Connect Breitband Netz Test 2017
1&1 sichert sich vor der Telekom den Sieg im Festnetz-Test
Umgekehrtes Bild im Jahr 2017: Während im Vorjahr die Deutsche Telekom noch knapp vor 1&1 landen konnte, hat der Internetprovider aus Montabaur dieses Jahr den Spieß umgedreht und den Marktführer auf die Plätze verwiesen. Mit Unitymedia sichert sich dieses Jahr ein Kabelnetzbetreiber den dritten Rang. Bei den kleineren Anbietern liegt M-Net an der Spitze. Wir fassen die Ergebnisse zusammen...
Gesamtergebnis Connect Breitband Test 2017
1. 1&1, sehr gut (428 Punkte)
2. Deutsche Telekom, gut (420 Punkte)
3. Unitymedia, gut (410 Punkte)
Das ewige Bäumchen-Wechsel-Dich-Spiel setzt sich auch im Jahr 2017 fort, nachdem sich die Telekom und 1&1 seit 2014 jährlich auf Platz 1 abgelöst hatten, geht der Testsieg in diesem Jahr wieder an den Internetprovider aus Montabaur. Dabei erreichte 1&1 als einziger überregionaler Anbieter die Gesamtnote "sehr gut". Auf den weiteren Plätzen folgen Unitymedia, o2 und Vodafone, die allesamt mit einem "gut" aus dem Test herauskommen. Das allerbeste Testergebnis blieb allerdings mit M-net einem regionalen Netzbetreiber vorbehalten, der vorwiegend in Bayern vertretene Provider erzielte satte 439 Punkte, was ebenfalls die Note "sehr gut" bedeutete.

Erneut gute Testergebnisse bei allen Anbietern
Das Positive vorneweg, alle von der Zeitschrift Connect geprüften Festnetz Anbieter haben im Test mindestens die Note "gut" erzielt. Bei der Gesamtpunktzahl liegen alle im Bereich zwischen 400 und 439 von maximal 500 möglichen Punkten. Angesichts der an insgesamt 45 Standorten in Deutschland durchgeführten knapp 1,8 Millionen Test-Messungen kann sich das wirklich sehen lassen.
Aber der Reihe nach, was wurde eigentlich getestet? Insgesamt vier Kategorien haben die Tester bei den Festnetzanschlüssen ins Visier genommen: Neben der Sprache wurden die Bereiche Daten, Web-Services und Web-TV überprüft. Bei den Testanschlüssen gingen die Prüfer von Connect in diesem Jahr neue Wege, denn pro Provider wurden nun drei unterschiedlich schnelle Internetzugänge getestet. Die Einsteiger-Klasse umfasste dabei einen Bandbreiten-Korridor bis einschließlich 20 Mbit pro Sekunde, die Mittelklasse lag zwischen 25 und 50 Mbit pro Sekunde, während schließlich die Highspeed-Klasse 100 Mbit pro Sekunde und mehr abdeckte.
Diese Neuerung bei den Testanschlüssen dürfte der Deutschen Telekom ein noch besseres Endergebnis verhagelt haben, denn bei den bislang ausschließlich geprüften Highspeed-Anschlüssen gibt der Marktführer weiterhin ein gutes Bild ab. In den Bereichen unter 20 Mbit/s sowie zwischen 25 und 50 Mbit/s gibt es allerdings einen deutlichen Nachholbedarf. Mehr dazu aber weiter unten, zunächst widmen wir uns dem Connect Testsieger 2017 1&1.
1&1 ist Testsieger beim Connect Festnetz Test 2017
Bei den deutschlandweit vertretenen Internetanbietern hat sich 1&1 im großen Connect Festnetztest 2017 den Testsieg gesichert. Zwar fielen auch im Jahr 2017 die Abstände zwischen Platz 1 und Platz 2 recht eng aus, am Ende konnte sich 1&1 aber auch aufgrund der guten Performance in den Bereichen Daten und Video gegen den Marktführer durchsetzen. Dabei überzeugte der Provider aus Montabaur vor allem mit sehr kurzen Antwortzeiten und hohen Upload-Datenraten.
