Breitbandmarkt 2020: Wachstum im Krisenjahr
DSLWEB Breitband Report Deutschland 2020
Der deutsche Breitbandmarkt bleibt in Bewegung. Auch 2020 konnten die großen Festnetz-Provider starkes Wachstum vermelden. Angesichts der Corona-Pandemie zeigt sich die Branche - bislang - bemerkenswert krisenfest.
Themen im Überblick
- Kundenzahlen im Festnetz steigen weiter
- Telekom startet erfolgreich ins Jubiläumsjahr
- Vodafone als deutschlandweiter Gigabit-Gigant
- Fiber Factory: Telekom arbeitet an der Glasfaser-Wende
- Auch 1&1 wird Gigabit-Anbieter
- Corona-Krise: Kurzzeit-Effekte & langfristige Konsequenzen
- Weiterführende Informationen zu den einzelnen Anbietern
- News-Highlights 2020
Kundenzahlen im Festnetz steigen weiter
Durch den weiteren Ausbau von Supervectoring und FTTH Glasfaser hat der deutsche Breitbandmarkt im vergangenen Jahr eine neue Dynamik bekommen. Trotz der anstehenden Einführung des 5G Mobilfunks ist das Festnetz-Geschäft wieder stärker in den Vordergrund gerückt.
Zusammengenommen ist die Zahl der festnetzbasierten Breitbandanschlüsse bei den fünf größten deutschen Anbietern in 2020 um 636.000 auf 32,21 Mio. angestiegen. Die positive Entwicklung beschränkt sich jedoch nicht allein auf gute Neukundenzahlen. Denn die stark gewachsene Verfügbarkeit hoher Anschluss-Geschwindigkeiten bewegt zudem viele bestehende Kunden, auf höherwertige - und umsatzstärkere - Produkte umzusteigen.
Kundenzahlen Breitband-Anbieter Q4 2020
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
Telekom mit erfolgreichem Jubiläumsjahr
Die Deutsche Telekom feiert in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag. Und Grund zum Feiern gibt es derzeit genug - auch mit Blick auf das hiesige Breitband-Geschäft. So konnte die Telekom mit 83.000 Netto-Neuverträgen im Q1 2020 den höchsten Kundenzuwachs seit zwei Jahren verbuchen.
Im Laufe des Jahres haben sich die Wachstumzahlen sogar noch weiter gesteigert. Insgesamt konnte die Deutsche Telekom für das Gesamtjahr 2020 so einen Netto-Zugewinn von 388.000 Breitband-Kundenverträgen verbuchen - der beste Wert seit 2010. Zum Jahresende hin knackte sie schließlich auch die 14-Millionen-Marke und landete zum 31. Dezember bei 14,118 Mio aktiven Verträgen.
Ihr Anteil am Wachstum des Gesamtmarkts liegt damit sogar deutlich über 40 Prozent, womit die Telekom ihre eigene Zielvorgabe erfüllt und den großen Konkurrenten Vodafone ausgestochen hat.
Dabei hat die Deutsche Telekom auf den ersten Blick eigentlich einen deutlichen Wettbewerbs-Nachteil gegenüber der Konkurrenz im Kabelnetz. Denn die kann seit dem letzten Jahr mit ihren neuen Gigabit-Anschlüssen werben, während die Telekom in erster Linie auf Vectoring und Supervectoring mit maximal 250 Mbit/s setzt.
Im Wholesale-Geschäft der Telekom hat sich der Infrastrukur-Push der Kabler aber doch deutlich niedergeschlagen. Denn Vodafone hat einen großen Teil seiner DSL-Bestandskunden auf das eigene Kabelnetz migriert - und damit weg von der angemieteten Telekom-Technik. Schon zum Jahresbeginn hat sich dieser Effekt allerdings bereits wieder vermindert. Dies war ausschlaggebend dafür, dass der Festnetz-Serviceumsatz der Telekom 2020 nach einem vorübergehenden Wachstumsstopp im Vorjahr nun wieder um 1,2 Prozent zulegen konnte.
