen an. "Im Nachhinein", so der United Internet-Chef Ralph Dommermuth, "hätten wir uns das eine oder andere Investment besser verkniffen". Trotzdem wolle man sich vorerst nicht von seinen Beteiligungen trennen. Über mögliche Zukäufe hält man sich derweil bedeckt, die lange erwartete Konsolidierung auf dem DSL Markt werde nicht zuletzt durch die schwierige Wirtschaftslage weiter ausgebremst.

Schwierigkeiten machte United Internet im vergangenen Jahr auch die Zurückhaltung auf dem Online-Werbemarkt, wodurch vor allem das Portal-Geschäft (z.B. GMX und Web.de) betroffen war. Erfolgreicher verlief die DSL Vermarktung, wobei die ursprüngliche Zielsetzung von 60.000 Neukunden-Verträgen für das vierte Quartal 2008 mit nur 40.000 nicht erreicht werden konnte. Erfreulicher sei jedoch der Trend hin zu DSL Komplettpaketen, die wesentlich höhere Gewinnmargen bedeuten als die herkömmlichen Resale-Anschlüsse. Die Zahl der Komplettpakete wuchs im vergangenen Jahr um 670.000 auf 780.000.

Bei der Prognose für 2009 gibt man sich eher vorsichtig. Die guten Ergebnisse des Vorjahres werde man im ersten Halbjahr nicht erreichen können, erst im zweiten Halbjahr sei wieder mit einem deutlichen Wachstums-Plus zu rechnen. Spekulationen  über eine mögliche Übernahme von United Internet durch das spanischen Telekommunikations-Unternehmen Telefonica erteilte Dommermuth derweil eine klare Absage. United Internet stehe nicht zum Verkauf, entsprechende Angebote habe es auch nicht gegeben.