An den 1&1 Testanschlüssen war im Übrigen als DSL Hardware der 1&1 BusinessServer im Einsatz, in dem die FRITZ!Box 7580 des renommierten Herstellers AVM steckt. Der Premium WLAN Router hat sicherlich auch mit dazu beigetragen, dass sich 1&1 beim Festnetztest von Connect an der Spitze platzieren konnte. Alle Infos zum Erfolg von 1&1 haben wir hier noch einmal gesondert zusammengefasst: 1&1 DSL ist Testsieger 2017
Deutsche Telekom nur noch auf Platz 2: Daran lag's
Da hatte sich die Deutsche Telekom im Vorfeld des Tests ganz schön ins Zeug gelegt und darauf bestanden, dass als Internetmodem der Telekom Speedport W925V zum Einsatz kommt. Für den Testsieg gereicht hat der Aufwand am Ende aber freilich nicht und das liegt in erster Linie an der nicht optimalen Performance bei den niedrigeren Internetgeschwindigkeiten. Im Highspeed-Bereich dagegen ist alles bestens, vor allem bei den Upload-Raten stellt der Marktführer die Konkurrenz so richtig in den Schatten.
Auch bei der Sprachtelefonie kann die Telekom ihre ganze Stärke ausspielen und liegt bei den bundesweit agierenden Providern ebenso an der Spitze wie beim Web-TV. Dass es unterm Strich nicht zum Testsieg gereicht hat, ist wie bereits gesagt einzig und alleine den langsameren Anschlussvarianten geschuldet. Hier darf gespannt auf den Test im Jahr 2018 gewartet werden, sicherlich wird sich die Telekom wieder immens ins Zeug legen, um den Testsieg erneut an sich reißen zu können.
Unitymedia auf der Drei, o2 + Vodafone auf Vier & Fünf
Die drei Internetprovider Unitymedia, o2 und Vodafone folgen im Connect Breitband Test 2017 eng beieinander liegend auf den weiteren Plätzen. Vor allem bei Unitymedia konnten die Tester im Vergleich zum Vorjahr einen Leistungssprung feststellen. Attestierten die Prüfer 2016 noch die Note "befriedigend", reicht es jetzt schon zu einem "gut". Allerdings hat der in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen vertretene Kabelnetzprovider weiter Nachholbedarf im Bereich Sprache.
Der Erfolg von Unitymedia geht im Test allerdings zu Lasten von o2. Der Münchner Internetprovider kann von der Leistung her zwar an das Ergebnis aus dem Vorjahr anknüpfen, im Ranking reicht das aber eben nur noch zu Platz 4. Den verbliebenen Platz 5 belegt Vodafone, was die Leistung der Düsseldorfer aber nicht schlecht machen soll. Immerhin steht auch hier noch die Gesamtnote "gut" zu Buche. Interessanterweise konnten die Tester hier im Vergleich zur Telekom gerade das Gegenteil feststellen: Während Vodafone vor allem bei den geringeren Bandbreiten glänzen konnte, gab es im Highspeed-Segment noch ordentlich Luft nach oben.
Regionale Anbieter: M-net mit bester Perfomance im Test
Im Connect Breitband Test 2017 duellierten sich nicht nur die großen Platzhirsche, vielmehr waren mit M-net, NetCologne und EWE ebenfalls drei nur regional vertretene Provider mit dabei. Und auch hier zeigte sich ein vergleichbares Ergebnis, am Ende vergaben die Prüfer entweder die Noten "gut" oder "sehr gut". Vor allem aber M-net setzte hier wieder ein besonders großes Ausrufezeichen, denn wie auch im Jahr 2016 erzielte der Provider erneut das beste Ergebnis im Test.
Dabei überzeugte der vorwiegend in Bayern aktive Regio-Anbieter M-net vor allem bei der Sprache und den Daten, in beiden Teilbereichen konnte der 1. Platz im Test erzielt werden. Dies wirkte sich auch auf die Gesamtwertung aus, am Ende bleibt hier der Spitzenwert von starken 439 Punkten stehen, was gleichbedeutend mit der Note "sehr gut" ist. M-net profitiert dabei von seinem hauseigenen Glasfaser-Netz, welches in immer mehr Anschlussbereichen zum Einsatz kommt.
NetCologne liegt im Test ungefähr auf Augenhöhe und schließlich EWE kann sich ungefähr mit Unitymedia messen. Die Ergebnisse der kleineren Provider zeigen, dass der vor Ort vertretene Anbieter in vielen Fällen ein konkurrenzfähiges Produkt zur Verfügung stellen kann. Aufgrund ihrer stärkeren regionalen Präsenz - was sich gerade beim Kunden-Service positiv auswirken kann - stellen die Angebote daher durchaus eine attraktive Alternative zu 1&1, Vodafone, Telekom & Co. dar.