Telekom-Chef Höttges will die scheinbaren Leistungsvorteile der Kabelnetze so allerdings ohnehin nicht stehen lassen. Die DOCSIS 3.1 Infrastruktur der Kabel Internet Anbieter als "Gigabit-Netze" zu deklarieren, bezeichnet er sogar als "Fake-News". Denn da es sich hier weiterhin um ein Shared Medium handle, bei dem sich die am jeweiligen Kabel-Cluster angeschlossenen Nutzer die Kapazitäten teilen müssen, sei die Performance der Kabelanschlüsse gerade zu Hauptlastzeiten regelmäßig beeinträchtigt. In der Praxis sei der vermeintliche Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Telekom Supervectoring deshalb oftmals hinfällig.
Vodafone als deutschlandweiter Gigabit-Gigant
Mit dem Zukauf von Unitymedia ist Vodafone als neue Festnetz-Größe inzwischen fast auf Augenhöhe mit der Deutschen Telekom angekommen. Die Verschmelzung der beiden Unternehmen ist dabei weiterhin im Plan. Als nächsten großer Schritt hat der Konzern im Februar 2020 die Marke Unitymedia nun endgültig zu den Akten gelegt.
Über das Kalenderjahr 2020 hinweg konnte Vodafone unterm Strich 206.000 neue Breitband-Kundenverträge gewinnen. Während die Zahl der vermarkteten DSL Anschlüsse um weitere 167.000 auf 2,77 Mio. zurückgegangen ist, hat das Kabel-Segment um 373.000 auf insgesamt 8,15 Internet-Abonnements zugelegt.
Der Rückgang an DSL Verträgen ist nicht nur verschmerzbar, sondern sogar gewollt. Denn Vodafone arbeitet weiterhin aktiv daran, möglichst viele DSL Bestandskunden auf die eigenen Kabelangebote zu überführen. Und das mit einigem Erfolg: Von den 181.000 Kabel Internet-Neukunden, die im zweiten Halbjahr 2020 zusammengekommen sind, waren 74.000 Wechsler, die zuvor einen Vodafone DSL-Vertrag genutzt haben.
Eigentlich gibt sich Vodafone meist als großer Mahner, wenn es um Preiskämpfe auf dem wettbewerbsintensiven Markt geht. Für sein Gigabit Internet ging der Provider dann aber doch einmal in die Vollen und bot das Gigabit-Paket zeitweise sogar für einen Monatspreis von unter 40 Euro an. Während der ersten Aktionsrunde im Februar 2020 soll sich die Zahl der eigenen Gigabit-Kunden dadurch sogar verdoppelt haben.
Wie viele Kunden greifen nun aber direkt zum Gigabit-Anschluss? Laut Vodafone lag die Gigabit-Quote unter den Kabel Internet Neuabschlüssen im Q4 2020 bereits bei 40 Prozent. Insgesamt konnte der Provider zum Jahresende so auch schon mehr als 900.000 Gigabit-Kundenverträge vorweisen. Auch sonst geht der Trend klar zu den höheren Anschlusskategorien : Der Anteil der Vodafone Kabel-Internetkunden, die einen Anschluss mit 400 Mbit/s oder mehr nutzen, lag Ende 2020 bei rund 40 Prozent. Anschluss-Geschwindigkeiten von unter 250 Mbit/s waren hingegen kaum noch nachgefragt.
Fiber Factory: Telekom arbeitet an der Glasfaser-Wende
Dass die Deutsche Telekom diesem Konkurrenz-Druck standhalten konnte, schreibt sie auch der Macht der eigenen Marke zu. Sie stehe eben insbesondere für Verlässlichkeit und hohe Service-Qualität.
Zum anderen weiß die Telekom, ihre Kunden als Komplettanbieter an sich zu binden: Ende 2020 zählte sie so bereits rund 5,0 Mio. Kunden, die im Rahmen des MagentaEINS Angebots Festnetz, Mobilfunk und teils auch Internet-TV in einem Telekom Komplettvertrag kombinieren. Zum Vergleich: Vodafone kam zum gleichen Zeitpunkt lediglich auf 1,6 Mio. solcher konvergenten Kunden.
Grundsätzlich sieht sich die Telekom aber auch in ihrer Ausbaustrategie bestätigt. Denn über Vectoring und Supervectoring hat sie mittlerweile fast das gesamte Land für hohe Internet-Geschwindigkeiten erschlossen. Die 100 Megabit beispielsweise kann sie so für mehr als 33 Mio. Haushalte bereitstellen. Auch die Supervectoring-Anschlüsse mit bis zu 250 Mbit/s sind inzwischen weithin verfügbar; sie konnten zum Jahresende von knapp 25 Mio. Hauhalte gebucht werden.
Im vergleichsweise neuen Gigabit-Segment liegt die Telekom allerdings noch weit zurück. Während Vodafone zum Jahresende schon 22 Mio. potenzielle Gigabit-Haushalte ins Feld führen konnte, kam die Telekom hier lediglich auf 2,2 Mio. abgedeckte Haushalte.
Doch die Telekom setzt zur Aufholjagd an. Nach dem Vectoring-Ausbau will sie nun auf FTTH Anschlüsse umschwenken, bei denen die schnelle Glasfaser bis in die einzelnen Häuser und Wohnungen gezogen wird. Ab 2021 will sie so jährlich 2 Millionen zusätzliche Haushalte für das echte Glasfaser Internet fit machen.
Glasfaser-Vollversorgung bis 2030
Zwar hat sie ihre Anstrengungen in diesem Bereich schon im Vorfeld bereits erhöht, der aufwändige FTTH Ausbau in der Fläche erfordert jedoch viel Vorlauf. Derzeit ist die Telekom so auch noch dabei, ihre gesamte Prozesskette auf die kommende Gigabit-Offensive hin zu optimieren - das Unternehmen spricht hier auch vom Aufbau der "Fiber Factory" oder Glasfaser-Fabrik.
Auf ihrer Hauptversammlung im Juni 2020 hat die Telekom ein ambitioniertes Ziel ausgegeben: Bis 2030 soll die FTTH Glasfaser für alle deutschen Haushalte verfügbar sein. Dafür werden Investitionen im zweistelligen Milliarden-Bereich erforderlich sein.
Das will und kann die Telekom natürlich nicht alleine stemmen. Daher sucht auch sie verstärkt die Zusammenarbeit mit lokalen Netzbetreibern und fordert gleichzeitig einmal mehr den Zugang zu den Netzen der Mitbewerber ein.
Auch 1&1 wird Gigabit-Anbieter
Nicht alle Anbieter konnten ein Plus an Breitbandverträgen vermelden: Nachdem 1&1 DSL die Zahl seiner Kundenverträge über das 2. Halbjahr 2019 hinweg noch stabil halten konnte, ging die Trendkurve im Anschluss wieder nach unten. Unterm Strich ergab sich für 2020 ein Minus von 30.000 Verträgen, Ende Dezember kam 1&1 damit noch auf 4,31 Millionen Breitband-Kundenverträge.
In einem Punkt konnte 1&1 allerdings zu den großen Konkurrenten aufschließen: Seit Ende Januar stellt 1&1 in ausgewählten Regionen ebenfalls Gigabit-Anschlüsse für Privatkunden bereit. Diese waren zuvor lediglich Bestandteil des Businesskunden-Portfolios des Schwester-Unternehmens 1&1 Versatel.
Realisiert werden die Glasfaser-Anschlüsse über die eigene Aggregator-Plattform, über die lokale Glasfasernetze an die Infrastruktur von 1&1 Versatel angeschlossen werden. Zum Start ist die Verfügbarkeit allerdings noch stark eingeschränkt und beschränkt sich auf rund 30 Gemeinden in Ausbaugebieten erster Partner wie wilhelm.tel, R-KOM und comingolstadt.
Marktanteile Breitband-Anbieter Q4 2020
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
Corona-Krise: Kurzzeit-Effekte & langfristige Konsequenzen
Welche Auswirkungen die gegenwärtige Corona-Krise genau auf die deutsche Telekom-Branche haben wird, ist derzeit natürlich schwer abzusehen. Es zeichnet sich jedoch ab, dass sich die Effekte auf die Geschäftszahlen der Anbieter in überschaubaren Grenzen halten werden. Auf der anderen Seite könnten sich aus der Pandemie durchaus tiefgreifende Konsequenzen für die Unternehmen ergeben.
Grundsätzlich ist die Telekommunikations-Branche wesentlich besser für die Krise gerüstet als viele andere. Schließlich sind ihre Services in Zeiten von Home Office und Social Distancing essenziell. Darüber hinaus arbeiten die Provider schon seit geraumer Zeit sehr stark am Ausbau und der Optimierung ihrer digitalen Strukturen, sei es beim Kundenservice oder dem digitalen Vertrieb.
Nutzungsverhalten zeigt sich in den Zahlen
Ein Punkt, der sich in der Krise sehr schnell bemerkbar gemacht hat, ist das veränderte Nutzungsverhalten der Kundschaft. Hier sind die Aussagen der verschiedenen Provider weitgehend deckungsgleich: Während sich die mobile Internetnutzung kaum verändert hat, haben Telefonie und die Datennutzung im Festnetz erwartungsgemäß stark angezogen.
Obwohl inzwischen ein Großteil dieser Nutzung über Flatrates abgedeckt ist, zeigt sich hier bereits ein kurzfristiger Umsatzeffekt. Im europäischen Festnetz-Geschäft verzeichnete Vodafone zwischen Mitte März und Ende April so einen Anstieg um 33 Prozent bei den Gesprächsentgelten. Über Flatrates hinaus macht der Konzern im Festnetz-Segment europaweit einen Jahresumsatz von rund 0,6 Mrd. Euro.
Am unmittelbarsten zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Krise beim Roaming-Umsatz. Im Zuge von Grenzschließungen und dem Herunterfahren des internationalen Reiseverkehrs ist dieser erwartbar eingebrochen. Innerhalb Europas etwa sei der Roaming-Umsatz im März und April bei Vodafone um rund 65 bis 75 Prozent abgesackt, die Deutsche Telekom spricht sogar von einem Rückgang um rund 80 Prozent.
Abhängig von der Dauer der Reiseeinschränkungen dürfte sich dies auch erkennbar in den Jahresbilanzen der großen Mobilfunker niederschlagen. Bei einem regulären Geschäftsverlauf hätte die Deutsche Telekom hier einen jährlichen Gesamtumsatz von etwa 0,35 Mrd. Euro erwartet, Vodafone würde normalerweise mit europäischen Roaming-Erlösen von rund 900 Mio. Euro rechnen. Hier werden die Anbieter ihre Erwartungen deutlich herunterschrauben müssen. Zwar sind die Ausfälle in diesem Bereich zunächst durch die gestiegene lokale Nutzung aufgefangen worden, mit der schrittweisen Aufhebung der örtlichen Kontakt-Einschränkungen dürfte sich dieser Effekt jedoch wieder abschwächen.
Beim Smartphone-Absatz haben sich vor allem die Corona-bedingten Ladenschließungen zwischen Mitte März und Ende April bemerkbar gemacht. Für die Zeit des Shutdowns weist die Telekom in dieser Sparte einen Umsatzrückgang von etwa 20 Prozent aus. Da es sich hier allerdings um einen zeitlich begrenzten Effekt handelt und das Hardware-Geschäft ohnehin mit niedrigen Margen behaftet ist, dürften sich die Auswirkungen auf die Ergebnisse der Provider in engen Grenzen halten.
Nicht anfällig, aber auch nicht immun
Bislang hat sich die Corona-Krise noch nicht drastisch in den Bilanzen der großen Internetanbieter niedergeschlagen. Die Deutsche Telekom sieht sich sogar besonders gut gewappnet und hat bereits ihre Prognose für das Gesamtjahr 2020 bestätigt. So weit wollen die meisten Mitbewerber zwar nicht gehen, aber auch sie sprechen allenfalls von geringen Auswirkungen auf die Geschäftslage.
1&1 DSL konnte für das Q1 2020 sogar einen positiven Umsatzeffekt aufweisen. Allein durch das geänderte Nutzungsverhaltens habe sich der Umsatz der eigenen Access-Sparte (Festnetz & Mobilfunk) um zusätzliche 3,1 Mio. Euro erhöht. Statt um 3,9 Prozent konnte der Segment-Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal so um 4,3 Prozent zulegen.
Vodafone zeigt sich hier vergleichsweise vorsichtig. Statt eines guten Wachstums erwartet die Unternehmsführung nun eher eine Stabilisierung oder sogar einen leichten Rückgang bei den Ergebniskennzahlen in 2020. Allerdings bezieht sich diese Einschätzung auf das weltweite Geschäft der Unternehmensgruppe. Speziell in Deutschland seien laut Vodafone hingegen noch kaum Auswirkungen zu spüren.
Preisniveau soll Krise überstehen
Der kurzfristige Ausblick für die Breitbandanbieter ist also verhältnismäßig robust. Doch auch sie sind natürlich an die gesamtwirtschaftliche Lage gebunden. Diese wird langfristig Auswirkungen auf die Telekom-Branche haben. Sowohl Vodafone als auch die Telekom berichten inzwischen von ersten Zahlungsausfällen im Business-Segment, vor allem im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen. Auch wenn diese noch eher als Randerscheinung in den Ausführungen der Anbieter auftauchen, könnte sich dieser Effekte mit Fortschreiten der Krise natürlich noch erheblich verstärken.
Hier drängt sich eine Frage auf: Falls auch der breiteren Kundschaft das Geld nicht mehr so locker sitzt, sollten die Telekommunikations-Unternehmen mit Preissenkungen reagieren? Dieser Idee haben die Branchengrößen bislang jedoch eine klare Absage erteilt.
Im Gegenteil: Die Krise habe sehr deutlich gezeigt, welchen Wert eine verlässliche Internetversorgung hat. Und diese Qualität soll weiterhin ihren Preis haben. Die Telekom sieht hier eine klare Chance für ihre Premium-Produkte. Auch Vodafone-Chef Nick Read geht eher davon aus, dass die Kundschaft künftig eher gewillt sein wird, für ein Angebot in einem hochwertigen Netzwerk auch einen angemessenen Aufpreis zu zahlen.
Nicht zuletzt hat das gesteigerte Augenmerk besonders zuverlässige Internet-Lösungen auch die Stellung des klassischen Festnetzes gegenüber mobilfunkgestützten Angeboten ("fixed mobile", WLAN aus der Steckdose) gestärkt. Telekom-Chef Höttges hat hier sogar schon von einer "Renaissance" der Festnetz-Infrastruktur gesprochen.
Wertschätzung haben die Telekommunikationsanbieter aber nicht nur von ihrer Kundschaft bekommen, sondern auch von anderer Stelle - der Politik. Sowohl Vodafone als auch die Telekom versprechen sich davon offenbar große Chancen. Die gestärkten Beziehungen zu Regierungsstellen könnten einen möglichen Hebel bei künftigen Verhandlungen darstellen, vor allem, wenn es um die - aus ihrer Sicht - angemessene Ausgestaltung von Regulierungen geht.
Digital statt lokal
Bereits im Januar hatte die Telekom angekündigt, bis Ende 2021 rund 100 Telekom-Shops zu schließen - das entspricht einem Fünftel der eigenen Ladenlokale im Bundesgebiet. An diesem Plan will die Telekom auch weiterhin festhalten. Allerdings hat sich während der Lockdown-Phase gezeigt, dass das Unternehmen auch den kompletten Ausfall der Shops überraschend erfolgreich auffangen konnte. Im Zuge der Corona-Krise will die Telekom ihren Kanal-Mix deshalb noch einmal auf den Prüfstand stellen. Es könnten also noch mehr Shop-Schließungen ins Haus stehen, als ursprünglich angedacht.
Wie Vodafone berichtet, hat die laufende digitale Transformation des Unternehmens während der Corona-Krise einen zusätzlichen Schub bekommen. Auch hier sollen Vertrieb und Service mehr und mehr auf schlankere Online-Kanäle verlegt werden, was weitere Ladenschließungen sehr wahrscheinlich macht. Im Laufe des vergangenen Geschäftsjahres hat Vodafone bereits fast ein Zehntel seiner europäischen Shops geschlossen.
Weiterführende Informationen zu den einzelnen Anbietern
DSLWEB begleitet die Geschehnisse auf dem deutschen Breitbandmarkt nicht nur mit seinen Marktreports, sondern bereitet die Entwicklung der einzelnen Provider zudem regelmäßig im Rahmen seiner aktuellen Berichterstattung auf. Folgende News-Meldungen und Info-Grafiken liefern weitere Hintergründe zu den deutschen Breitband-Anbietern in 2020:
Deutsche Telekom: Kundenentwicklung Breitband
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
Vodafone: Kundenentwicklung Breitband
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
Vodafone: Kundenentwicklung Kabel Internet
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
Vodafone: Kundenentwicklung DSL
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
1&1 DSL: Kundenentwicklung Breitband
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
o2 DSL: Kundenentwicklung Breitband
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
PYUR: Kundenentwicklung Breitband
Quelle: DSLWEB Breitband Report 2020
Datum | Highlights 2020 |
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07. Januar |
Netz-Kooperation: Deutsche Telekom und EWE gründen Glasfaser Nordwest siehe: Gemeinsamer Glasfaserausbau: Deutsche Telekom und EWE kooperieren |
31. Januar |
Marktstart 1&1 Glasfaser 1.000 siehe: Bis zu 1000 Mbit/s: 1&1 schaltet Glasfaser-Tarif für Privatkunden frei |
10. Februar |
Deutsche Glasfaser wechselt Eigentümer siehe: Investorenwechsel bei Deutsche Glasfaser: Finanzspritze und große Ausbaupläne |
17. Februar |
Vodafone stellt Markenauftritt von Unitymedia ein siehe: Gigabit Internet für 39,99 €: Vodafone startet neues CableMax 1000 Angebot |
18. Februar |
Start öffentlicher Beta-Test für Magenta TV Box siehe: Magenta TV Box und TV Box Play: Neue Telekom TV-Receiver jetzt erhältlich |
18. März |
Corona-Krise: Telekom-Anbieter schließen Ladenlokale siehe: Nach Shop-Schließung: So geht es für Telekom, Vodafone & o2 Kunden weiter |
24. März |
Marktstart Disney+ siehe: Disney+ Start: Ab heute Micky Maus, The Mandalorian & Co. streamen |
25. März |
Marktstart Telekom Magenta TV Stick siehe: Magenta TV Stick startet mit 3 Monaten Disney+ und Magenta TV gratis |
06. April |
Vodafone und Unitymedia vereinheitlichen Kabel Internet Angebot siehe: Eine Marke, ein Angebot: Neue Vodafone Red Internet & Phone Cable Tarife ab heute erhältlich |
17. April |
Hardware-Update: Neuer Congstar Homespot LTE Router |
20. April |
Tarif-Update: Preissenkungen bei 1&1 Glasfaser 1.000 siehe: Ab 39,99 € pro Monat: 1&1 senkt Preis für Glasfaser Internet |
27. April |
Hardware-Update: Neue Vodafone GigaCube Router siehe: Hardware-Upgrade: Neuer Vodafone GigaCube Basic und 5G Router |
27. April |
Einstellung Maxdome |
08. Mai |
Quartalsbericht Telefónica siehe: o2 im Q1 2020: Robuster Jahresauftakt trotz Krisenstart |
25. Juni |
Sportrechte bei Sky |
01. Juli |
Neues Sky Abomodell siehe: Sky überrascht mit neuen Abos: Flexibel und dauerhaft günstiger |
02. Juli |
Eazy wird bundesweit verfügbar siehe: Eazy Internet Angebote ab sofort deutschlandweit im Vodafone Kabelnetz verfügbar |
13. Juli |
Ergebnisse Connect Festnetz-Test 2020 siehe: 1&1 DSL gewinnt erneut den großen Connect Festnetz-Test |
24. Juli |
Quartalszahlen Vodafone |
28. Juli |
Marktstart Telekom Hybrid LTE Option siehe: Mobilfunk trifft Festnetz: Schnelleres Internet mit der Telekom Hybrid LTE Option |
29. Juli |
Vodafone Gigabit-Ausbau siehe: Vodafone: Über 50 Prozent der deutschen Haushalte bereit für Gigabit-Internet |
29. Juli |
Quartalszahlen Telefónica |
05. August |
Connect Hotline-Test 2020 siehe: Telekom & PYUR mit Note sehr gut im Festnetz Hotline Test von Connect |
13. August |
Quartalszahlen Deutsche Telekom siehe: Deutsche Telekom im Q2 2020: DSL Kundenzahl legt weiter kräftig zu |
19. August |
Marktstart Congstar X siehe: Mit 200 GB Volumen: Neuer Congstar X Tarif bündelt Mobilfunk und Zuhause LTE |
20. August |
Quartalszahlen United Internet siehe: United Internet im Q2 2020: 1&1 DSL tritt weiter auf der Stelle |
24. August |
Quartalszahlen Tele Columbus siehe: Tele Columbus im Q2 2020: Neue Führung sucht die Kurskorrektur |
02. September |
Sport-Streaming bei Vodafone GigaTV |
09. September |
Sport-Streaming bei Telekom MagentaTV |
15. September |
Marketing-Push Telekom Disney+ Option siehe: Wieder 6 Monate inklusive: Telekom bringt Disney+ Aktion zurück |
18. September |
Sport-Streaming bei Vodafone GigaTV |
22. September |
Marktstart Telekom MagentaEINS Plus siehe: Telekom Magenta EINS Plus: Neues Kombi-Angebot ohne Laufzeit |
03. Oktober |
Marktstart o2 5G siehe: Die Aufholjagd beginnt: Telefónica startet heute mit dem o2 5G Netz |
07. Oktober |
Netzkooperation zwischen Telekom und Telefónica siehe: Festnetz-Kooperation: Telekom stellt Telefónica auch zukünftig das Netz bereit |
09. Oktober |
Marktstart 1&1 5G |
15. Oktober |
Marktstart Telekom Speedport Pro Plus siehe: Telekom Speedport Pro Plus: neuer WiFi 6 Router ab sofort erhältlich |
20. Oktober |
Marktstart neue o2 my Home Tarifwelt siehe: Ab 3. November neue o2 Home Tarife inklusive o2 Homespot |
23. Oktober |
Netzausbau Tele Columbus siehe: Glasfaserring für Sachsen-Anhalt: Besseres Internet für PYUR Kunden |
28. Oktober |
Quartalszahlen Telefónica siehe: o2 DSL im Q3 2020: Telefónica kommt stabil durch die Krisenzeit |
11. November |
Quartalszahlen United Internet siehe: 1&1 DSL im Q3 2020: Telefónica und Corona belasten Ergebnis |
17. November |
Marktstart Telekom MagentaTV Smart siehe: Telekom startet Magenta TV Smart: Mehr Inhalte und flexibles Streaming |
17. November |
Streaming: Telekom kooperiert mit RTL-Gruppe siehe: TVNOW Premium ab sofort kostenlos mit Magenta TV Smart |
01. Dezember |
Marktstart Telekom Magenta TV Box siehe: Neue Telekom Magenta TV Box macht TV per WLAN möglich |
DSLWEB Archiv: Der deutsche Breitbandmarkt seit 2007
Bei den Berichten zu einzelnen Quartalen und Geschäftsjahren handelt es sich zwangsläufig um Momentaufnahmen. Trends und historische Entwicklungen allerdings zeichnen sich erst über längere Zeiträume ab.
DSLWEB begleitet den deutschen Breitband-Markt bereits seit 2007 mit regelmäßig erscheinenden Reports. Über den Gesamtindex können alle bisherigen Ausgaben zentral abgerufen werden.
Zur Gesamtübersicht: DSLWEB Breitband Report Deutschland